Die mit den Elefanten wandern

Heute mal was ganz Neues. Da ist zum Einen der Kunene Elephant Walk, den wir für eine großartige Idee halten, und da sind zum Anderen wir. Wir, die wir bisher aus guten Gründen keine Spendenaufrufe veröffentlicht hatten. Meist wissen wir zu wenig über die Seriosität der Organisationen, und allzu oft wird auch ein zu gr0ßer Verwaltungsapparat mitfinanziert. Bei dem Elephant Walk ist das anders. Das Geld kommt direkt dort an, wo es gebraucht wird. Zudem versucht diese kleine Gruppe einen Konflikt zu entschärfen – nämlich den zwischen Mensch und Tier – mit dem wir uns schon seit vielen Jahren beschäftigen. Jetzt aber genug der Vorrede. Alina sagt Euch, was das mit denen, die mit den Elefanten wandern, auf sich hat:

“Wusstet ihr eigentlich schon, dass “Okandjou” in der Sprache der Herero kleiner Elefant bedeutet? Demnach heißt unsere Farm, Gross Okandjou, der große, kleine Elefant, wobei “gross” eigentlich nur der bürokratische Begriff für die Zusammenlegung zweier Farmen ist. In unserem Fall von den Farmen Ost Ende und Okandjou Nord. Bis heute ist unsere Farm bekannt als der Ort, an dem sich die Elefanten aufhalten und das bezieht sich wiederum auf den großen Trockenfluss, der sich fast 10 km durch unsere Farm schlängelt und an dem vor noch 100 Jahren die Elefanten durchgewandert sind und genüsslich an den Anabäumen geschmaust haben. Heutzutage ist uns dieser Anblick leider nicht vergönnt. Die Elefanten haben sich nördlich unserer Farm in das sogenannte Kommunalgebiet zurückgezogen und leben dort entlang der Hoarusib, Ugab und Hoanib Trockenflussbetten. In diesen Gebieten wird noch auf traditionelle Art gefarmt, ohne Zäune, mit großen Rinderherden und unter der Kontrolle einer Stammesführung.

Was haben nun diese Elefanten und die dort lebenden Menschen gemeinsam? Sie nutzen die gleichen Weidegründe und Wasserstellen und kommen aufgrund immer enger werdender Lebensräume immer näher und immer öfters in Kontakt.

Wenn wir ab und an Hinterlassenschaften von sporadisch durchziehenden Elefanten bei uns auf der Farm finden, freuen wir uns ihrer Anwesenheit und glauben, sie entdecken ihre alten Lebensräume wieder.

Doch so friedlich sieht es im Alltag der im Kommunalgebiet lebenden Bevölkerung eben nicht aus, und es kommt immer wieder zu Konflikten an Wasserstellen oder Gehöften, wo Elefanten nach Wasser und Nahrung suchen. Wasserleitungen werden von ihnen aus dem Boden gerissen, Windmotoren umgeschmissen, Gärten zertrampelt. Die Ressourcen in diesen Gebieten sind spärlich und der Verlust groß. Dagegen waren die Schäden bisher bei uns eher harmlos.

Nun gibt es aber Gruppen von engagierten Menschen, die diesen Konflikt schlichten wollen, um die Elefanten zu schützen, aber auch die lokale Bevölkerung zu unterstützen. Eine dieser Gruppen ist eben der Kunene Elephant Walk, der von John K. Kasaona und fünf weiteren Mitgliedern der nord-westlichen Kunene Region ins Leben gerufen wurde.

Wir haben uns entschlossen, uns dieser Bewegung anzuschließen und Spendengelder für ein harmonisches Miteinander zwischen den Elefanten und der betroffenen Bevölkerung zu sammeln. Die Spendengelder werden z.B. dafür genutzt neue Wasserstellen für die Elefanten zu errichten, elefanten-sichere Zäune um Gärten anzulegen, Ausrüstung wie Uniform und Ferngläser für die Elefanten-Ranger zu erwerben.

