Eine Fotosensation

Elefant kontra Hippo

Dieses Bild ist nun wahrlich eine Sensation. Und wieder nicht von uns gemacht! Der glückliche und offensichtlich auch gute Fotograf heißt Rian van Schalkwick. Normalerweise veröffentlichen wir ja tatsächlich nur Bilder von uns oder auch schon mal von unseren Gästen. Dieses Foto aber – aufgenommen in einem privaten namibischen Naturpark –  wollten wir Euch nun wirklich nicht vorenthalten. Sicher gibt es zu diesem Bild eine lange und interessante Geschichte. Eigentlich aber spricht es für sich.

Was ich dazu sagen kann, ist Folgendes:

Grundsätzlich ist es nicht ungewöhnlich, dass Elefanten so zur Sache gehen, auch wenn es selten passiert. Elefanten sind es nicht gewohnt und vertragen es nicht, wenn man sich ihnen in den Weg stellt bzw. einen Futterplatz oder eine Wasserstelle blockiert. Ich selber habe im Damaraland schon erlebt, dass ein Elefant an einer Rindertränke eine Kuh ähnlich behandelt hat. Die Kuh hat das übrigens nicht überlebt. Über dieses Hippo weiß ich nichts Entsprechendes. In letzter Zeit allerdings hört man immer wieder, dass Elefanten völlig überraschend ausrasten. Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben zumindest eine plausible Erklärung dafür. Das im Grunde von Niemandem geliebte Culling – also das Töten kompletter Elefantenfamilien wegen Überpopulation in bestimmten Gebieten – hat oft nicht den gewünschten “Erfolg”. Tiere aus dem Sozialverbund können sich retten und sind im wahrsten Sinne des Wortes gestört. Besonders die jüngeren, die die gesamte Palette der Sozialerziehung noch nicht hinter sich haben. Diese Tiere neigen zu unerwarteter Aggression. Werden sie eingefangen, von Menschenhand betreut und dann wieder in die freie Natur oder einen Naturpark entlassen, kommt es vermehrt zu Zwischenfällen. Hinzu kommt, dass in einem Naturpark – und ist er noch so groß wie in Namibia oft der Fall – bereits Wildtiere wie z.B. dieses Hippo leben, deren Instinkte schon abgestumpft sind und Elefanten eben nicht mehr richtig einschätzen. Schließlich haben sie auch hier regelmäßig mit Menschen zu tun. Menschen, die es eigentlich gut meinen. Aber auch hier gilt eben wie so oft – das Gegenteil von gut ist gut gemeint.

Warum ich dieses Foto zweimal zeige?

Das untere Foto – also oberhalb dieses Textes – ist das Originalformat. Da stimmen die Proportionen von Elefant und Hippos. Die oberste Version musste ich etwas in die Breite ziehen, damit es in das Format des sog. Artikelbildes passt. Geht leider nicht anders.

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Ein Quantum Trost

Tierposten im Dezember 2013Neudamm im Dezember 2013Im DezemberSo ist es nun einmal bei uns. Manche Menschen kommen damit nicht klar. Uns gefällt es! Noch sorgen wir uns um das Leben unserer Kälber und unseres Hengstfohlens – das übrigens noch keinen Namen hat, vielleicht habt Ihr eine Idee – und schon gibt es plötzlich Hoffnung oder auch eine Art Trost. Der Dezember begann mit kräftigem Regen über mehrere Tage hinweg. Am Haus sind es bereits mehr als 60 Millimeter. Dieser Regen reicht für mehr, als nur die Gemüter zu beruhigen. Da wird Weide wachsen. Bis auf ein kleineres Rinnsal sind zwar noch keine Riviere gelaufen, aber die Löcher in unseren Dämmen halten bereits das Wasser. Der Boden konnte den Niederschlag also gar nicht mehr total aufnehmen. Wir rechnen mit grünen Weihnachten.

 

 

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Die dunkle Seite des Leoparden

