Die “Konkurrenz” muss auch leben

Wer uns kennt weiß, dass die Anführungszeichen in der Schlagzeile zu Recht stehen. Wir betrachten das Raubwild wie Leoparden, Geparden oder auch Hyänen nicht als Konkurrenz. Im Gegenteil – für uns gehören sie dazu. Natürlich ist es schmerzhaft, wenn ihre Beutetiere gerade die Besten ihrer Gattung sind. Noch schlimmer ist es, wenn sie unsere Kälber oder gar Fohlen erwischen. Aber man kann eben nicht A sagen und B nicht wahr haben wollen.

Beute einer Hyäne?

Dieser Springbock wäre eine reife Trophäe und der Stolz eines jeden Jagdgastes gewesen. Nun war eben – wir wissen es nicht ganz genau – aber wahrscheinlich eine braune Hyäne schneller. Dieser eigentlich seltene Beutegreifer ist in letzter Zeit regelmäßig auf unseren Wildkameras zu sehen – ausnahmslos allerdings nachts.

Wer war der Täter?

Pferde übrigens können Situationen mit frisch erbeutetem Wild sehr gut einschätzen. Vermutlich wissen sie sogar besser als wir, von welchem Tier dieser Springbock gerissen worden ist.

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Sie werden immer besser

Wir sind ja nun schon seit einigen Jahren Sponsoren der EWU-Landesmeisterschaften Baden-Württemberg – also des Leistungsvergleichs der Westernreiter und -Reiterinnen. Es ist einfach nicht zu übersehen, dass die Leistungsdichte von Jahr zu Jahr zunimmt. Das  trifft für die Reiterinnen und Reiter ebenso zu wie für die Pferde. Es ist einfach schön zu beobachten, mit welch feinem Händchen die zum Teil noch sehr jungen Teilnehmerinnen – ich nenn jetzt mal nur die Mädels, weil die nach wie vor fast erdrückend in der Überzahl sind – mit ihren Pferden umgehen. Hier spürt man, dass Monty Roberts, Pat Parelli und Natural Horsemanship nicht nur leere Floskeln sind. Hier wird das moderne Westernreiten gelebt.

Meist Mädels vorne

Wie sagt Tina Bröhl  die stellv. Vorsitzende – hier in  der Mitte des Bildes – so schön: “Reiten können die Alle. Sie müssen nur im richtigen Moment ihre Nerven im Griff haben.” Und da das nicht Jedem immer gelingt, gibt es eben Sieger und Verlierer. Für eine Siegerin der vielen Wettbewerbe haben wir wieder eine Reitwoche im afrikanischen Reiterparadies Gross-Okandjou spendiert.

Noch etwas zum Verständnis der EWU und ihrer Wettbewerbe:

In der Jugendklasse müssen seit kurzem Helme anstatt der schicken Cowboyhüte getragen werden. Das nimmt ein bisschen das Flair, ist aber aus Sicherheitsgründen verständlich.

Und eines gefällt mir besonders an der EWU: Pferde aller Rassen und Nichtrassen sind zugelassen. Natürlich ist das Quarterhorse das ideale Westernpferd, aber immer wieder zeigen auch Pferde mit anderem oder völlig gemischtem Blut, dass Westernreiten zunächst einmal eine Einstellungssache und keine Rassenfrage ist.

 

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Schöne riskante Vielfalt

Jetzt kommen sie wirklich von überall her. Wildarten, die wir sonst nie oder nur sehr, sehr selten zu Gesicht bekommen, suchen bei uns Nahrung, weil sie woanders nichts mehr finden. Die Elandantilopen betrachten wir fast schon als heimisch.

Elandantilopen

Von den Bergzebras wissen wir, dass sie sofort wieder im Erongogebirge verschwunden sein werden, sobald es dort wieder Futter gibt.

Bergzebras

Bergzebras

Wo nun die Hartebeester oder Kuhantilopen herkommen, ist uns völlig schleierhaft. Oft haben wir überlegt, ob es einen Sinn macht, Elands oder Hartebeester für teures Geld zu kaufen und bei uns auszusetzen. Nun kommen sie praktisch kostenlos.

