Einzigartig normal

Sublime – der Einzigartige – ist so normal, wie es nicht nur Westernreiter gerne haben. Völlig klar im Kopf obwohl man ja gerade den Appaloosas nachsagt, etwas eigen zu sein. Sehr menschenbezogen, so sehr, dass er zunächst gar nicht versteht, dass er auch deinem Druck weichen soll, um seine Runden im Round Pen zu machen.

Aber das hat er schnell verstanden. Hätte mich auch gewundert, denn Hinter- oder Vorderhandwendung am Boden gelingen mit leichtestem Druck. Das lässt für das spätere Reiten hoffen. Jetzt aber gibt es erst einmal noch etwas Bodenarbeit und dann geht es zusammen mit Tatanka und Sharif zur Hengstherde.

Das wird spannend. Meine Vermutung ist, dass sich Sublime schnell ein- bzw. unterordnen wird. Bei den beiden Anderen bin ich mir nicht so sicher. Zumindest von Tatanka wird es wohl einigen Widerstand geben. Noch aber ist er zu jung, um die anderen Hengste aus ihren Rollen verdrängen zu können.

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Auf ein Neues!

Wegen der Dürre mussten wir unsere Rinderherde kräftig reduzieren und stehen wieder am Anfang, wo wir schon dreimal standen. Damit muss man in diesem durstigen Land immer rechnen. Jammern hilft da nicht – über die hohen Verluste, die schlechten Preise oder die unbezahlbaren Futterkosten. Nach vorne schauen und sich über den gesunden Restbestand freuen! Und über den kann man sich freuen. Er hat sich überraschend schnell erholt und weiß schon nicht, wohin mit seiner Kraft.

Also ab zu den Bullen! Die über Dreijährigen zumindest. Die Färsen müssen noch ein Jahr warten und können sich anderweitig austoben. Wir können auch Vorteile entdecken. So haben wir bei der Reduzierung der Herde genau hingeschaut – so wie wir das eigentlich nur bei unseren Pferden tun – welches Rind sich wirklich für die Nachzucht eignet. Das Ergebnis sind Kühe und Färsen, die der Bonsmararasse alle Ehre machen und ihre Nachzucht hoffentlich auch.

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Nomen est omen?

Sublime – auf diesen Namen muss man erst kommen. Er stammt nicht von uns. Und eigentlich wollten wir ihn auch umtaufen. Sicherheitshalber haben wir dann aber mal nachgeforscht, was das eigentlich heißt. Dr. Google sei Dank! Nobel, außergewöhnlich, hehr, edel, einzigartig – und noch mehr solcher edlen Adjektive. In aller Bescheidenheit dachten wir, dabei bleiben wir dann doch. Könnte sich ja im Laufe der Zeit bestätigen. Optisch hat er ja schon etwas davon. Auch sein Charakter ist – soweit wir das bisher beurteilen können – nicht so, wie man es einem Appaloosa nachsagt. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Sublime nur zu 75% Appaloosa ist und der klare Kopf von einem ganz schlichten Namibischen Farmpferd kommt. So wie auch wir welche haben und schätzen.

Aber der Reihe nach.

Sublime stammt von einer Farm im Süden Namibias zwischen Kalkrand und Maltahöhe. Wir hatten ihn schon lange im Auge, nachdem er zum ersten Mal angeboten wurde. Uns reizte die Optik aber mehr noch die Tatsache, dass es in Namibia kaum Westernrassen bzw. reinrassige Westernpferde gibt. Es sind in den letzten Jahren zwar mehr geworden, aber etabliert sind sie noch nicht. Der Farmer im Süden ist einer von den Wenigen, die ihr Herz an diese Pferde verloren haben. Für ihn mussten es Appaloosa sein, die er dann aus Südafrika importiert hat. Seine Blutlinien stammen direkt aus den USA. Wir freuen uns natürlich über dieses Engagement und haben kein Problem damit, dass Sublime nur zu 75% reinrassig ist. Im Gegenteil, es kommt unserem Plan, aus namibischen Pferden das Namibische Westernpferd zu züchten, eher entgegen.

Sublime hatte kein Problem, zum ersten Mal auf eine Lorry zu steigen und fast zehn Stunden quer durchs Land mit Junias und mir zu fahren.

Der Einzige, der ein Problem hatte war ich, weil ich zu Hause kaum aus der Lorry kam. Auch das bewältigte Sublime eleganter.

Schließlich aber waren wir alle happy und entspannt. Sublime dachte sofort ans Fressen und ich an ein kühles Bier.

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Der nächste Morgen

Am nächsten Morgen kam es dann schon ganz schön dicke für Sublime. Eine stundenlange Autofahrt auf Namibias nicht immer komfortablen Pads, eine neue und fremde Umgebung und dann noch diese dreisten Bengel.

