Schweben auf Düne 7

Es ist ja fast schon Tradition bei uns. Wenn es die Arbeit auf der Farm irgendwie zulässt, fahren wir mit unseren Praktikantinnen nach Schwakopmund und klettern auf Düne 7 bzw. die Praktikantinnen klettern. Wir sind ja schon sooo oft da oben gewesen… Julia hat´s relativ flott geschafft, obwohl sie leichtsinnigerweise die Direttissima gewählt hat. Der Blick von dort in die Wüste entschädigt für fast alles.

Der stramme Schritt täuscht. Die Knie werden weich und die Waden hart.

Fast am GipfelVon unten sieht alles so leicht aus.

AngekommenBeim Abstieg merkt Julia dann schon, dass man auf Düne 7 auch schweben kann.

Plötzlich so leicht Gutes Händchen mit Pferden. Hier mit dem Nachwuchshengst Feuerstein.

Julia und FeuersteinIm Erongo nah dran an einem alten Giraffenbullen.

Nah dran

Julia war wieder einmal eine von den vielen jungen Praktikantinnen, die mögliche Zweifel an dieser weiblichen Generation handfest widerlegen. Ob man das auch von der männlichen sagen kann, können wir leider nicht beurteilen. Wir haben sehr selten Praktikanten. Warum das so ist, lässt sich schwer sagen. Unsere allerdings nicht repräsentative Beobachtung ist, dass der eine oder andere Herr der Schöpfung schnell abspringt, wenn er ahnt, dass so ein Praktikum auf einer Farm in Afrika auch mit Arbeit und nicht nur Jagd und Abenteuer zu tun hat. Wir würden uns freuen, wenn dieses (Vor-)urteil nachhaltig widerlegt werden könnte.

 

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

Hoch das Bein!

Erst links…

1. Versuch links1. Versuch rechtsHoch das BeinLoben muss seinGeschafft

…dann rechts und hoch das Bein!

Aber das Ganze ist doch noch zu wacklig. Tosca bleibt einfach nicht ruhig stehen. Wen wundert´s, es ist das erste Mal, dass sich jemand in ihren Nacken schwingen will. Trotz gründlicher Bodenarbeit weiß man ja nie. Also bitte ich sicherheitshalber Julia unsere Praktikantin, Tosca und mir etwas Sicherheit zu geben. Prompt klappt es beim ersten Mal. Ein bisschen Herzklopfen bei allen Beteiligten, aber vor allem Lob für die junge Tosca. Sie ist die Tochter von Miriam und dem Hengst Baracello. Es sieht beinahe so aus, als ob sich unsere züchterischen Hoffnungen schon bei ihr erfüllen könnten. Dem Namibischen Westernpferd einen Schritt näher…

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

Es sieht schlimmer aus – aber…

 

Kudu am Neudamm

Die genaue Todesursache dieses reifen Kudubullen am Neudamm ist nicht mehr feststellbar. Am wahrscheinlichsten ist Tollwut oder Wilderei. Der Kadaver war leider schon zu alt, um Tollwut noch feststellen zu können. Dass er in der Nähe einer Wasserstelle liegt, könnte für Tollwut sprechen. Im Moment läuft übrigens gerade eine von den Farmern unterstützte breit angelegte Forschung, um hinter die Geheimnisse der Kudutollwut zu kommen und Gegenstrategien entwickeln zu können.

Deutliche Hinweise auf Wilderei sind auch nicht erkennbar, obwohl gerade in diesem Gebiet zur Zeit besonders intensiv gewildert wird.

Sicher ist zumindest, dass er nicht verdurstet ist. Der Neudamm und der Tierpostendamm sind zwar seit Ende Mai trocken, aber noch reicht unser Wasser aus den Bohrlöchern für Pferde, Rinder und Wild – und für uns auch.