Haartebeester 2013

Hartebeest 2013

So schön diese plötzliche Vielfalt ist, so riskant ist sie auch. Denn gerade Zebras und Hartebeester, die reine und hungrige Grasfresser sind, werden auf einmal zu Nahrungskonkurrenten für unsere Pferde und Rinder. So haben wir bisher nicht gedacht. Wir haben uns immer über jedes Wild und gerade neue Spezies gefreut und sie als Teil des Ganzen respektiert. Nun aber in Zeiten der Dürre laufen wir Gefahr, umdenken zu müssen, so wie viele andere Farmer es schon längst getan haben. Eigentlich können wir nur hoffen, dass sich die Lage nicht weiter zuspitzt und wir unseren Grundsätzen treu bleiben können.

Mehr dieser Bilder von unseren Wildkameras findet Ihr unter Der Rubrik “Galerie” und dort klickt dann einfach “Wildkamera” an. Sobald es neue interessante Szenen gibt, aktualisieren wir diese Rubrik.

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Später, ungewöhnlicher Abschied

Regenbogen Ende Mai

Wenn sich der Regen bei uns für die nächsten Monate verabschiedet, dann macht er das eindeutig und vor allem auch früher als diesmal. Eindeutig verabschiedet hatte er sich tatsächlich noch nicht. Das ist in normalen Jahren nämlich nicht zu übersehen. Kommt der Regen gewöhnlich aus Norden oder Osten, winkt er am Ende der Regenzeit aus Westen aus der Wüste kurz rüber,  macht ein Mordspektakel, das in keinem Verhältnis zur Regenmenge steht, und sagt tschüs, das war´s. Diesmal war alles anders. Die Wolken kamen aus allen Himmelrichtungen und das am 19. und 20 Mai. Da fängt manchmal schon der Winter an. Die Niederschlagsmenge blieb bescheiden. Am Haus waren es gerade mal 1,5 mm. Am Kakaduposten, dort wo zur Zeit die Rinder stehen, waren es vermutlich so um die 10 mm. Genau wissen wir das nicht, weil wir einfach davon ausgegangen sind, es kommt kein Regen mehr und haben die Regenmesser eingesammelt. Für mich waren es gefühlte 20 mm, weil ich plötzlich mittendrin stand und – unsere Freunde und Gäste wissen das – mein Suzuki kein Dach hat. Was bei der üblichen namibischen Wetterlage nur Vorteile hat – wenigstens für mich.

Dusche für den Jagdwagen

Im Gegensatz zu mir allerdings waren die Rinder begeistert vom überraschenden Nass. Diese sonst eher trägen und friedfertigen Tiere drehten zum Teil so ab, dass ich mich vor ihnen in Sicherheit bringen musste. Für ein paar stimmungsvolle Bilder hat es dann aber doch noch gereicht.

Willkommene Abkühlung

Dem Regen entgegen

Gefühlte 20 Millimeter

Jetzt frage mich niemand, was dieses merkwürdige Ende der diesjährigen Regensaison für die nächste bedeutet. Die Wetterfrösche haben sich dazu noch nicht geäußert. Deren Vorhersagen werde ich diesmal allerdings auch wieder mit Vorsicht genießen. Hatten sie doch eine normale bis überdurchschnittliche Regenzeit vorausgesagt. Ich hatte schon gehofft, weil sie es in den letzten Jahren auch immer mal wieder bewiesen hatten, dass sie treffsicherer geworden sind.

Regenbogen Ende Mai

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Scheinbar unbeobachtet

Die Qualität der Wildkameras wird immer besser. Auch die Bilder selbst haben einen besonderen Reiz, weil oft dem Verhalten des Wildes anzumerken ist, dass es sich völlig sicher und unbeobachtet fühlt. Es gelingen so Schnappschüsse, für die man als Fotograf mitunter Wochen und Monate bräuchte. Wir haben uns deshalb entschlossen, auf dieser Seite in der Fotogalerie noch eine Sparte “Wildkamera” aufzunehmen. Das wird noch ein paar Tage dauern, deswegen gibt es hier schon mal einige nächtliche Schnappschüsse als Vorgeschmack. Die folgende Auswahl beschränkt sich auf die Wildarten, die bei uns fast gar nicht oder eben nur nachts in Erscheinung treten – Eland, Leopard, Bergzebra, Erdferkel.