Wenn ihr Teil dieser Bewegung sein und auch eure Unterstützung zeigen wollt, dann könnt ihr unter folgendem Link spenden: https://www.gofundme.com/namibia-mitigating-humanelephant-conflicts?pc=em_dn_contacts_r&rcid=r01-1655226499,75-96fe39c0ec0411ec&member=19966087

Die Population der sogenannten Desert Adapted Elephants (den Wüstenelefanten) ist eine der wenigen freilebenden Elefanten weltweit (in Namibia bestehend aus ca. 150 Tieren und die größte weltweit). Wenn wir es schaffen, ihnen Lebensräume zu öffnen und zu lernen friedlich miteinander zu leben, sehen vielleicht auch wir irgendwann diese beeindruckenden Tiere wieder in ihre alten Lebensräume zurückkehren.”


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Schaut auf diese Hand

Manchmal glauben auch wir es immer noch nicht. Frost im südlichen Afrika, Frost in Namibia. Auch wenn man weiß, dass hier die Jahreszeiten gewissermaßen auf dem Kopf stehen und die richtigen Wintermonate Juni und Juli sind, sind auch wir immer wieder überrascht. Minusgrade! Bei uns minus 5. Bei anderen Farmen sind die Minusgrade auch schon mal zweistellig. Und das immer nachts und in den frühen Morgenstunden. Während des Tages wärmt es sich aber wieder herrlich auf. Mitunter bis zu 25 Grad – plus wohlgemerkt (Scherz!).

Die Stimmung am Morgen ist einzigartig

Und da gibt es ja dann auch noch die andere Seite. Frost dort, wo man ihn eigentlich lieber nicht hätte. Alle unsere Wassertanks und -leitungen vor dem Frost zu schützen, wäre nun wirklich für die paar Tage oder auch nur Stunden zu aufwändig. Meistens geht es auch gut aber leider nicht immer. Da das Wasser ein kostbares Gut ist – speziell auf einer Farm im trockenen Namibia – muss eben schnell repariert werden. Peinlich und teuer kann es werden, wenn wir Frostschutzmittel im Autokühler vergessen. Wieder so ein nur scheinbarer Widersinn im Land der schroffen Gegensätze.


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Der Ernst des Lebens

Sie verlassen die Kinderstube. Aber ganz vorbei ist es mit lustig noch nicht. So schlimm wird es schon nicht werden, wenn Sugar King, Banana Gold und NagiTanka zu den erwachsenen Hengsten kommen. Genau genommen kommen sie im Moment nämlich nur zu Sharif, der ein friedlicher wenn auch temperamentvoller Vertreter ist. Sublime macht seinen Job bei Cheyenne, Ice und Tosca, die ihr erstes Fohlen aus dieser Verbindung ja durch einen Leoparden verloren hat. Tatanka ist noch mit seinen sechs Stuten beschäftigt. Er sollte allerdings sein Geschäft so langsam erledigt haben.

Unsere derzeitigen Praktikanten/innen (Sternchen weiß ich nicht wie´s geht) geben am ersten Tag auch noch moralische Unterstützung. War aber gar nicht nötig, weil sich Sharif gar nicht hat blicken lassen. Eher ungewöhnlich, weil Hengste ihre Konkurrenz meilenweit riechen. Wie die nächsten Tage zeigten, ist aber alles ohne größere Schäden – weder physischer noch psychischer Art – abgelaufen. Vielleicht haben ja auch Niekes guten Wünsche geholfen.

