Die Regenhexen

Was ist das denn für ein Schreckgespenst? Eine böse oder eine gute Hexe? Sie erschien an dem einen Tag, an dem es gegen Ende September einige Tropfen geregnet hatte. Regentropfen im September! Was bedeutet das schon in einem El Nino-Jahr!? Eher nichts Gutes. Obwohl – die wasserscheue Hexe war schon was Gutes. Sie entpuppt sich als unsere Praktikantin Mina.

Gegen Ende ihres Praktikums hat Mina doch tatsächlich noch gesehen, dass es in diesem staubtrockenen Namibia auch regnen kann – oder besser tröpfeln. Ansonsten hat sie Hitze, Staub und Kälte tapfer ertragen. Ja, auch Kälte. In diesem September war es morgens auch noch oft empfindlich kalt. Eigentlich gab es mitunter an einem Tag alle Jahreszeiten. Zurück zu Mina. Alle Praktikantinnen sind natürlich anders. Aber auch sie reiht sich in die lange Reihe der guten ein. Fleißig, zuverlässig, selbstständig und mit viel Pferdeverstand. Und auch mit Nieke hatte sie den richtigen Dreh raus. Dass diese schnell zur zweiten Regenhexe wurde, ist für uns keine Überraschung.

 

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Talent hat sie

Heike – unsere Misses, wie das hier heißt – braucht schon lange Unterstützung und auch Ablösung in der Küche. Unsere Freundin Doris hat das schon oft mit Erfolg übernommen. Sie ist aber auch nicht jederzeit beliebig abrufbar. Also haben wir noch einmal den Versuch gemacht, jemanden von unserem Personal fortzubilden. Magdalena hat ihr Talent schon mehrfach bewiesen. Ich denke nur an ihre leckeren Brezeln. Nun gibt es mit Karin in Omaruru eine hervorragende Köchin, die auch die Fähigkeit hat, ihr Wissen und Können zu vermitteln. Dass sie gut kochen kann, hat sie bei uns schon bewiesen.

Also haben wir Magdalena in Karins Kochschule geschickt. Schnell stellte sich heraus, dass sie sehr talentiert und lernbegierig ist. Ihre Ergebnisse könne sich sehen lassen.

Jetzt hoffen wir nur, dass sie das Erlernte nicht vergisst und auch länger bei uns bleibt. Da haben wir in der Vergangenheit leider schon schlechte Erfahrungen gemacht.

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Winnetou

Da liegt er nun. Ein paar Stunden alt  – zart und zerbrechlich – und heißt ausgerechnet Winnetou. Am zweiten Lebenstag hatte er auch prompt noch eine Kolik. Das hatten wir bei Fohlen noch nie. Er hat es aber tapfer überstanden und damit dem Klischee des zähen Apachenhäuptlings entsprochen.

Winnetou – wir haben lange gezögert, diesen Namen zu vergeben. Nicht originell, einfach zu naheliegend. Außerdem hieß der Vater von Josefine – unserem allerersten Fohlen – Winnetou. Siehe unten!

Nachdem aber Nieke meinte, so müsste der kleine Kerl unbedingt heißen, gab es kein zurück mehr. Eine Diskussion über Indianerklischees und kulturelle Aneignung können wir gerne ein anderes Mal führen.

Wir freuen uns einfach über Winnetou, zumal uns seine Mutter Wha-ta-Wha wochenlang hingehalten hat und wir schon gar nicht mehr an ein Fohlen glaubten. Der Vater ist übrigens unser Deckhengst Tatanka – auch ein Indianername. Eine weitere Chance auf ein gutes Namibisches Westernpferd.

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Sonntagskind

Unsere Cremellostute Ice hat uns lange auf die Folter gespannt. Zwischendurch glaubten wir schon gar nicht mehr an ein Fohlen. Aber heute am Sonntag, den 30. Juli war es dann doch soweit. In den frühen Morgenstunden kam Namib Star zur Welt.