Eland

Eland

Eland

Nächtlicher Schleicher

Leopard

Bergzebras

Bergzebras

Erdferkel

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Coole Nachtgeister

Da können sich unsere Hunde noch so ins Zeug legen und Heikes Kaktusgarten bewachen und verteidigen – die coolen Borstenviecher lassen sich nicht erschüttern.

Drei Hunde, ein Stachelschwein

Zwei sprichwörtlich tapfere Rauhharteckel und ein nicht minder tapferer Deutsch-Drahthaar haben es auch gemeinsam nicht geschafft, die Stachelschweine nachhaltig zu vertreiben. Dabei hatte der ganze nächtliche Busch gedröhnt von ihrem Gebell. Die Biester drehen ihren Hintern in Richtung Hund und vorbei ist es mit dem Versuch, sie eventuell am Kragen zu packen.

Ihr könnt mich mal!

Berta und das Stachelschwein

Sie bringen ihren empfindlichen Kopf derart geschickt in Sicherheit, dass nicht einmal einer von drei Hunden eine Chance hat. Was bleibt sind gespickte Hunde – Emma sah noch schlimmer aus als Sando – und ein weiterer freundlicher Besuch in der nächsten Nacht.

Was bleibt vom Stachelschwein

Zu härteren Maßnahmen haben wir uns bisher nicht entschließen können, denn es sind ja wirklich schöne Tiere.

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Fohlen noch sorglos

Jupiter

Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, damit es so bleibt. Kaum vorstellbar, dass diese Fohlen und ihre Mütter eines Tages mager und schwach werden. Der kleine Jupiter ist schon so knuffig, dass wir Pläne machen, er könnte unser neuer Deckhengst werden.

Aber es ist ja nicht so, dass er keine Konkurrenz hätte. Toro macht auch schon was her.

Toro

…..und dann gibt es ja auch noch Feuerstein – links im Bild. Und Little Jo nicht zu vergessen, der mit seiner Mutter JC gerade im Busch verschwunden ist.

Feuerstein und Jupiter

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Es ist ein Dürrejahr!

Jetzt gibt es keine Zweifel mehr – dieses Jahr wird ein Dürrejahr! Auch wenn einige Wetterfrösche gegen Ende des Monats noch einige Tropfen voraussagen, wird das niemandem mehr helfen. Dieses Bild in der Nähe des Hauses aufgenommen ist im Moment noch nur symbolisch gemeint.

k-P1050755

Ganz so schlimm sieht es in einigen Kamps draußen im Feld noch nicht aus. Aber ob das Gras bis zum nächsten Regen – wenn er überhaupt kommt, und wenn ja wann  – reichen wird, ist mehr als ungewiss. Schon heute müssen wir und natürlich auch die Tiere sehr genau suchen, wo und wie lange noch Nahrhaftes steht. Gerade die Muttertiere sowie Kälber und Fohlen brauchen eiweißreiche Nahrung.

Feuerstein sucht Futter

Hatten wir im letzten Jahr im Durchschnitt auf der Farm 297 mm Niederschlag, waren es dieses Jahr lediglich 199 mm. Dass wir nicht wieder so schnell eine Rekordsaison wie 2010/11 bekommen werden – da waren es 814 mm – war ja ohnehin klar. So klar, wie es in diesem Land immer wieder Dürrejahre gibt und geben wird und man sich darauf einstellen muss. Das Rekordjahr hat immerhin dazu geführt, dass der Grundwasserspiegel bei uns und im ganzen Land wieder aufgefüllt wurde. Nachdem wir unsere Technik repariert haben, müssen wir wenigstens im Moment noch nicht über Wassermangel klagen. Deswegen gibt es auch noch keinen Stress zwischen Haus- und Wildtieren um die letzten Tropfen.