Wir hatten entschieden, dass die Ankunft von Sublime eine günstige Gelegenheit ist, die beiden anderen Hengstfohlen Tatanka und Sharif abzusetzen. Mit einem Jahr war das längst fällig. Wir hatten sie aber bei den Müttern gelassen, damit sie besser durch die Dürre kommen. Wie gut sie die überstanden haben, mussten sie dem Neuankömmling dann natürlich sofort zeigen. Das lenkte sie ab von der Trennung von ihren Müttern Cheyenne und Soraya.

Wir werden die drei Junghengste jetzt einige Zeit am Haus lassen, um mit ihnen ein bisschen arbeiten zu können. Nicht viel –  halfterzahm, Hufe heben, ein bisschen Gelassenheitstraining. Gelassenheit muss man Sublime übrigens kaum beibringen. Er ist eine richtig coole Socke. Das zeigt sich auch bei seinem Umgang mit den beiden kleinen wilden Gesellen.

Wenn die Drei dann ein bisschen Anstand gelernt haben, kommen sie zu den sieben anderen Hengsten und können bei denen dann mal schauen, wie es mit ihrem Selbstbewusstsein steht. Diese sieben Hengste werden wir jetzt in der kühlen Jahreszeit alle legen. Wir haben uns viel Zeit gelassen, um sie zu beobachten, ob da nicht der eine oder andere unser Zuchthengst werden könnte. Sie gefallen uns alle, jeder hat seine Qualitäten, aber  das WOW blieb bei uns einfach  aus. Kompromisse wollen wir in unserer Zucht des Namibischen Westernpferdes nicht eingehen. Sie werden in den Reitbetrieb kommen und dort sicher bestens ihren Job machen.

Vielleicht erfüllt ja einer von den drei Jungen unsere Kriterien. Oder alle Drei. Die Chancen sind nicht schlecht. Quarter-, Appaloosa-, Araber-, Boerperd- und gutes Namibisches Farmpferdblut – all das steckt da drin. Könnte was werden. Wir kommen unserem Ideal des Namibischen Westernpferdes immer näher.

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Nur für den Winter?

Eigentlich sollte es nur eine kleine Gästelapa für die kalte Jahreszeit werden. Also eine Hütte mit dichtem Dach und ebensolchen Wänden, um den kalten Tagen – ja die gibt es auch in Afrika! – beim Essen und Trinken trotzen zu können. Jetzt ist es doch etwas mehr geworden. Nicht so viel mehr, wie es die lange Bauzeit vermuten lassen könnte, aber doch eine in sich unabhängige Einheit mit Küche, Bar, Essecke und Kamin.

Besonders happy ist die Missis, wie das hier heißt, weil sie eigentlich schon nicht mehr daran geglaubt hat, dass dieses Teil überhaupt irgendwann mal fertig wird. Jetzt plötzlich ist sie aber hin und her gerissen. Sie wollte ja, dass i h r e Privatküche im Farmhaus endlich wirklich privat wird und die Gäste in der neuen Lapa betreut und bekocht werden. Nun aber gefällt es ihr in der neuen Hütte so gut, dass  sie sie am liebsten auch allein für sich in Beschlag nehmen würde. So haben wir aber nicht gewettet. Also begnügt sie sich – vorerst – mit der Besetzung der Bar. Wobei nicht ganz klar ist, ob vor oder hinter dem Tresen.

Als wir sie im kleinen Kreis eingeweiht haben, wollten wir eigentlich gar nicht mehr raus. Gemütlich ist wohl die richtige Bezeichnung. Das haben auch unsere Hunde schnell so gesehen und sich vor den Kamin gelegt, obwohl er nicht brannte.

So kalt war es dann Mitte Mai nun doch noch nicht. Ob der Kamin dann im Juli oder August die Wärme bringt, die man für eine perfekte Gemütlichkeit braucht, muss sich erst noch zeigen.

Hier noch einige Bilder, die Euch einen Eindruck vermitteln. Sie sind gewissermaßen auch als Einladung an Euch gedacht. Vor allem an Diejenigen, denen wir schon seit ewigen Zeiten erzählt haben, dass wir so eine Winterlapa planen. In Afrika dauert eben Alles ein bisschen länger….

 

 

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Der etwas andere Blick

Manchmal übersehen wir es einfach, dass unsere Gäste zum Teil nicht nur talentierte Reiter sondern auch talentierte Fotografen sind. Diesmal ist es wieder besonders aufgefallen. Deshalb habe ich mich gerne daran erinnert, dass wir schöne Gästefotos immer mal wieder veröffentlicht haben. So also auch heute. Das Bild mit der Kühlbox dort oben ist allerdings von unserem Junias, der in dieser Beziehung auch ein erstaunliches Talent hat. Die anderen Bilder sind hauptsächlich von Steffen aber auch von Hanna und Brigitte. Auch die Bilder von der Omaruruüberquerung sind zum Teil von den Reitern.

