April April…

…der macht was er will. Na klar! Das ist ja das Schöne an ihm. Er steckt voller Überraschungen. Diesmal hat er eine Regensaison abgeschlossen, mit der wir endlich mal wieder zufrieden sein können.  Das Gras ist gut gewachsen und unsere Pferde, unsere Rinder sowie das Wild werden bis zum nächsten Regen – vielleicht schon im Dezember – satt werden. Bei dem Duft und dem Glanz des blühenden Grases geht nicht nur Nieke  das Herz auf.

Aber der April – und auch dieser – hat eben auch seine Schattenseiten. Diebe haben wieder einmal versucht, eine Solarpumpe zu stehlen. Diesmal am Mittelposten. Zum Glück waren sie nur zum Teil erfolgreich. Sie wurden wohl von uns gestört und haben “nur” die Solarpaneelen mitgehen lassen und sonstigen Schaden angerichtet. Wären sie erfolgreicher gewesen, wäre das dann die zweite Pumpe innerhalb kurzer Zeit geworden. Diese Dinger sind teuer. Wer unsere Homepage verfolgt, weiß mittlerweile, welche “Hilfe” wir von der Polizei zu erwarten haben.

Dasselbe gilt im Falle von Viehdiebstahl. Die Poacher – wie es hier heißt – waren wieder aktiv. Aber auch hier konnten wir den vollen Erfolg verhindern. Die Oryxkuh mussten sie schwer verletzt zurücklassen, als wir sie aufspürten. Aufmerksam geworden durch das Gebell der mit ihnen wildernden Hunde. Wie sich nach dem Erlösen des Tieres herausstellte, hatte es ein pralles Euter. Unsere Suche nach dem Kalb blieb leider erfolglos.

Damit nicht genug! Nach anderthalb Jahren verdächtiger Ruhe flammt die Sorge um unsere Granitplatte und ihrer Buschmannmalereien wieder auf. Diesmal nicht die Chinesen sondern ein deutschstämmiger Unternehmer will mit den Abbau des Granits wieder loslegen. Er habe – so sagt er – die älteren Rechte und Lizenzen. Das ist allerdings strittig. Es gab dieser Tage einen Lokaltermin bei uns, an dem außer Nachbarn und anderen Interessierten, Vertreter von drei Ministerien und dem Nationalen Kulturrat teilnahmen. Also ganz schön hoch gehängt. Aber was heißt das schon? Das Ergebnis ist offen. Der Unternehmer will notfalls vor Gericht gehen. Gegen wen er da klagen will, wurde in seinem Wortschwall nicht deutlich.

Ja, April April… Das größte Problem begleitet uns jetzt ja schon über ein Jahr. Andere natürlich auch. Die Gäste bleiben aus und die Lage wird immer kritischer. Unsere letzte Hoffnung ist die zweite Jahreshälfte. Mehr Impfungen und mehr Reisefreiheiten sind die einzige Lösung für uns. Und auch etwas mehr Mut bei den Gästen, die ja eigentlich wollen, sich aber nicht trauen. Denen möchte ich sagen, dass Namibia ein sicheres Land ist und alles Mögliche tut, um es den Touristen angenehmen zu machen. Die Inzidenz  liegt unter 50, es wird eifrige geimpft, die Abstands- und Hygieneregeln werden mindestens so eingehalten wie in Deutschland. Natürlich, Abstand in einem so weitläufigen Land zu halten, ist leichter als im europäischen Getümmel.

Ein Gutes haben die ausbleibenden Gäste ja auch. Es bleibt mehr Zeit für einen entspannten Kaffeeplausch. Nun denkt aber bloß nicht, auf einer Farm wäre sonst nichts zu tun.

Und Eins ist mir noch wichtig. Wir reden hier nicht nur über Umweltschutz, wir leben ihn auch. Wir sehen deshalb natürlich auch die Klimaprobleme des Flugverkehrs. Aber kann sich Jemand wirklich vorstellen, auf Langstreckenflüge total zu verzichten? Zur Zeit werden sie ja von Einigen geradezu verteufelt. Lange Strecken wie nach Namibia gehen nun einmal nur mit dem Flugzeug. Will Jemand wirklich sagen, bleibt zu Hause, lernt keine fremden Länder, Menschen und Kulturen kennen, erweitert nicht Euren Horizont? In welches Zeitalter fallen wir da zurück? Die Lösung muss doch sein, dass die Flugzeuge – oder was uns auch immer schnell von einen Ort zum anderen bringt – sauberer oder besser noch ganz sauber werden. Und sage mir keiner, dass das technisch nicht möglich sei.

