Warum gerade Gross-Okandjou?

 

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil es mittlerweile immer mehr wunderschöne Farmen und Lodgen in reizvoller Landschaft mit ebenso reizvollen Angeboten gibt.

Sie können sich entscheiden zwischen hoch eingezäunten Wildfarmen mit einer schwindelerregenden vorher nie da gewesenen Wildpalette, Farmen mit wilddichten Kamps für alle heimischen Spezies, Safariunternehmen mit Lizenzen in den urigsten Gegenden des Landes. Es gibt aber auch die, die so sind, wie sie eigentlich immer schon waren. Alte Rinderfarmen mit Zäunen, die für das Wild kein Hindernis sind, mit Tagesabläufen, die von der Natur bestimmt werden, mit dem Versuch, Pferde, Rinder, Wild, Weide und Wasser in harmonischen Einklang zu bringen und der sog. Desertifikation – dem Vormarsch der Wüste – entgegen zu arbeiten. Ökologie auf afrikanisch.

Da gehört die nachhaltige Hege des Wildes genauso dazu wie der sorgsame Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser. So eine Farm ist auch Gross-Okandjou.

Deswegen sind wir aber nicht von gestern. Auch wir wissen Solarenergie zu nutzen, schätzen moderne Kommunikationstechnik, sind kulinarisch auf dem Laufenden und lieben das Gespräch über die Welt von heute – auch die namibische. Schrecklich altmodisch sind wir auf dem Gebiet der Waidgerechtigkeit und des artgerechten Umgangs mit unseren Pferden, Hunden, Rindern und wer sich sonst noch bei uns zu Hause fühlt.
Und Jagd zu Pferd – da macht uns niemand im Land etwas vor.

Ja, die Jagd! Für viele Menschen ein kontroverses Thema. Das wissen wir und bemühen uns deswegen, Verständnis zu wecken für die Jagd, wie sie auf Gross-Okandjou und vielen anderen Farmen Namibias ausgeübt wird. Bei uns wird in erster Linie gejagt als Teil des Kreislaufes der Natur. Wir brauchen das Fleisch – für unsere Arbeiter und ihre Familien und auch für uns. Die Einnahmen aus den wenigen Trophäen, die wir im Laufe eines Jahres bei uns erlegen lassen, tragen nicht unerheblich zur Existenzsicherung des Farmbetriebes bei. Bei der Fleischjagd ebenso wie bei der Tophäenjagd achten wir peinlich auf Nachhaltigkeit. Das bedeutet vor allem, dass Anzahl und Altersstruktur einer jeden Wildart stimmen muss. Trotz einer Farmgröße von über 9 000 Hektar sind wir da aber auch auf das Verständnis der Nachbarn angewiesen. Das ist nicht immer einfach. Unser vor Jahren gegründeter Hegering Kalkfeld von fast 500 000 Hektar Größe ist da ein wichtiger Schritt.

Apropos altmodisch – Gastfreundschaft ist oberstes Gebot bei uns. Bei uns ist der Gast nie einer von vielen. Er bleibt immer eine Persönlichkeit mit ihren speziellen Vorlieben und Wünschen, die wir versuchen zu erfüllen, auch wenn wir manchmal an unsere Grenzen stoßen. Wir freuen uns natürlich, wenn wir ein bisschen zur Versöhnung zwischen Reitern und Jägern beitragen können – was uns übrigens immer häufiger gelingt – aber wir zwingen niemanden in eine Situation, die er nicht mag. Auf 9 000 Hektar ist viel Platz, um sich aus dem Weg zu gehen. Außerdem sind Reitsaison und Jagdsaison selten identisch.

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