Tierposten Anfang Juni

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

In die Falle getappt

AbgebrunftetAggressionsfrei Das Auto kennen sieUngestörtStreifengnuHartebeestSo oft kann man gar nicht im Busch sein, um das zu sehen, was die Wildkameras sehen. Wenn wir noch rätseln, wo das Wild geblieben ist, geben uns die Kameras schon eine Antwort. Vor allem nachts sehen wir dann,  dass es die besonders Heimlichen doch noch gibt – wie z.B. das Erdferkel am Tierposten.

Nächtlicher Dino

Oder auch die bei uns besonders seltenen Wildarten wie Blue Wildebeest und Hartebeest. Erscheinen sie nur nachts, ist das allerdings auch ein Hinweis, dass etwas nicht stimmt, dass das Wild beunruhigt wird.

 

Nicht nur bei uns auch in der Nachbarschaft sind die Wilderer wieder besonders aktiv. Das wirkt sich sofort auf das Verhalten des Wildes aus. Noch haben die Wilderer die Kamerafallen nicht bemerkt und tappen auch rein. Auf die Veröffentlichung der Bilder verzichten wir hier sicherheitshalber. Außer ihnen selbst sehen wir auch gelegentlich ihre nicht ganz freiwilligen Helfer –  die Hunde. Die verlieren immer wieder den Anschluss oder werden auf der Flucht schon mal zurück gelassen oder – wie kürzlich geschehen – erschlagen, weil sie lästig geworden sind.

Die Kameras zeigen aber auch genauso, wie vertraut das Wild tagsüber sein kann, wenn es nicht gestört wird. Dann ist auch der normalerweise aggressionsfreie Kontakt zwischen Rindern und Wild deutlich oder das Ignorieren unseres Arbeiterautos.

Der Kudubulle ganz oben hält sich im Moment bestimmt nicht für fotogen. Abgebrunftet und abgekämpft schleicht er durch die Gegend. Immer auf der Hut, dass nicht ein Rivale eines seiner Weiber klaut. Noch ist die Brunft nicht zu Ende….

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

Noch ein Schmusekätzchen

Junger LeopardDas SchlitzohrJung und neugierigGut getarntFlecktarnWir haben ja mindestens einen dieser Prachtkerle. Für andere sind sie Todfeinde. Für wieder andere Schmusekätzchen. Das aber ist ganz sicher die falsche Einstellung. Es sind nun einmal Raubtiere, Beutegreifer, Fleischfresser, die sich um sentimentale Vermenschlichung einen Kehricht scheren. Sie wollen nicht geliebt werden, sie wollen überleben. Und dann gibt es Menschen wie mich, die zumindest in diesem Punkt mit ihnen einig sind. Meint man es ernst damit, muss man mit ihnen auch teilen können. Wo da die Schmerzgrenze ist, muss jeder mit sich selbst ausmachen. Sie sind einfach schön und – zugegeben – wenn sie noch klein sind auch hübsch oder meinetwegen auch süß.

Die Bilder sind übrigens nicht bei uns sondern auf AiAiba entstanden – dem Zwischenziel unseres Erongotrails. Besonders interessant finde ich, wie sich die scheinbar kontrastreiche Fellfärbung im Gras verläuft. Ein Grund, warum man sie so selten sieht.

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

Der König der Savanne

Scheinbare RuheGegner in Sicht?Immer unter StromGegen den WidersacherBulle und zwei DamenDie Reinlichkeit des SchweinsAus Eins mach ZweiEs ist immer wieder verblüffend, wie sich die beiden Wildarten ähneln – der afrikanische Kudu und der europäische Rothirsch. Besonders deutlich wird das in der Brunft. Platzhirsch, Beihirsch, Kahlwildrudel. Imponiergehabe und gelegentliche Kämpfe mit einem Herausforderer. Vorher Feisthirschrudel und Kahlwild mit ganz jungen Bullen. Nur röhren tun die Kudubullen leider nicht. Die oberen Bilder zeigen typische Szenen für diese Zeit. Die unteren wollte ich nicht unterschlagen, weil die Warzenschweine für mich nun einmal einen speziellen Reiz haben.