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Klein aber fein

Sie sind etwas kleiner, ja man kann auch sagen zarter als unsere letzte Kälbergeneration. Uns gefallen sie aber. Sie sind fit und munter. Sie gefallen uns vor allem auch deshalb, weil wir in letzter Zeit einige Kalbungsprobleme hatten. Die Kälber waren manchmal schon bei der Geburt zu groß. Das hat zu Verlusten geführt. Schuld war wahrscheinlich unser Bonsmarabulle, der selber sehr kräftig war und ebenso vererbt hat. Diesmal hatten wir von der Nachbarfarm Etendero einen etwas kleineren Bullen für einige Monate ausgeborgt. In den News vom Februar hatten wir ihn wieder zurück in die Heimat verabschiedet. Auch wenn er so aussieht, es ist kein Bonsmarabulle sondern ein Santa Gertrudis. Das spielt für uns aber nur eine untergeordnete Rolle. Wir haben zwar seit vielen Jahren aus guten Gründen Bonsmara, sind aber keine eingetragenen Züchter. Der Zirkus, der da z.T. veranstaltet wird, animiert uns nicht gerade zum mitmachen. Oft hat man ja bei diesen Zuchtvereinen den Eindruck, groß und eben bullig ist das einzige Kriterium. Man sieht das ja auch in vielen anderen Vereinen dieser Art, wie sich das Ego des Züchters in seinen Tieren widerspiegelt. Wenn das bei uns auch der Fall sein sollte dann – siehe oben – schlank und fit – klein aber fein. Zur Unterstreichung noch zwei Bilder – von den Kälbern versteht sich.

 

 

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Die Konkurrenz schläft nicht

Wir haben im Moment drei Deckhengste im Einsatz. Sublime – ein fast reinrassiger Appaloosa, Sharif – mit dem Blut eines Endurance-Arabers und Sohn von Soraya, und Tatanka – durch seine Mutter Cheyenne mit viel Quarterblut. Er ist wahrscheinlich der Beste von den Dreien, die uns unserem Zuchtziel “Das namibische Westernpferd” noch näherbringen.

Tatanka – im Bild – und Sharif haben außerdem ein Boerpferd als Vater. Eine südafrikanische Rasse, die viel Ähnlichkeit mit dem Quarterhorse hat. Auch als arbeitendes Farmpferd. Allein an unserer Hengstauswahl kann man erkennen, worauf es uns ankommt. Aus dem namibischen Potenzial Pferde zu züchten, die viel von den Qualitäten der klassischen Westernpferde in sich vereinen, aber eben auch mit den harten Lebensbedingungen in den Trockensavannen Namibias zurechtkommen. Das ist auch der Grund, warum wir nie ernsthaft darüber nachgedacht haben, einen Zuchthengst aus Europa einzuführen. Mal abgesehen davon, dass wir uns das auch gar nicht leisten könnten.

Tatanka steht nicht deswegen unter Strom, wie auf dem oberen Bild leicht zu erkennen ist, weil er bereits die nachwachsende Konkurrenz im Blick hat, sondern ihm sind gerade seine Stuten durch einen Zaun entwischt. Sie – Alberta, Omaha, Epuko, Wah-tah-Wah, Mica und Okuroro – ließen sich problemlos zu ihm zurückbringen. Wahrscheinlich hatte er seinen Job auch noch nicht beendet. Normalerweise lassen wir die Stuten etwa drei Monate bei dem Hengst. Das friedliche Miteinander darf nicht täuschen. Tatanka – links im Bild – weiß schon, was er zu tun hat. Er wartet nur auf den richtigen Augenblick.

Was Tatanka noch nicht weiß ist, dass die Konkurrenz bereits auf der Lauer liegt. Dabei ist er nicht ganz schuldlos an der Situation. Alle drei Nachwuchshengste hat er selbst produziert. Sugar King (links) ist von Alberta und NagiTanka (rechts) von Mica. Beide sind noch keine zwei Jahre alt.

Übrigens – dieser trockene Ast im Hintergrund vor unserem Turm ist der Kameldornbaum, von dem in der nächsten Nachricht die Rede ist.

Caramella ist die Mutter von Banana Gold. Dieser Junghengst ist mit gerade zwei Jahren der älteste von den Dreien. Er hat schon das Hinterteil, wie man es bei Westernpferden schätzt.

Wer von den Dreien nun Tatanka, Sublime oder Sharif verdrängen oder nur unterstützen wird, ist im Moment zwar offen, aber Sugar King hat die größten Chancen.