 

 

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Ein Trail der besonderen Art

Wenn Du nur genau wüsstest, wann die Regenzeit endet, wärest Du um Vieles klüger aber auch ärmer. Für die Weide und das Grundwasser bleibt Dir die Hoffnung. Um den ersten Erongotrail in der Saison musst Du aber bangen. Wann ist der richtige Termin? Wann könnte der Omaruru noch oder wieder laufen und eine totale Umorganisation provozieren? Diesmal lief er wieder – und wie! Plötzlich am frühen Morgen des dritten Tages. Durch oder nicht durch? Das ist dann die Frage, die Du nur vor Ort beantworten kannst. Die Antwort lautete: Das Begleitfahrzeug macht einen riesigen Umweg und die Reiter riskieren es. Allerdings zu Fuß. Unser Junias spielte das Versuchskaninchen.

Auch wenn das Wasser nicht besonders tief ist, haben die laufenden Riviere ihre Tücken. Unvermittelt starke Strömung, Untiefen und nicht erkennbare Schlicklöcher. Abenteuer pur, für das die Reiter sich freiwillig entschieden haben.

Sie haben es geschafft! Erleichterung, Stolz und Freude begleiteten sie auf den übrigen vier Tagen.

 

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Von der Sonne verwittert

Irgendwann schafft die Sonne alles und alle. Manchmal verwöhnt sie auch. Z.B. in diesem April die Weide. Da der Regen sehr spät kam, hätte es auch gewaltig schief gehen können. Ist es aber nicht. Das ist der Vorteil bei uns im Westen, die wir näher an der Wüste sind. Die warme Sonne lässt bei uns das Gras noch wachsen, wenn es in anderen Landesteilen dafür schon zu kalt ist. Aber zurück zum eigentlichen Thema! Die Sonne hat unser Einfahrtsschild, auf dem wir vor vielen Jahren stolz darauf hingewiesen haben, dass wir Namibias erste Westernriding Ranch sind, total zerfressen. Jetzt haben wir einen neuen Versuch unternommen und schauen mal, wie lange der der Sonne standhält. Auf den Schriftzug “Namibias erste Westernriding Ranch” haben wir in aller Bescheidenheit verzichtet, obwohl das nach wie vor stimmt. Wir sind aber nicht mehr die einzige. Und das ist gut so. Eines unserer Ziele war und ist es ja auch immer noch, das Westernreiten in Namibia populär zu machen.

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Ein besonderer März

Dieser März 2017 war schon etwas Besonderes. Während der ersten drei Wochen hat es immer mal wieder geregnet. Nicht besonders viel, aber gut verteilt – über die gesamte Farm und in den zeitlichen Abständen so, dass das Gras gerade im richtigen Moment wieder das nötige Nass bekam, um weiter wachsen zu können. Letztlich waren es “nur” 200 Millimeter Niederschlag – eigentlich unterdurchschnittlich.

Das zusätzlich Besondere war, dass fast alle unsere Riviere gelaufen sind – nicht heftig aber immerhin – und unsere Dämme wieder Zulauf bekamen. Das ist vor  allem für den Anstieg des Grundwasserpegels von Bedeutung.

So wird der Wasserstand unseres Brunnens am Tierposten voraussichtlich in den nächsten Wochen wieder so ansteigen, dass wir ihn über längere Zeit nutzen können. Wer Gross-Okandjou kennt, weiß sofort, was das für uns bedeutet. Auch der Kompaneno ist wieder einmal etwas gelaufen. Ob das allerdings reichen wird, um den Brunnen an Ostende wieder aufzufüllen, muss sich erst noch zeigen.

 

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Wie machen sie das?

Die schlimmsten Knochengerüste haben wir Euch in den letzten News vorsichtshalber nicht gezeigt. Besonders unsere älteren Pferde wie Cortez, Hotline und Jerome sahen wirklich furchterregend aus. Wir haben aber wieder etwas dazugelernt. Es hat keine zwei Wochen mit frischem Grün gedauert und sie gingen wieder auseinander. Ohne Koliken übrigens! Erst der Bauch, dann die Muskeln und dann glänzte auch das Fell wieder.

Da haben wir erst wirklich begriffen, welches Glück wir doch noch hatten. Und uns fielen die Wildpferde im Süden Namibias ein. Dort war die Dürre seit Langem zum ersten Mal so außergewöhnlich, dass sich Namibia ernsthafte Sorgen machen muss um das Überleben dieser einmaligen Tiere.

Wir haben in dieser harten Zeit sogar ein Überraschungsfohlen bekommen. Unser Nachwuchshengst Little Jo hatte sich irgendwann einmal durch einen Zaun gemogelt und Junias`Flamingo beglückt. Und daraus ist sogar ein besonders hübsches Stutfohlen entstanden.

Die Reitpferde der Herde haben sich termingerecht so schnell erholt, dass wir wieder genügend Zeit haben, um sie für den ersten Trail zu trainieren, der am 10. April beginnt.

 

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