Das Wasser reicht noch für Alle

 

 

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Neues aus der Finsternis

Es gibt Beobachtungen, dass die Braune Hyäne nicht nur häufiger vorkommt als früher, sondern auch angeblich Nutztiere häufiger reisst. Unsere Beobachtung: Wir sehen häufiger als früher Spuren dieser kleineren Hyänenart und haben auch schon Kälber eindeutig an dieses Raubtier verloren. Unterstützt wird diese These durch die Bilder, die unsere Wildbeobachtungskameras liefern. Sie tappen häufiger als früher in diese Fotofalle. Ein Grund für unsere Kalkfeld Conservancy, eine Untersuchung in Auftrag zu geben.

Auch andere Nachtschwärmer überlisten wir mit dieser modernen Technik. Auch wenn wir das Sitzfleisch hätten, würden wir diese Geister der Dunkelheit nur selten wahrnehmen.

Braune Hyäne

Stachelschwein

Stachelschwein

Erdferkel

Erdferkel

Caracal

Caracal

Honigdachs

Honigdachs

Der mächtigste Geist der Dunkelheit ist bei uns der Leopard. Aber ausgerechnet der begegnete zweimal hintereinander unseren Reitern ausgerechnet am hellichten Tag an derselben Stelle. Diese Überraschungen sind es, die dieses Afrika nie langweilig werden lässt.

Leopard am Spielbaum

Leopard

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Das könnte knapp werden

Eigentlich ist die Regenzeit, die kaum eine war, noch nicht richtig zu Ende, schon zeigen sich die Konsequenzen. Und leider ist es, wie es immer schon war. Die Hereros in unserer entfernten Nachbarschaft – stolz auf ihre Jahrhunderte alte Rindererfahrung – stellen ganz überrascht fest, dass sie plötzlich und unerwartet für ihre ohnehin zu vielen Rinder keine Weide mehr haben. Ich sage das so zynisch, weil es mir einfach nicht in den Kopf will, dass man nicht rechtzeitg Vorsorge treffen kann z.B. mit Rinderverkauf, solange sie noch etwas auf den Rippen haben. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein oder zwei schwarze Farmer anrufen und nach Weide fragen. Ich muss jedem eine Absage erteilen, weil unser Gras vermutlich auch nicht reicht, wenn der nächste Regen erst wieder im Februar 2014 kommt.

Das Gras ist knapp

Das Einzige, was ich tun kann, ist ihren Rindern Wasser zu geben, wenn sie an unserer Farm vorbeiziehen. Aber auch das werde ich reduzieren bzw. einstellen, nach der jüngsten Erfahrung. Verabredungen einzuhalten ist leider keine afrikanische Tugend. Wer sich jetzt in seinem leise schlummernden Rassismus bestätigt sieht, den muss ich leider enttäuschen. Die oben beschriebene mangelnde Vorsorge ist von der Hautfarbe unabhängig. Der Unterschied, den ich zu erkennen glaube ist, dass die Einen sich von ihrem Statussymbol Rind nur schwer und nicht rechtzeitig trennen können, und die Anderen aus eher materialistischen Gründen bis an die Grenze und darüber hinaus gehen.

Natürlich hoffen wir alle noch auf ein Wunder, aber die Zeit wird knapp. Das Wasser hoffentlich vorerst nicht. Durstige Rinder oder durstiges Wild vor leeren Tränken stehen zu sehen, wäre ein Alptraum. Dieses Bild stammt vom Gemsbockposten, an dem der Windmotor offensichtlich ein technisches Problem hat.

Gemsbockposten leer

Heute am 18. April gab es eine Art Illusion von ausreichender Feuchtigkeit – Nebel, der bezeichnenderweise aus der Wüste kam. Begleitet von einem herrlichen Duft, der Leben verspach. Leider nur für einige Minuten. Die unbarmherzige Sonne hatte schnell ihre Arbeit getan.

Nebel statt Regen

Feuchte Illusion

Wüstennebel

 

 

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