 

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Hart wie Kameldornholz…

…so lautet eine Zeile aus dem alten Südwesterlied. Und wie hart, das hat Johannes am eigenen Leib verspürt. Als er gesehen hatte, dass dieser alte Baum vor unserer Badezimmertür zusammengebrochen ist, war er so leichtsinnig, zu sagen, das mache ich schon. Eigentlich hätte er wissen müssen, was er sich da aufgeladen hat. Nicht nur wir benutzen Kameldornholz gerne zum grillen und räuchern, weil der Geschmack einzigartig ist. Johannes aber hat bisher nur kleine Stücke bearbeiten müssen, die schon Mühe genug machen. Aber dieser Riese!

Ich drehe die Zeit ein bisschen zurück. Vielleicht hundert, vielleicht zweihundert Jahre, möglicherweise noch länger hat dieser stolze Baum an dieser Stelle gestanden. Gewissermaßen ein Wahrzeichen von Gross-Okandjou, das sicher eine Menge Geschichten über diesen Platz und sein Leben drumherum erzählen könnte. Wahrscheinlich auch nicht nur gute. Wir kennen ihn jetzt 35 Jahre und mussten mit ansehen, wie er langsam seine Lebenskraft verlor. Seit über zehn Jahren hatte er kein grünes Blatt mehr. Dass es soweit kam, hat hoffentlich keine Symbolkraft für Gross-Okandjou. Es ist aber auf jeden Fall ein Zeichen dafür, wie der Grundwasserspiegel im ganzen Land Jahr für Jahr absinkt. Unser Kameldornbaum ist nicht der einzige in Namibia, der dieses Schicksal erleidet oder schon erlitten hat.

Zurück zum aktuellen Alltag. Johannes nahm die Herausforderung an, weil er auch sah, dass der tote Riese die Hauptdurchfahrt auf der Farm versperrt. Eine ähnliche Situation hatten wir auch schon mal in einem Rinderkral am Haus. Dort aber mussten wir nicht testen, wann die Sägen – auch die Motorsägen – ihren Geist aufgeben. Diesem nicht ganz so dicken Stamm kann man ausweichen. Mit einer normalen Seilwinde sind diese Tonnen aber auch nicht zu bewegen.

Johannes griff zuversichtlich zu Bogensäge und Beil. Und mit der den Afrikanern eigenen Geduld und natürlich auch Ausdauer – von Kraft gar nicht zu reden – schaffte er es tatsächlich. Zumindest für die Durchfahrt eines Pkw reicht es wieder.

Wie es mit unserem Kameldornbaum weitergehen soll, wissen wir noch nicht. Was wir wissen ist, dass er wohl kaum von diesem Platz wegzubewegen sein wird. Also könnte er als eine Art Denkmal dienen. Als ein Denkmal für die Kraft und Ausdauer eines Lebens, das dann doch eines Tages zu Ende ist. Als Mahnmal möchte ich ihn dann aber doch nicht verstehen. Vielleicht finden wir ja einen Künstler mit Kettensäge und Geduld, der ihm wieder zu einer Art von neuem Leben erweckt. Dann liegt er wahrscheinlich wieder für mehrere  hundert Jahre dort und kann vielen Generationen Geschichten von diesem Platz – von Gross-Okandjou – erzählen. Hoffentlich auch gute…

 

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Grün, Gelb, Flammenrot!!!

Ja, auch so kann Namibia, so kann Gross-Okandjou aussehen. Der April hat noch genau den Regen gebracht, der so ein Paradies entstehen lässt. Es war wieder einmal eines der seltenen Wunder. Die Regenmenge war eigentlich durchschnittlich und an einigen Stellen auf der Farm auch etwas darüber, aber besser – ohne große zeitliche Lücken – konnte der Regen nicht fallen. Das war das, worauf alle Farmer nach den Dürrejahren gewartet hatten. Es kann wieder aufwärts gehen. Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen und Wild haben wieder ausreichend Weide. Nicht wundern – wir haben plötzlich keine Schafe und Ziegen, aber es gibt ja auch noch andere Farmer außer uns in diesem ungewöhnlichen, herrlichen  Land.

Die Pferde, ja, die sehen es gar nicht gerne, wenn wir auf dem Reitplatz das frische Grün mähen. Das täten sie gerne selber. Aber beim Reiten lenkt das nun mal ab. Wir machen das ja auch nicht oft. Englischen Rasen oder das Grün der Galopprennbahn von Baden-Baden streben wir nicht an. Wäre auch hoffnungslos.