LepoardBiss in den NackenEs ist erst ein paar Tage her, dass wir uns über die fast einmaligen Bilder “unseres” Leoparden gefreut haben. Und nun das – innerhalb einer Nacht hat er zwei Kälber und unser jüngstes Fohlen angefallen. Der leopardentypische Nackenbiss ist deutlich zu erkennen. Alle Drei haben bisher überlebt – bisher! Denn Verletzungen durch Leoparden sind meist tückisch, weil man mit Antibiotika zwar oft das Entzündungsrisiko in den Griff bekommt, nicht aber den Wundstarrkrampf, der eine Inkubationszeit von bis zu drei Wochen hat. Leoparden sind sehr häufig Träger dieser Infektion. Erstaunlich ist, dass er keines seiner drei Opfer hat töten können. Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass die Kühe ihre Kälber beschützt haben. Das wäre ein weiterer Beleg dafür, dass wir richtig damit liegen, zumindest unsere Kühe nicht zu enthornen. Sie sind eindeutig selbstbewusster und mutiger. Jetzt müssen wir auf zwei Dinge warten – bricht der Wundstarrkrampf aus und sucht dieser Leopard weiter seine Beute bei Nutztieren? Im letzten Fall müssten wir wahrscheinlich leider doch überlegen, ob wir ihn davon final abhalten. Lieber wäre mir ein Deal mit ihm: Er lässt unsere Tiere in Ruhe und wir ihn am Leben. Da stecken wir in einem Dilemma, aus dem uns kein Tierfreund aus einem Streichelzoo heraushelfen kann. Hier das süße Fohlen und dort der prächtige Leopard! Da kommt man ins Schleudern – oder?!

 

 

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Glück muss man haben

LeopardLepoardLeopard am TPLepoardLeopard

Unsereins sitzt ewig auf der Lauer, um ihn endlich mal bei Tageslicht zu erwischen – den Geist der Dunkelheit. Wenn überhaupt, dann huscht er schnell vorbei oder duckt sich im hohen Gras. Die Bilder sind entsprechend. Und dann setzt sich eines Tages völlig unbedarft unser Reitgast Silvia aufs Pferd, trabt gemütlich zum Tierposten, hält einen angeregten Plausch mit den Mitreitern, schaut auf die ausgetrocknete Fläche des Damms und wird schon erwartet. Sie zückt wie selbstverständlich ihre kleine Digitalkamera und macht von einem Leoparden – unserem Leoparden! – die tollsten Bilder, die jemals auf Gross-Okandjou von diesem phantastischen Tier gemacht worden sind. Da bleibt einem die Spucke weg. Auch für Neid ist da kein Platz. Nur Freude über dieses einmalige Glück.

 

 

 

 

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Mehr Bogen als Regen

Dieser tolle Regenbogen Ende November könnte so etwas wie Licht am Ende des Tunnels sein – könnte… Immerhin freuen wir uns über 5,5 mm Niederschlag am Farmhaus und warten einfach weiter auf mehr. Weiter im Norden im Damaraland bei Kamanjab hat es schon ganz heftig gekracht – ebenso auch in Windhoek. Vielleicht wird´s ja was.

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Raus aus der Hitze!

Wie hieß das früher in Deutschland, wenn man aus den stickigen Städten ans Meer fuhr? Man ging in die Sommerfrische – an den Timmendorfer Strand, Sylt, Rügen. Wenn dieser Begriff Sommerfrische irgendwo immer noch seine ursprüngliche Bedeutung hat dann in Namibia. Raus aus der staubigen Hitze an die Atlantikküste nach Swakopmund! Wer das noch nicht erlebt hat, kann nicht nachvollziehen, was das für ein Kick ist. Der kalte Benguelastrom treibt seine kühle, erfrischende Brise an Land und weckt die vertrockneten Lebensgeister. Und dann frischer Fisch, kühler Wein und – wer´s mag – Austern direkt aus dem Meer. Den Blick in die Unendlichkeit nach Westen. Da irgendwo muss Rio de Janeiro sein. Sando tut so, als ob er wüsste, wovon ich rede.

Sando in der  Sommerfrische

Nur ein paar Meter vom Strand entfernt beginnen schon die riesigen Dünen. Sie sind immer noch so hoch wie früher. Aber steiler – oder? Auf jeden Fall anstrengender.

Dünen bei Swakop

Bereits hinter den Dünen die älteste Wüste auf Erden – die Namib. Dort, wo der Swakop River vor zwei Jahren wieder einmal das Meer erreichte, finden die Flamingos im Lagunenwasser ihr flüchtiges Paradies. Schon ein paar Kilometer weiter nach Osten ist sie wieder da – die staubige Hitze.

Flamingos

Flamingos bei Swakop

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Die kleinen Freuden

Das neue alte Komfortauto musste noch einmal in die Werkstatt, weil es plötzlich stotterte. Nichts Schlimmes, aber diesen Berg wäre es nicht hoch gekommen. Jetzt hat er es auf unsere schon fast mystische Granitplatte geschafft und schaut wie ich hoffnungsfroh gen Westen. Wir beide wissen, dass  es damit noch nicht getan ist, wenn er weitere 30 Jahre durchhalten soll. Zum Glück aber gibt es für dieses stabile Arbeitstier noch ebenso stabile Ersatzteile. Da haben´s Autos doch leichter. Grund genug, darauf ein Gläschen zu trinken.