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

Berta und das Ungeheuer

Kämpfer oder Kumpel?Einer ist coolerDoch lieber Attacke?Vorsichtige AnnäherungDrei UngeheuerGemsböcke und Kudus sind ihr lieber. Chamäleons dagegen sind hochgefährlich. Das weiß Berta wahrscheinlich, weil unsere afrikanischen Mitarbeiter einen Riesensatz machen, wenn sie einem begegnen. Chamäleons sind eben verhext. Wie sie schon laufen, und wie sie erst gucken! Und welche Farbe haben sie eigentlich. Beide Bestien haben die Begegnung übrigens überlebt. Die tatenlose schwarze Bestie im Hintergrund hat auch überlebt.

Veröffentlicht unter News | Verschlagwortet mit | Hinterlasse einen Kommentar

Und das auf Gross-Okandjou!

Keine ÄhnlichkeitPoachy alleine draußenIch bitte um Nachsicht. Ich bin doch ein Rassist. Der Beweis ist Poachy. Ein Klipposox – eine Promenadenmischung, ein Straßenköter würde man auf deutsch sagen. Und das mir, der ich seit Jahrzehnten reinrassige Jagdhunde züchte. Um es kurz zu machen, Alina hat ihn angeschleppt. Nein, er ist ihr zugelaufen auf der Wilhelmstaler Pad und wollte nicht mehr von ihrer Seite weichen. Sein Name ist Programm -Poachy – Poacher, Wilderer. Diese Hunde werden von denjenigen, die uns im Moment besonders große Probleme bereiten, eingesetzt. Und ausgerechnet so einer auf dem Hof. Auch noch ein Rüde – wenn auch kastriert – wir wollten doch keine Rüden mehr.  Und überhaupt – eigentlich haben wir doch schon zu viele Hunde. Und noch mal “eigentlich” bräuchten wir eher noch einen Jagdhund und einen Wachhund und und und…. stattdessen ein Klipposox, ein Wilderer. Unsere Verabredung: Wenn er bei uns wildert, kommt er weg. Wenn er von selber wegbleibt, war das seine Entscheidung. Er wird aber nicht wegbleiben, weil er sich bei uns und vor allem bei Alina so wohl fühlt. Ich habe noch keinen Hund kennengelernt, der so dankbar dafür ist, dass er gut behandelt wird. Zudem ist er völlig aggressionsfrei und verträgt sich mit unseren anderen Hunden bestens und umgekehrt. Regelmäßiges Fressen, ein fester Schlafplatz und keine Gewalt sind wohl eine ganz neue Welt für ihn, die er genießt. Mal sehen, wie lange. Er ist ein Schleicher. Im Moment schleicht er sich in mein Herz. Es könnte sein, dass es mir leid täte, wenn er sich wieder für´s Wildern entscheidet.

Aber jetzt sage bitte trotzdem niemand, das er eine verblüffende Ähnlichkeit mit Sando hätte.

 

Veröffentlicht unter News | Hinterlasse einen Kommentar

Seltene Beute

Zwei am AnschussBerta zu schnellGefunden!Lob für gute ArbeitRobert und sein GnuUnser Freund Robert, mit dem ich nun schon seit über 40 Jahren zusammen jage, ist einer von dieser Jägersorte, die sich hinstellen kann, wo sie will, sie erwischt immer irgendetwas. Und das liegt nicht allein daran, dass er ein guter Schütze ist. Diesmal  hat er nicht nur interessante Beute gemacht, sondern auch eine amtliche Pflicht erfüllt. Die Beute ist ein Blue Wildebeestbulle oder auch Streifengnu,  und die amtliche Pflichterfüllung besteht darin, dass Gnus nur in ausbruchssicheren Wildgattern gehalten werden dürfen, weil sie Überträger von gefährlichen Rinderkrankheiten sein können. Werden sie auf Farmgebiet gesehen, müssen sie erlegt werden. Einem richtigen Jäger muss ich nicht sagen, dass es bei Robert keiner besonderen Überredungskunst bedurfte.