 

 

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Das gab´s noch nie

Die diesjährige Regenzeit ist noch nicht ganz zu Ende, bringt aber schon mindestens zwei Premieren. Die Regenmengen sind nicht  einmal rekordverdächtig. Bisher 345 mm – das ist gut über unserem Durchschnitt aber natürlich sensationell nach den letzten Dürrejahren. Dennoch eben zwei Premieren. Unser Hermann setzt zum ersten Mal eine Motorsense ein, um den Parkplatz und das Umfeld vom Farmhaus vom Gras zu befreien. Bisher undenkbar! Eine Todsünde! Vergeudung von Ressourcen!

Jetzt aber können bzw. müssen wir es uns leisten, auch mal Gras zu vernichten. Der verantwortungsvolle Farmer schaut nach vorne. Das später trockene Gras in Hausnähe erhöht die Brandgefahr. Jetzt komme keiner auf die Idee, wir würden auch draußen die Motorsense wegen Brandgefahr einsetzen. Nee, trotz guter Regenzeit brauchen wir jeden Halm. Natürlich besteht auch dort Brandgefahr. Aber darüber wollen wir jetzt noch nicht nachdenken, obwohl unser Großbrand vor 15 Jahren noch immer in unseren Köpfen ist.

Die zweite Premiere: 52 mm Niederschlag innerhalb 18 Stunden – das ist noch keine Premiere. Dass sich das Wasser allerdings durch den Kücheneingang drängt, das ist neu.

Spaßeshalber rede ich immer mal wieder davon, dass uns das Wasser eines Tages auf der anderen Hausseite in Richtung Okandjourivier erreicht. Nach den Beobachtungen in diesem Jahr ist das gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Ein neuer Seitenarm des Okandjou ist dem Haus schon verdächtig nahe gekommen. Und was eben auch auffällt in Zeiten des Klimawandels, sind die besonders kräftigen, harten Niederschläge in kurzer Zeit. Der Boden kann dann den Regen nicht mehr schnell genug aufnehmen. Wie hier z.B. auf dem Weg zum Eingangstor. Das ist eigentlich kein Flusslauf, kann aber ganz schnell zu einem werden.

 

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Die Genießer

Diese Fähigkeiten muss man sich bewahren, sonst kommt man mit dem namibischen Farmleben nicht klar – nehmen wie es kommt und das Beste draus machen. Und wenn das Beste dann auch kommt, muss man es genießen können. Vor allem, wenn man noch die Dürrejahre in den Knochen hat und man nicht weiß, wann das nächste kommt. Dennoch, trotz der herrlichen Regenzeit lastet auf uns Farmern in der Tourismusbranche die Coronapandemie bleischwer. Für diese Wechselbäder über ein Jahr lang zwischen hoffen und bangen braucht man besonders starke Nerven. Und mehr noch – ein Bankkonto in beruhigendem Zustand. Aber welcher namibische Farmer hat das schon. Bevor ich weiter Trübsal blase, zeige ich Euch lieber ein paar Bilder von denen, die einfach nur genießen können, weil sie heute leben und aus dem Vollen schöpfen.

Ach ja, wir Menschen! Der Regen hat auch für uns Genuss parat. Omajowapilze, die nur an Termitenhügeln wachsen und auch nur ihre weißen Kappen über Nacht rausstrecken, wenn es geregnet hat. Da musst Du schnell sein. Wir sind nicht die Einzigen, die auf diese Leckerbissen scharf sind.

 

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Dunkle Wolken über…

…unserer Granitplatte!? Lange Zeit war Ruhe und wir hatten schon gehofft, dass unsere Bemühungen, die Abbauarbeiten zu stoppen, von langfristigem Erfolg gekrönt sind. Aber in diesem Monat ist es dort wieder lebendig geworden und wir haben noch nicht herausfinden können, ob der Abbau fortgesetzt wird.

Unser lieber Nachbar, der ständig in Geldnöten ist, drängt auf die Fortsetzung. Im Gegensatz zu uns hat er auf seinem Gebiet auch keine Buschmannmalerien, die vernichtet werden könnten. Bisher zumindest scheint die chinesische Firma noch unsere Grenzmarkierung zu respektieren. Mal sehen, wie lange noch.

Wir sind aber nicht die Einzigen, die über die Zerstörung alten namibischen Kulturgutes und der Verwüstung von einmaliger Landschaft klagen. In der Omatjeteregion gibt es z.B. die Community Otjiperongo – nach namibischen Verhältnissen nicht weit von uns entfernt – die seit langem über die Zerstörung ihrer Heimat und einer Fülle von Buschmannmalereien klagt. Auch sie blieb lange Zeit ungehört.