Prost!

 

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Wird die Weide reichen?

Noch haben sie ihre Kraft, Dynamik und Lebensfreude. Wie lange aber wird das noch anhalten? Wann kommt der nächste Regen? Und wenn er kommt – wird er reichen für eine satte Weide? Der Monat November ist eigentlich der schwierigste Monat. Man sieht in einem Dürrejahr deutlich, wenn die Weide knapp wird. Und vor allem, man fängt schon an, ungeduldig zu werden, obwohl das eigentlich Unsinn ist. Wenn der gute Regen Ende Januar kommt, dann reicht das allemal. Aber weiß man´s? So quält man sich zwischen Zweifel und Hoffnung durch die langen Wochen und versucht, die Zeichen zu deuten. Sind z.B. viele Windhosen – und die gibt es zur Zeit – nun ein gutes oder schlechtes Zeichen für die kommende Regensaison? Kein Mensch weiß das, und es ist mit Sicherheit auch ohne Belang.

Windhose

Wenn das Wild und die Rinder der Nachbarn, für die Grenzzäune kein Hindernis mehr sind wegen des üppigeren Grases auf der anderen Seite, unsere nachhaltige Weideplanung nicht völlig über den Haufen schmeißen, werden wir es schaffen. Ja, wenn….

Staubiger Galopp

Noch in guter Kondition

So freuen wir uns einfach jetzt trotz Staub und Hitze über den guten Zustand unserer Rinder und Pferde. Wenn der nun eindeutig vom Menschen gemachte Klimawandel auch uns Farmer erreicht hat, fällt es allerdings schwer, die Launen der Natur einfach so demütig hinzunehmen.

Novemberstaub

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Stolze junge Dame

Wie schnell aus so einem zarten Fohlen ein stolzes kleines Pferd werden kann! Das Palominofohlen Miss Cool, auf das wir so lange gewartet haben, ist jetzt erst einige Wochen alt und steht schon voller Selbstbewusstsein im Leben. Das ist es, was wir wollen. Pferde, die keine Scheu zeigen, sich in der Nähe von Menschen wohl fühlen, sie aber gleichzeitig respektieren. So wie wir das umgekehrt ja auch tun. Ob Miss Cool dann auch ein gut reitbares namibisches Westernpferd wird, zeigt sich später. Ihre Gänge zumindest können sich schon sehen lassen.Schwungvolle Miss Cool

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Die Nacht ist sein Revier

Der Leopardenbestand hat sich offensichtlich bei uns stabilisiert. Sowohl am Tierposten als auch am Gemsbockposten haben unsere Wildkameras jeweils einen kräftigen Kuder eingefangen. Wenn man davon ausgeht, dass ein ausgewachsener Leopard etwa ein Revier von 5000 Hektar Größe hat, dann käme das auf Gross-Okandjou fast genau hin. Immer wieder allerdings entdecken wir auch jüngere bzw. schwächere Leoparden, die wir nicht so recht einzuschätzen wissen, einmal sogar in Gegenwart des kräftigen Kuders.

Zwei Leoparden

Sind es Weibchen, ist das zur Paarungszeit normal – aber nur dann. Ein ausgewachsener Leopard tötet in seinem Revier unerbittlich jeden Konkurrenten. Deswegen ist es nicht nur sinnlos sondern auch kontraproduktiv, einen Revierpascha auf der Höhe seiner Kraft zu schießen. Er sorgt für die Reduzierung der jüngeren und schwächeren, die bei ihm ohnehin keine Beute machen dürften und deshalb gerne Kälber, Fohlen, Schafe oder Ziegen reißen. Wir haben schon lange keine Verluste mehr bei unseren Nutztieren zu beklagen. Sehr wahrscheinlich weil wir schon seit Jahren keinen reifen Leoparden mehr geschossen haben. Geparden sind ein ganz anderes Thema aber ebenso schutzwürdig.

Hier noch eine Szene vom Gemsbockposten die zeigt, wie der hiesige Statthalter versucht, sich an ein Stachelschwein anzupirschen. Wie der Versuch ausgegangen ist, hat unsere Wildkamera leider nicht mehr festhalten können.

Leopard sucht Beute

Leopard sucht Beute

Leopard sucht Beute

Starkes Leopardenmännchen

Weitere aktuelle Bilder unserer Wildkameras findet ihr unter “Galerie” – “Wildkamera”.

Elandbulle

Hartebeestpaar

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