Auf dem Rücken der Pferde….

…und hinter dem Rücken der Mama. Nieke ist gerade drei Jahre alt und wächst mit Pferden so auf, als wären sie die ganz natürlichen Partner des Menschen. Sie sind es ja eigentlich auch, aber in unseren modernen Zeiten kann man manchmal den Eindruck gewinnen, sie seien  Sportgerät, Statussymbol oder auch Kompensation für gescheiterte Beziehungskisten bzw. Mangel an menschlicher Zuwendung. Für Nieke ist das Alles noch kein Thema. Sie genießt einfach ihren ersten Ausritt mit den Tieren und Menschen, die sie lieb gewonnen hat.

So ganz bequem ist es auf Dauer hinter dem Rücken der Mama dann doch nicht. Für wen wohl geht es dann zu Fuß weiter?

Als Dank dann in der Pause ein Bierchen für die großen Reiter – auch der Fotograf bekommt eins – und für Nieke gibt´s den von ihr so geliebten Farmdudler.

Heimwärts kurz vor Sonnenuntergang.

 

 

 

 

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Die Rekordjägerin

Sie war jetzt schon das neunte Mal bei uns. Und wie es aussieht, wird es auch nicht das letzte Mal gewesen sein. Moni ist einfach eine treue Seele. Irgendetwas scheint ihr bei uns besonders zu gefallen. Ich nehme mal an, dass es vor allem die familiäre Atmosphäre ist. Sie liebt die Menschen ob klein oder groß und die Menschen lieben sie. So einfach kann das manchmal sein.

Ganz dicht auf ihren Fersen sind Katrin und Holger. Jedes Jahr seit 2012 kommen sie und gehen wieder schweren Herzens.

Diesmal allerdings ist es ihnen doch etwas leichter gefallen, weil sie kurz vor ihrem Flug nach Windhoek zum ersten Mal Großeltern geworden sind. Aber dank WhatsApp sind sie natürlich auf dem Laufenden geblieben über die Entwicklung des Sprösslings. Katrin und Holger kommen selten zur Ruhe. Höchstens wenn Katrin sich wieder einmal eine Zigarette anzündet. Sonst packen sie überall mit an, obwohl sie doch eigentlich Reiturlaub machen.

Motorrad reparieren, Quadbike testen, Pferde und Rinder suchen, Wanderkarten erstellen – um nur Einiges zu nennen.

Es gibt eben Menschen, die sich im Aktivurlaub am besten erholen. Wir können und wollen sie nicht bremsen. Denn wer sich bei uns nützlich macht, ist hoch angesehen.

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Das kann er jetzt auch

Junias ist in der Tat ein vielseitiges Talent. Er kann phantastisch Spuren lesen, mit Pferden umgehen und reiten und auch mit Gästen umgehen. Und jetzt kann er sogar im Falle eines Falles verletzten Gästen helfen. In dieser Lage waren wir in den vielen Jahren zum Glück noch nicht – aber man weiß ja nie. Unsereins macht alle drei Jahre einen First Aid Auffrischungskurs, um auf dem Laufenden zu bleiben. So werden wir das mit Junias in Zukunft auch halten. Auch andere Arbeiter werden wir animieren, diesen Kurs zu machen. Es müssen ja nicht nur die Gäste sein, denen geholfen werden muss. Im Busch bei der Arbeit kann immer etwas passieren.

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….aber es beruhigt!

32 Tonnen über eine Strecke von 2000 Kilometer aus Südafrika. Das ist viel und ein Riesenaufwand. Vom Preis schweigen wir lieber. Und dennoch wird es nicht reichen, wenn die Katastrophe eintritt – aber es beruhigt! Zumal wir gar nicht so genau wissen, wie die Katastrophe aussehen könnte. Wir wissen nicht genau, wie lange die Restweide draußen im Busch noch reichen wird. Und wir wissen natürlich nicht, wie die nächste Regensaison aussehen wird. Kommt der Regen erst wieder im März oder gar nicht, dann wissen wir allerdings, was eine Katastrophe ist.

Jetzt aber freuen wir uns erst einmal über die 32 Tonnen Beruhigungspillen und die Hilfe von Gunnar, der  das Entladen des Siebenachsers  mit seinem Gabelstapler erst möglich gemacht hat. Bis zu 600 Kg wiegt so ein Ballen. Da geht mit Muskelkraft gar nichts.

