Mutige Mischung

Alle Welpen sind süß. Eigentlich kenne ich keine Ausnahme. Auch die oft zu Unrecht verteufelten sogenannten Kampfhunderassen haben niedliche Welpen, die meist auch nicht von Natur aus Bestien sind. Die Bestien sind die Menschen. Ich schweife ab. Ich wollte Euch etwas über Weika erzählen – diesen tolpatschigen kleinen schwarzen Zigeuner (Sinti). Weika ist erst ein paar Tage auf Gross-Okandjou und soll dort auch möglichst lange bleiben. Für diesen Hund haben sich Alina und Nieke entschieden. Welche Rasse? Kein Teckel und kein Deutsch Drahthaar. Das sieht vermutlich auch er Laie. Das Geheimnis lüftet wenigstens zum Teil schon der Name “Wei Ka”. Wei für Weimaraner und Ka für Kangal. Eine Kreuzung, auf die man nicht so ohne weiteres kommt. In Namibia aber ist man da etwas unbefangener als im durchgeregelten Deutschland. Ich hatte spontan meine Bedenken. Der Weimaraner – ein alter deutscher Jagdhund, der früher auch wegen seiner Mannschärfe bekannt war, und der Anatolische Hirtenhund, der für seinen ursprünglichen Job sehr mutig aber auch sehr eigenständig sein muss. Also zwei nicht ganz einfache Hunderassen.

Als Alina und Nieke sich den Wurf anschauten, sahen sie zehn einheitlich rabenschwarze muntere und freundliche Welpen. Und sie sahen und beobachteten einen schon acht Monate alten ebenfalls schwarzen Junghund aus derselben Verbindung. Der war immer noch freundlich und menschenbezogen.

Ebenso wie die Eltern – der Weimaranerrüde und die Kangalhündin.

Genauso wichtig – auch untereinander hatten die Hunde keinen Stress. So gesehen kann die Verbindung nicht so verkehrt sein.

Schnell war klar, dass die kleine Hündin Weika die richtige Wahl sein könnte. Jetzt sind wir natürlich gespannt. Da wir von Hunden ein bisschen was verstehen, wissen wir, wie wichtig die Sozialisierungsphase und die anschließend konsequente Erziehungsphase ist. Konsequent aber ohne Gewalt. Basierend auf gegenseitigem Vertrauen. So ähnlich wie wir ja auch unsere Pferde ausbilden. Mit dem kleinen Unterschied, dass Pferde Beutetiere sind und Hunde von einem Beutegreifer abstammen. Viel davon sieht man bei der kleinen Weika im Moment noch nicht. Ihr Charakter, ihre Talente und Fähigkeiten werden sich in den nächsten Monaten ausprägen. Im günstigsten Fall passt sie auf Alina und Nieke und auch auf Kälber und Fohlen auf. Wenn sie viel Blut vom Kangal hat, brauchen wir uns um Letztere nicht zu sorgen. Die Zauberformal wäre beschützen ohne zu jagen. Bei unseren Hühnern kann sie schon mal üben.

Unsere Pferde werden wohl einige Zeit noch alleine auf sich aufpassen müssen.

Ihre erste große Reise hat Weika schon hinter sich. Kleiner Hund, kleiner Mensch und großer Ozean. Ganz, ganz weit da hinten ist Rio.

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