Fünf schnelle Schleicher

Sie kamen völlig überraschend. Zwar herrschte an  der Wasserstelle am Kakaduposten für einige Minuten eine merkwürdige Stille, das musste aber nichts bedeuten.

Erst als ein Kudu weiter hinten imBusch mahnte, fiel mir ein, dass ich so vor 30 Jahren auf meinen ersten Geparden aufmerksam gemacht wurde. Nur diesmal war es nicht nur einer sondern gleich fünf – eine Gepardin mit vier Jungen, die alle einen wohlgenährten Eindruck machten.

Das Erste, was mir da durch den Kopf ging, war  der Zustand unseres Springbockbestandes – bzw. was von ihm übrig ist. Fünf Gepardenmäuler wollen erst einmal gestopft sein. Heute früh hatten sie mächtig Durst. Was auch auf eine reichliche Mahlzeit hindeutet. Trotz allem bleiben wir unserer Linie treu und freuen uns über diese herrlichen Tiere. Man hat nicht oft die Chance, Geparden über eine längere Zeit in freier Wildbahn zu beobachten und zu fotografieren. Sie sind sehr scheu, ja geradezu ängstlich, weil sie auch auf ihre vierbeinigen Feinde – Leoparden, Hyänen – achten müssen, für die sie und vor allem die Jungen schnell zur Beute werden. Die Gepardenmutter war ständig auf der Hut und sicherte in Richtung unseres gut getarnten Ansitzes.

Kudus näherten sich der Wasserstelle – fast unbemerkt von den Geparden – und schienen ständig auf dem Sprung zu sein. Wie selbstverständlich schrieb ich das den Geparden zu.

Erst zum Schluss merkte ich, dass  die Kudus nicht die Raubkatzen sondern wie diese uns im Visier hatten. Der Wind war nicht besonders gut. Im Nu war der Spuk vorbei. Eine deutliche Lektion, welches Raubtier im Busch das gefürchteste ist – das zweibeinige! Die Schnelligkeit der Geparden auch auf der Flucht war beeindruckend. So beeindruckend, dass ich vergaß zu fotografieren oder einfach nicht schnell genug war.

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