Jetzt wird sich natürlich jeder fragen, wie viel Pferde und Rinder wir damit durchfüttern können. Auf jeden Fall erheblich weniger, als einem die Menge suggeriert. Wenn man davon ausgeht, dass auch ein genügsames Namibisches Westernpferd ca. 20 Kg Gras am Tag benötigt, dann können wir damit 15 Reitpferde 106 Tage in Kondition halten. Wir haben aber 60 Pferde und immer noch über 80 Rinder. Man bekommt also schon eine Ahnung davon, wie eine Katastrophe aussehen könnte…

 

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Rockys letzter Kampf

Er war der lebende Beweis für unsere These, dass die namibischen Farmpferde eine hervorragende Basis für die Zucht von Westernpferden sind. Rocky hatte fast alles, was der Westernreiter von seinem Pferd erwartet. Er war gelassen, zuverlässig, wendig, spurtstark und vor allem ausdauernd. Und er war das, was keinem hochgezüchteten Quarterhorse beigebracht werden kann. Er war zäh und angepasst an die harten Verhältnisse in Namibia. Aber leider verlieren auch diese Pferde ihren letzten Kampf. Als wir gesehen haben, dass es mit ihm bergab ging, haben wir seit langem wieder einmal über sein Alter nachgedacht und waren verblüfft. Vor gut zehn Jahren hatten wir ihn von der Rock Lodge gekauft, weil er uns von der Straße aus aufgefallen war. Immer stand er einsam aber stolz am Zaun. Damals schon meinte unser Tierarzt, dass er mindestens 20 Jahre alt ist – wahrscheinlich mehr. Wenn er jetzt also mit über 30 Jahren seine Ruhe gefunden hat, dann ist das auf die Dürre allein nicht zurückzuführen. Irgendwann reicht die Kraft eben nicht mehr.

Noch vor zwei Jahren schien er voll im Saft zu stehen und war bei unseren Gästen eines der beliebtesten Pferde.

Gerade beim Rindertreiben verschaffte er auch den Unerfahrenen ihr Erfolgserlebnis.

Für die, die ihn kannten und liebten noch einige Bilder aus Rockys erlebnisreichem und fleißigem Leben.

 

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Er gibt noch sein Letztes

Nach dem Datsun alias Blues Mobil war er das älteste Fahrzeug auf Gross-Okandjou. 1989 haben wir ihn von unserem leider längst verstorbenen alten Freund Kurt übernommen – gebraucht aber gut in Schuss. Immer wieder hat er sich aufgerappelt und den Fahrkünsten unserer Arbeiter erfolgreich Widerstand geleistet. Aber nach 35 Jahren war dann doch Schluss. Alles Schweißen und Schrauben machte keinen Sinn mehr. Namibia wäre aber nicht Namibia und ein Toyota Bakkie kein Toyota Bakkie, wenn da nicht doch noch irgendetwas ginge.

Kai hat ihn abgeschleppt, wird ihn ausschlachten und als Bezahlung bei uns die Dinge auf der Farm reparieren, für die wir zu ungeschickt oder zu bequem sind. Resourcenverschwendung sieht anders aus.

 

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Dürremanagement

Dürremanagement? Was ist das? Im Grunde nur eine Bezeichnung für eine spezielle Art von Hilflosigkeit. Normalerweise nennt man das Weidemanagement. Aber manage mal Weide, wenn Du keine hast. So versuchst Du, in einem Raum der totalen Abhängigkeit zu handeln. Abhängig vom Wetter. Aber auf Regen könntest Du auch in guten Jahren noch lange warten. Abhängig von Graslieferungen. Aber woher? In Namibia hat keiner mehr Gras. Südafrika kann angeblich noch liefern. Wir haben angezahlt und warten. Abhängig vom Geldbeutel. Irgendwann ist auch der leer. Abhängig von den Nachbarn, deren Rinder ganz zufällig plötzlich ein Loch in unserem Grenzzaun finden und nach unseren letzten Halmen suchen. Und letztlich abhängig von der Durchhaltekraft unserer Pferde und Rinder. Da bin ich noch eher optimistisch auf Grund der Erfahrungen zurückliegender Dürren.

Besonders die Pferde sind da anpassungsfähig und genügsam. Sie suchen geduldig nach der letzten Nahrung auf staubigem Boden, fressen den sogenannten Futterbusch oder auch Pferdebusch genannt und versuchen so wenig Kalorien zu verbrauchen wie möglich. Wir helfen ihnen dabei durch eine bestimmte Lecke und versuchen unnötigen Stress zu vermeiden. Die älteren Pferde werden es trotzdem schwer haben, die Zeit bis zum nächsten Regen – wenn er denn kommt – durchzuhalten. Flicka, Rocky, Jerome und auch Flint sehen schon jetzt nicht mehr gut aus. Sie verbrauchen auf den weiten Wege zwischen Futter und Wasser mitunter  mehr Kalorien, als sie auch wegen ihrer schlechten Gebisse aufnehmen können.

So traurig das ist, gehört es zur harten Natur hier in Namibia, die wir bereit waren und sind zu akzeptieren.

Die Rinder haben eine andere Art zu fressen und zu verdauen und kommen eher an ihre Grenzen. Obwohl ich gerade bei unseren Bonsmararindern den Eindruck habe, dass auch sie gelernt haben. Sie nehmen ebenso wie die Pferde feinlippig trockene Grasreste vom Boden auf und gehen auch an Busch. Pferde sind sogar bereit, ihren eigenen Kot noch einmal aufzunehmen. Das tun die Rinder als Wiederkäuer nicht. Das liegt sicherlich auch daran, dass der Rinderkot wesentlich weniger nahrhafte Reste enthält.