Das Land der Gegensätze. Namibia wäre nicht Namibia, wenn es nicht recht schnell ein anderes Gesicht zeigen könnte. Zunächst harmlos. Das weniger Harmlose kommt später. Es hat nicht gereicht für unsere Riviere und Dämme. Sie blieben trocken. Eigentlich ungewöhnlich in einer so guten Regenzeit. Aber man kann eben nicht Alles haben. Immer noch harmlos und normal – noch im April ist das schöne Grün langsam aber stetig verblasst und in eine Farbe übergegangen, die eigentlich eher typisch ist für Namibia – Ockergelb. Mitteleuropäische Pferdefreunde werden es wahrscheinlich immer noch nicht glauben, dass sich unsere Tiere von diesem “Stroh” ernähren können. Sie können es und das bestens. Unsere Rinder und Pferde sind speckefett.

Jetzt kommt leider die Schattenseite dieses Wunders der Natur. Weggeworfene Streichhölzer und Zigaretten, Glut von leichtsinnigen Feuern, glühende Holzkohlestücke, heiße Auspuffrohre – alles von Menschenhand – entfachen immer wieder Feldbrände. Eigentlich erst in den Wintermonaten, aber diesmal ging es schon im April los. Gar nicht so weit weg von uns. Zurück bleibt Asche anstatt üppiger Weide. Wohin mit der Rindern? Wohin mit den Pferden? Wenn sie – und natürlich die Menschen und das Wild – keinen Schaden genommen haben, ist das zwar ein Trost, aber einer mit bitterem Beigeschmack. Bis zur nächsten Regenzeit werden Farmer, ihre Arbeiter aber auch Touristen auf der Hut sein müssen. Wir auch! Unser großes Feuer vor 15 Jahren hat sich im wahrsten Sinne des Wortes in unser Gedächtnis eingebrannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Schön und düster

Es sieht nur so aus, als ob die Welt untergeht. Im Gegenteil – diese Wolken sprechen von neuem Leben. Regen, Wasser, Weide! Auch unsere Gäste des ersten Erongotrails in diesem Jahr haben sicher gedacht – Sonne bis zum Abwinken. Stimmt eigentlich auch. Sie haben also gutes Wetter erwartet. Was sie nicht wissen konnten ist, dass für uns in Namibia Regen gutes Wetter ist. Vorausgesetzt er kommt in der großen Regenzeit. Die ist üblicherweise im Januar, Februar und März. Bei uns im Westen manchmal auch noch im April. So kam es, dass es sie diesmal erwischt hat. Ich bin aber sicher, dass sie diesen Trail als ein spannendes Abenteuer erlebt haben – als sie dann wieder trocken waren. Und ehrlich – Sonnenstunden gab es auch, wie ein, zwei der folgenden Bilder zeigen. Sie stammen übrigens alle von Babsy, Laura und Alina und nicht von mir. Ist nicht meine Art, mich mit fremden Federn zu schmücken.

Die Welt geht nicht unter!

Schon wieder trocken

Giraffen bei jedem Wetter

Hier war jetzt eine Planänderung vonnöten. Ein romantisches Rastlager im Omarururivier war geplant. Und was passierte? Der sonst in der meisten Zeit des Jahres trockene Omaruru hat auch den Regen genossen und ist munter in Richtung Atlantik geflossen. Das Lager musste schnell auf das Ufer verlagert werden und das Begleitfahrzeu einen Riesenumweg fahren. Landesunkundige sind oft völlig überrascht, wie so ein trockenes Flussbett innerhalb kürzester Zeit zu einem reißenden Strom werden kann. Leichtsinnige bzw. unerfahrene Touristen erwischt es immer wieder.

Alinas Hund Weika gehört noch zu den Unerfahrenen. Sie kam aber rechtzeitig wieder raus.