Da die Trucks mit den riesigen Granitblöcken Tag und Nacht bei uns vorbeidonnern, wurden wir neugierig und haben Kontakt mit Otjiperongo aufgenommen. Jetzt versuchen wir gemeinsam, diesem Treiben ein Ende zu setzen. In einem Land, im dem guter Wille, Ignoranz und Korruption so nahe beieinander liegen, ist der Ausgang höchst ungewiss.

 

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Einfach nur schön

Auch im Februar hat es der Regengott gut mit uns gemeint. Nicht so üppig und auch nicht so problematisch wie in anderen Landesteilen, aber uns hat es genügt. Wir liegen jetzt im Schnitt gut über 200mm Niederschlag. Das klingt wenig. Vor allem wenn man hört, wie hoch die Niederschläge anderorts bisher  waren. Das spielt für uns aber keine Rolle. Wir gönnen es Jedem. Zumal wir wissen, wie dankbar unsere Böden für jeden Regentropfen sind.

Wir brauchen nicht so viel, wenn der Regen nur halbwegs regelmäßig kommt. Und dass wir im Februar schon zufrieden sein können, ist ohnehin die Ausnahme. Zudem prophezeien die Wetterfrösche noch Niederschläge bis in den April hinein. Es ist immer ein kleines Wunder, wie aus trockenem Sand saftig grüne Weide wird. Alle genießen es und zeigen neuen Lebensmut und -kraft. Ich denke, die Bilder sprechen für sich.

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Das Auge isst mit

Da kann man auch das übliche namibische fleischfressende Raubtier sein, Alinas Farmküche findet immer mehr Liebhaber. Was als Notlösung wegen fehlender Einnahmen durch den Tourismus gedacht war, entwickelt sich so ganz langsam zu einem Geschäftszweig. Spezialitäten, die hierzulande entweder gar nicht bekannt oder selten sind. Laugenbrezeln und -brötchen z.B. oder Muffins oder holsteinische Delikatessgurken oder Feigensenf oder Paprikarelish oder Tomatenmarmelade oder oder oder…

Viel Liebe und viel Arbeit steckt da drin. Natürlich ist es auch ein bisschen Beschäftigungstherapie für Magdalena. Ohne Gäste wäre sie sonst nicht ausgelastet. Aber darum geht uns eben auch. Wir möchten trotz Corona keine Angestellten entlassen müssen. Außerdem hat Magdalena auch Spaß bei dieser eigentlich ungewohnten Arbeit. Ob Alina ihre Spezialitätenküche noch weiter betreiben kann, wenn die Gäste wieder kommen, ist völlig offen. Schmecken würde es den Gästen bestimmt auch.

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Hochs und Tiefs

Kaum auszudenken, was aus Namibia und uns werden würde, wenn auch noch die diesjährige Regensaison so katastrophal  ausfiele wie die letzten. Der Tourismus liegt zwar nach wie vor am Boden, aber zumindest Pferde, Rinder und Wild werden nicht darben müssen. Weitverbreitet im Land hat es  Rekordniederschläge gegeben. Allerdings auch mit Überflutungen, überlaufenden Dämmen und zerstörten Straßen. Dennoch macht sich landesweit Optimismus breit. Auch bei uns. Obwohl unsere Region noch nicht so von den Wassermassen  erfasst wurde, sind wir zufrieden. Im Januar hatten wir schon so viel Niederschlag wie in der gesamten vorigen Saison. Die Riviere sind gelaufen und die Dämme haben Wasser bekommen. Und – siehe oben – in wenigen Tagen wurde aus Grau Grün. Unten bekommt ihr noch einige Eindrücke mehr.

So weit – so gut!

Dennoch blicken wir mit erheblichen Sorgen auf diese Jahr. Hatten wir allenfalls damit gerechnet, dass wir ein Jahr ohne Gäste durchstehen müssen, so zeichnet sich für 2021 eine ähnliche Katastrophe ab. Reisebeschränkungen und -warnungen schrecken immer noch potentielle Kunden ab und Buchungen werden storniert. So langsam verlieren auch wir das Verständnis für den Umgang der deutschen Regierung mit der Pandemie. Es ist doch widersinnig, wenn das Auswärtige Amt Namibia als Risikogebiet einstuft, obwohl hier die Zahlen auch relativ gesehen erheblich niedriger sind als in Deutschland selbst. Wir können nur jedem Reisewilligen empfehlen, nach Namibia für so lange Zeit wie möglich zu kommen, um dem Desaster in Europa auszuweichen. Homeoffice ist auch auf Gross-Okandjou möglich. Unser Internet funktioniert – meisten…

Wenn Ihr noch rechtzeitig kommt, werdet Ihr vielleicht auch noch die Naturschauspiele erleben, die wir im Januar erleben durften.