Noch sind sie – Rinder und Pferde – in guter Kondition. Kühe mit Kalb allerdings sind jetzt schon recht mager.

Was tun wir also? Dürremanagement. Wir stellen die Herde schneller um, um auch geringe Weidereste noch zu nutzen und so auch Zeit zu gewinnen. Denn ein Kamp haben wir noch, das unsere Hoffnung aufrecht erhält. Wenn wir – oder Wild und Nachbarrinder – das aber abgeweidet haben, sieht es ganz finster aus. Also – Prinzip Hoffnung !

 

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Wenn es nur der Hunger wäre…

…dann würde ich immer noch ein Auge zudrücken. Aber das ist schon lange nicht mehr der Hauptgrund für die maßlos zunehmende Wilderei auf Farmen. Es ist ein blühendes und mittlerweile auch risikoloses Geschäft. Die Polizei ist für die Farmer selten eine nützliche Hilfe. Warum, darüber darf man spekulieren. Die Farmer – wir auch – riskieren Zeit und unsere Gesundheit, um dann mit ansehen zu müssen, wie die Wilderer – wenn Du mal einen dieser kleinen Fische im Busch erwischst – auf Kaution frei kommen und ihr Geschäft weiter betreiben. Die daran verdienenden Hintermänner bleiben weiterhin im Dunkeln.

Diese hochträchtige Oryxkuh war das bis dato letzte Opfer auf Gross-Okandjou. Wir hörten Hunde bellen und machten uns sofort auf den Weg.  Es waren Minuten vielleicht auch Sekunden, die wir zu spät kamen. Die Täter waren bereits im dichten Busch verschwunden. Da wirst Du zum Zyniker und denkst, diese Burschen haben Dir wenigstens die Arbeit abgenommen. Das Fleisch war natürlich zu verwerten und in ihrer Eile hatten die Wilderer nur Herz, Leber und Lunge mitgenommen, die sie im Busch aufgehängt hatten.

Sogar das von ihnen so geliebte Euter mussten sie zurücklassen.

Die Täter waren wieder einmal entkommen. Aber was wäre geschehen, wenn wir sie erwischt hätten? Wenn wir sie festgenommen hätten, wäre es wahrscheinlich nicht ohne Gewalt passiert. Jetzt nehmen wir mal an, es wäre glimpflich abgelaufen ohne größere Schrammen bei uns und den Wilderern. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Wilderer auf der Polizeistation sofort Anzeige gegen Dich wegen Körperverletzung erstatten und ernst genommen werden. Und plötzlich kehrt sich der ganze Fall gegen dich. Da stellt sich Dir dann schon die Frage, ob das nicht etwa etwas mit deiner Hautfarbe zu tun hat.

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Der springende Lenz

Auch ein Westernreiter kann sich über die Leistungen in anderen Reitdisziplinen freuen. Zumal wenn das Siegerpferd so ähnlich ausssieht wie das eigene Lieblingspferd. Voigtskirch Avatar hat mit der Reiterin Kerstin Garbade bei dem großen Turnier der Reitgemeinschaft Otjiwarongo die 110cm-Klasse gewonnen. Und das eben auf einem Fuchs, der ein großer Bruder von meinem Lenz sein könnte. Nun gut, er ist etwas höher. Für mich hat es gereicht, ihm die Daumen zu drücken und – siehe oben – Lenz-Avatar hat tatsächlich gewonnen. Wie der Zufall es will, hatte Gross-Okandjou auch gerade dieses Springen gesponsert und durfte der strahlenden Siegerin Kerstin Garbade den Preis überreichen.

Unser Freund Manfred, der der Vorsitzende dieser Reitgemeinschaft ist, hat – Ehrenwort! – nicht daran gedreht.

 

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Ein Tag Urlaub

Ein Tag Urlaub in einer völlig neuen Welt. So viel Wasser hat Athos noch nie gesehen – auf Gross-Okandjou schon gar nicht. Nicht nur deshalb war er anfangs etwas zögerlich. Das legte sich aber schnell.

Swakopmund und der Atlantik waren für ihn eine willkommene Abwechslung vom Arbeitsalltag auf der staubigen Farm – für uns natürlich auch. Zu Hause muss er arbeiten –  wir übrigens auch. Im Moment steht noch das Apportieren im Mittelpunkt. Die Beute wird größer so wie sein Wille, auch die zum Herrchen zu bringen.

Der Gehorsam ist für so einen jungen Hund natürlich das Anstrengenste. Und wenn dann auch noch seine Nerven bei diesen großen Viechern getestet werden, verlangt Herrchen ein bisschen viel. Er hat´s aber tapfer durchgestanden.

 

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