Schön aber gefährlich

Etwas durchnässt aber sicher im Lager

Für Little Joe der erste Trail im Regen

Nicht nur die Strecke unseres Erongotrails war neu. Neu war auch das zweite Begleitfahrzeug.

Eines der Lager

Frühstück am Omaruru

 

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Der schnelle Wandel

Wenn abends der Himmel so ausschaut, dann weißt Du, dass Regenzeit ist und sich die Natur in kurzer Zeit verändert – von grau in grün. Vorausgesetzt natürlich, es regnet ausreichend. In einem Märchen der Buschmänner wird dieses Rot als das Blut der Sonne beschrieben, die jeden Abend geschlachtet wird. Und dann kommt das Grün.

Diesem Grün ging natürlich erst einmal Einiges voraus. Regen – zum Teil sehr heftig.

Aus unserem fröhlichen Reiter wurde ein Geisterreiter.

Kollateralschäden bleiben da auch nicht aus. Als erstes hat es Niekes Trampolin erwischt. Unser Eisenelefant war dann doch zu leicht. Kam aber wieder heil auf die Beine. Das Trampolin braucht noch etwas handwerkliches Geschick.

Wir haben Februar und bis jetzt rund 160mm Niederschlag. Das hört sich nicht viel an. Ist aber deswegen nicht schlecht, weil der Regen recht regelmäßig kam. Manchmal zwar nur 1mm während der Nacht. Für die Weide ist das aber gut. Dem Grundwasser allerdings hilft das nicht viel. Da müssen wir noch Geduld haben und auf volle Dämme und das Laufen der Riviere hoffen. Bisher hat es nur ein Nebenarm des Okandjou am Farmhaus vorbei geschafft.

Auch wenn das folgende Bild etwas trübe aussieht, ist es genau das Gegenteil. Sonne hat es im Rest des Jahres schließlich bis zum Abwinken.

Die nächsten drei Bilder geben Euch einen Eindruck, was mit dem Gras kurz nach dem Regen passiert. Aufgenommen von einer Wildkamera, die am Gemsbockposten hing. Achtet auf die Daten und den Stein links vorne.

 

 

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Erfolgreiches Gastspiel

Es geht wieder zurück nach Hause. Sind ja nur 15 Kilometer. Dennoch ist des Nachbarns Bulle klug genug, noch schnell einen Schluck zu nehmen. Die Cowgirls und Cowboys haben´s da leichter. Sie haben ihr Wasser in den Satteltaschen. Sie aber müssen ja die ganze Streck auch noch zurück – mit den Kühen. Denn ohne weibliche Begleitung würde der Bulle kaum einen Schritt Richtung Heimat machen.

Ja, der Bulle. Da hat unser Nachbar von Etendero nachbarschaftliche Hilfe geleistet, von der man heute glaubt, dass sie es nur früher gab. Unser Bulle ist noch zu jung. Und da wir keine Kalbesaison ausfallen lassen wollten, hatten wir nach einer Lösung gesucht.  Ein teurer Neukauf kommt im Moment nicht infrage. Der Naturalientausch waren drei Deckakte seiner Drahthaarhündin durch unseren Athos, die leider erfolglos blieben. Ich bin sicher, dass sich der Bulle erfolgreicher angestellt hat.

Er sieht unseren Bonsmararindern zwar sehr ähnlich, ist aber ein St. Gertrudis. Was uns in diesem Falle nichts ausmacht. Wir sind keine eingetragenen Züchter von Bonsmara und wollen nur Nachzucht haben, die sich ähnelt und den hiesigen harten Verhältnissen angepasst ist. Das sind Bonsmara und St. Gertrudis gleichermaßen.

Bevor jetzt jemand fragt, warum nicht mit der Lorry zurück, so wie er gekommen ist, gleich die Antwort: Bei der Herfahrt hatte sich der Bulle aufgeführt wie ein Stier in der Arena. Das wollten wir ihm und uns nicht wieder zumuten. Da wir gerade zwei Reiterinnen zu Gast hatten, konnten wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der Bulle und die Cowgirls auf Zeit waren happy. Ist ja auch für beiden Seiten eine tolle Sache, durchs frische namibische Grün zu reiten.

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