Auf den Namen hat sich Nieke geeinigt, obwohl wir noch gar nicht wissen, welches Geschlecht das Fohlen hat. Aber Namib Star passt ja eigentlich auf Männlein und Weiblein. Namib Star lag nahe, weil das letzte Fohlen von Ice Namib Rose heißt und denselben Vater hat – nämlich unseren Appaloosahengst Sublime. Und dass Namib Star Appaloosablut hat, ist nicht zu übersehen.

Ob diese Westernrasse uns auch unserem Ziel des Namibischen Westernpferdes noch einen Schritt näher bringt, wird sich zeigen. Namib Rose lässt da schon hoffen. Es könnte ja aber auch sein, dass unsere bisherige Zuchtauswahl, die kaum typische Westernrassen sondern namibisches Blut beinhaltet, mindestens so erfolgreich ist. Wäre ja auch nicht schlecht.

P.S. Wir sind uns jetzt sicher, dass Namib Star ein Hengstfohlen ist.

 

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Für eine Handvoll Dollar

Wir waren mal wieder erfolgreich. Aber so richtig freuen können wir uns über den Erfolg wieder nicht. Eine gut organisierte Jagd auf Wilderer hat zu einem mageren Ergebnis geführt. Für eine Handvoll Dollar – nämlich 500 und nicht US- sondern Namibdollar = 20 Euro – ist der eine, den wir erwischt haben, auf freien Fuß gekommen. Das hat zwar formal triftige Gründe, ist aber dennoch frustrierend. Da wir die Wilderer gestellt haben, bevor sie erfolgreich waren, hatten sie auch noch keine Beute. Die Tat war also noch nicht vollzogen. Deswegen konnte der Mann auch nur wegen unerlaubten Betretens fremden Eigentums bestraft werden. Obwohl er als Wilderer seit langem polizeibekannt ist so wie seine namentlich bekannten Mittäter, die uns entkommen konnten. Außerdem trug er eine Jacke, die er offensichtlich als Arbeitskleidung betrachtet. Sie war total mit Blut von diversen “Einsätzen” verschmiert.

Den frisch geschmiedeten Speer wollten sie sicher auch nicht als Zahnstocher benutzen.

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Wer suchet, der findet

Als eine chinesische Firma bei uns illegal Granit abbaute, sind wir wach geworden. Das haben wir schon im vorigen Monat in unseren News gemeldet. Jetzt sind wir einen Schritt weiter. Wir wussten zwar, dass es bei uns auf Gross-Okandjou Buschmannmalereien gibt, aber wir kannten und kennen beileibe nicht alle. Also machten wir uns auf die Suche, um weitere Zerstörungen zu verhindern und zu helfen, Nationales Namibisches Kulturgut zu erhalten. Unser Engagement – das können wir ohne falsche Eitelkeit sagen – hat u.a. dazu geführt, dass das Bewusstsein für diese alten kulturellen Werte in Namibia und der Widerstand gegen deren Raubbau deutlich zugenommen hat. Wir suchen auf Gross-Okandjou weiter und sind sicher, dass wir noch weiter fündig werden. Eine neue Software hat uns da Mut und Hoffnung gemacht. Das was wir mit bloßem Auge kaum erkennen können, kann sie deutlich hervorheben.

Das ist übrigens kein Fake.

Man muss eigentlich nur wissen, wie und wohin man schauen muss. Dann findet man z.T. Jahrtausende alte Belege afrikanischer Kultur. Wer weiß wieviel Steinwerkzeuge wir und auch andere Farmer schon übersehen haben?

Unser Hintergedanke dabei ist, dass jegliche Minen- oder ähnliche Aktivitäten auf  Gross-Okandjou unreparierbare kulturelle Schäden und Verluste verursachen können und unsere Farm deswegen davon verschont bleiben soll. Von der abschreckenden Wirkung auf unsere Gäste ganz zu schweigen.

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Das Herz und die Seele

Die Überraschung ist gelungen.