 

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Sanft und scharf zugleich

Ja, so war Emma! Leider war, weil wir sie Anfang des Jahres haben einschläfern lassen müssen. Das ist uns besonders schwer gefallen. Sie war einfach Teil der Farm. Familien- und Wachhund zugleich. Eben sanft und scharf. Emma vom Zigeunerbusch, wie sie mit vollem Namen heißt, hatte meinen Zuchtvorstellungen eigentlich gar nicht entsprochen. Genau genommen war sie sogar zuchtuntauglich als Jagdhund, weil sie nicht spurlaut war. Zudem war ihr Haar zu lang und zu weich. Sie ist aber das beste Beispiel dafür, dass ein Hund jenseits von Zucht und Prüfungen toll sein kann. Charakter – das ist das, was man von einem Teckel erwartet. Das Bild oben ist übrigens das letzte von ihr. Silvesterabend 2020.

Unten folgt eine ihrer Heldentaten.

Es gelang ihr schließlich tatsächlich, das Warzenschwein vom Hof zu vertreiben – auf Nimmerwiedersehen. Wir Zweibeiner hatten das übrigens vorher nicht geschafft. Wir vermuten, dass die Sau schon auf einer anderen Farm die Scheu vor Menschen verloren hatte. Sie hat aber eben nicht mit Emma gerechnet…

 

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Der Nächste bitte!

Sublime hat schon und Tatanka auch. Nur der kleine Sharif in der Mitte hat sich noch nicht um die Zucht des Namibischen Westernpferdes verdient gemacht. Das lag natürlich an uns, weil wir lange gezögert haben, ihn als Deckhengst einzusetzen. Er war uns einfach etwas zu klein ist.

Das ist er zwar immer noch, aber er hat so viele andere Qualitäten, dass wir es uns dann doch anders überlegt haben. Sein Temperament, seine Gänge und seine Bemuskelung sowie das Blut, das in ihm steckt, haben uns letztlich überzeugt. Jetzt wird er Kavalier von vier kräftigen und entspannten Stuten – Omaha, Capuchino, Miriam und Spring. Einige von Euch werden sie außer Capuchino sicher schon geritten sein.

Das frische Grün in diesem Januar trägt deutlich zur Lust der drei Deckhengste bei. Noch wissen Sublime und Tatanka nicht, dass sie in diesem Jahr nicht zum Zuge kommen. Sie haben bereits schon einige schöne Fohlen hervorgebracht, die uns unserem Ideal vom Namibischen Westenpferd sicher wieder einen Schritt näher bringen.

 

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Oh Tannenbaum…

 

Ungewöhnliche Zeiten – ungewöhnliche Weihnachtsbäume! Ja und nein. Das mit “Oh Tannenbaum…” kannst Du auf einer Farm in Namibia ohnehin vergessen. Aber für sentimentale Deutsche geht es nun mal nicht ohne Baum. Bisher aber hat immer ein Weißdorn herhalten müssen, an dem dann in den ersten Jahren die Kerzen schlapp machten. Das hörte auf, als der Solarstrom auch eine Lichterkette zuließ. Und heute? In einem so verrückten Coronajahr muss es auch ein verrückter Baum sein. Also musste eine Agave herhalten. Davon haben wir einige und der schnell hochaufgeschossene Stamm haucht nach der Blüte ebenso schnell sein Leben aus. Also kein schlechtes Gewissen! Aber Erinnerungen: Der erste Weihnachtsbaum – pardon Weißdorn – fällt Papas Säge zum Opfer, als Alina so alt war wie Nieke heute.

So Vieles hat sich verändert. Damals hat dem Papa eine kleine Säge gereicht und heute tritt er mit einer ganzen Mannschaft an, um so einen lächerlichen Weihnachtsbaum abzusägen.

Erst Palaver, dann aber ging alles ganz schnell.

Aber um ehrlich zu sein und nun zu Opas Ehrenrettung, haben wir die Mannschaft aufmarschieren lassen, damit wir Euch in diesem ungewöhnlichen Jahr noch einen ungewöhnlichen Weihnachtsgruß schicken können. Diesmal eben nicht mit der vierjährigen Alina, sondern mit der ebenso alten Nieke.

Johannes ist übrigens auch älter geworden…

 

 

 

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