Auf den ersten Blick sieht Alles ganz friedlich aus. Nach unserer Intervention scheinen die Chinesen ihre Aktivitäten an unserem Granitberg erst einmal eingestellt zu haben. Bei genauerem Hinsehen allerdings sehen wir, dass sie ihrem Frust doch Luft verschaffen mussten.
Wie zornige Kinder haben sie unsere Grenzschilder abmontiert, z.T. zerstört und in den Busch geworfen – in unseren Busch natürlich. Wir haben sie wieder eingesammelt, zurecht gebogen und wieder montiert. Mal sehen, wie oft wir dieses Spielchen mitspielen müssen.
Von juristischer Seite gibt es noch keine Neuigkeiten. Trotz Nachfrage hat sich die Polizei noch nicht dazu geäußert, was nach der Anzeige passiert ist. Mails mit Beweisfotos werden nicht beantwortet. Vom Umweltministerium war dieser Tage ein Beamter da und hat sich den Tatort angesehen. Tendenziell gab er zu verstehen, dass er auf unserer Seite sei, zumal es für den Granitabbau bisher keine notwendige Umweltunbedenklichkeitsbescheinigung gäbe. Der Nationale Denkmalrat, dem der Erhalt der Buschmannmalereien am Herzen liegen sollte, hat sich bisher überhaupt nicht gemeldet. Der Redakteur der Allgemeinen Zeitung hat erkannt, dass die illegalen Aktivitäten bei uns nur die Spitze des Eisberges sind und im ganzen Land ähnlich verfahren wird. Er geht davon aus, dass hier ein großer Korruptionsskandal aufzuklären ist und recherchiert weiter. Wenn er wasserdichte Belege hat, wird er weiter veröffentlichen. Auch das könnte wieder einmal ein Testfall dafür werden, wie lange die Mächtigen dieses Landes die freie Presse ertragen.
Die Chinesen oder wer immer die Schilder beseitigt hat, haben sogar so etwas wie Humor. Eines der Schilder haben sie an einen Zaun gehängt, der seit Jahrzehnten unzweifelhaft unsere Grenze markiert und unmittelbar gegenüber ihrer Einfahrt liegt. Vielleicht wollten sie aber auch nur verhindern, dass ihre Mitarbeiter aus Versehen die Straße überqueren.