Die Zeit vergeht so schnell. Es ist noch gar nicht so lange her – natürlich genau 5 Jahre – dass wir Johannes`20. gefeiert haben und dann seinen 50. Geburtstag. 25 Jahre Johannes auf Gross-Okandjou! Das Herz und die Seele der Farm. Er ist nicht nur wegen seines Humors eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Er widerlegt fast täglich die üblichen Vorurteile gegen Afrikaner im Allgemeinen und afrikanische Arbeiter im Besonderen. Das heißt nicht, dass er ohne Fehler wäre. Manchmal vergesslich, manchmal geschwätzig, manchmal trickreich, aber immer loyal. Ein Mensch eben. Das Rind als Geschenk von Gross-Okandjou hat er sich redlich verdient.

Ein paar Schnappschüsse aus 25 Jahren von Johannes auf Gross-Okandjou:

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Schätze bewahren

Man muss schon genauer hinschauen. Und wenn man sucht und eben genau hinschaut, entdeckt man schon Erstaunliches. Seitdem uns ein chinesisches Bergbauunternehmen auf unserer großen Granitplatte Buschmannmalerien zerstört hat, sind wir wachsam geworden. Warum sollte es nur dort diese Malereien geben? Hier z.B. am Leopardenfelsen sind wir wieder fündig geworden. Klein aber eindeutig.

Es sind aber nicht nur die Malereien, die auf Gross-Okandjou als ehemaliges Domizil der Buschmänner verweisen. Wir fanden eben auch diese Scherben eines Tongefäßes…

…und auch bearbeitete Steine, die auf Werkzeuge der Buschmänner hinweisen.

Diese Funde haben uns Mut gemacht. Es gibt gute Gründe dafür anzunehmen, dass es noch mehr Relikte dieses nationalen Kulturgutes auf Gross-Okandjou gibt. Wenn die Regierung es ernst meint, diesen Reichtum auf jeden Fall bewahren zu wollen, haben wir auch Hoffnung, dass Gross-Okandjou nicht von gierigen Bergbauunternehmen geplündert wird. Im Moment sind es vor allem die Chinesen – sie sind es aber nicht allein.

 

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Lass mich mal versuchen!

Im Gegensatz zu Ruckzuck ist Holger ein Greenhorn. Sein Cowsense ist noch ausbaufähig. Mit Ruckzuck klappt es beim ersten Versuch aber schon ganz gut. Die Rinder sind trickreicher und schneller als man denkt. Das wissen auch unsere Pferde. Fairerweise muss man sagen, dass natürlich nicht alle von 60 so gut und erfahren sind wie Ruckzuck. Aber wir arbeiten daran. Das ist eine Qualität, auf die wir bei unserer Zucht des Namibischen Westernpferdes achten. Ein ausgewiesener Cuttinghengst bei unseren Ahnen war nur Poco King, der Vater von Alberta. Da gibt es jetzt mit Sugar King einen Nachfahren. Den stellen wir Euch das nächste Mal vor. Zurück zu Holger und Ruckzuck:

 

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Geduld und ein bisschen Ehrgeiz

Im Gegensatz zu Luna hat King of Spring zunächst überhaupt keine Lust gehabt, sich das Knotenhalfter über den Kopf legen zu lassen. Aber wie es nun einmal bei der Ausbildung von Pferden ist, braucht jedes seine Zeit – und Geduld. Damit ist Nici gesegnet und bekommt nach ein paar Tagen auch ihren Lohn dafür.

Lange hat es dann nicht mehr gedauert, bis auch King of Spring sich problemlos führen ließ.

Geduld und ein bisschen Ehrgeiz. Letzteren hat Nici mobilisiert. Cappucino und Namib Rose – zwei sehr unterschiedliche und noch nicht gearbeitete Stuten waren für Nici die willkommene Herausforderung. Um es kurz zu machen – ihr gelang es innerhalb weniger Wochen, aus den Stuten reitbare Pferde zu machen. Natürlich sind sie noch nicht so weit, dass wir sie Gästen anvertrauen würden, aber auf Nicis Arbeit kann man aufbauen. Dazu muss man wissen, dass Nici eigentlich eine klassische Reiterin ist und bei uns nur die Grundbegriffe des Westernreitens vermittelt bekommen hat. Bei Namib Rose hat sie sich zudem einem Pferd gewidmet, auf das wir für unsere Zucht des Namibischen Westernpferdes einige Hoffnungen setzen.

Namib Rose

Cappucino

 

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