Robert – wie gesagt – ist ein guter Schütze. Diesem Ruf wurde er auch diesmal nach interessanter Pirsch gerecht, trotzdem flüchtete das Gnu mit einem zweiten Bullen zusammen in den Busch. Das Schusszeichen war aber eindeutig. Das nun war die Gelegenheit für die junge Teckelhündin Berta. Schließlich muss sie ja im Juni in Deutschland auch noch eine Schweißprüfung absolvieren. Man sollte denken, viel Wild, viel Jagd bedeutet auch viele Nachsuchen. Dem ist aber nicht so. Es wird relativ gut bei uns geschossen. So ist neben der Übung auf der Kunstfährte eine Naturfährte natürlich hochwillkommen.

Die Aufgabe war für Berta nicht allzu schwer. 200 Meter mit Schweiß in einem großen Bogen sollten schnell erledigt sein. Waren es auch, aber beinahe zu schnell. Berta ist immer noch zu dynamisch. Die Gesundfährte des gesunden Bullen hätte sie beinahe von der Fährte gelockt. Aber eben nur beinahe… Weil sie eben so dynamisch oder auch gierig ist, hat sie sich am Stück fast noch mehr gefreut als wir. Schließlich jagen wir ja auch schon einige Jahrzehnte länger als Berta.

 

Veröffentlicht unter News | Verschlagwortet mit | Hinterlasse einen Kommentar

Sie wachsen und wachsen

Little Jo Feuerstein Jupiter TorroMachtprobeVertrauen zum MenschenNugget und Miss CoolSavannah und Wah-ta-wahDas Wichtigste vorweg:

Die gefährliche Zeit der Pferdesterbe ist überstanden und jetzt haben wir und vor allem unsere Pferde rund zehn Monate Ruhe. In diese Zeit fallen noch zwei zusätzliche Impfungen, die den Schutz gerade für die Fohlen noch verstärken. Zur Erinnerung: Einen hundertprozentigen Schutz gegen die Afrikanische Pferdesterbe gibt es trotz regelmäßiger Impfungen nicht. Diesmal kam uns offensichtlich das Wetter zu Hilfe. Es wäre ja beinahe ein Dürrejahr geworden, wenn es nicht auf den letzten Drücker noch geregnet hätte. Der Überträgermücke hat das anscheinend nicht gepasst. Die Nächte wurden früh kühl, sodass die schwüle Bodenfeuchte ausblieb. So ist das nun einmal in Namibia – es gibt trotz aller Dramatik auch immer eine gute Seite. Kein Regen, keine Pferdesterbe!

Jetzt können wir weiter optimistisch sein, dass unsere jüngste Generation gesund heranwächst und wir auf dem Weg zum Namibischen Westernpferd wieder einen Schritt voran kommen. Die vier Junghengste, die immer noch bei Dolorit stehen, machen uns viel Freude. Dem Dolorit allerdings weniger. Bei jeder günstigen Gelegenheit fordern sie ihn heraus – erst einer, dann zwei und dann alle. Sie merken offensichtlich, dass sie ihn in den Griff bekommen könnten. Er selbst zieht sich immer häufiger genervt zurück.

Aber da gibt es ja noch zwei weitere junge Kandidaten – den Falben Nugget und den kleinen Braunen Valentino – beide Söhne von Dolorit. Und nicht zu vergessen, es gibt auch Stutfohlen. Z.B. die beiden hellen Palominos Savannah und Miss Cool und die dunkelbraune Wah-ta-wah. Letztere ist die Tochter von Hotline und Dolorit. Eines ist jetzt schon zu erkennen – die Hoffnung, das Dolorit etwas mehr Muskelmasse in unsere Nachzucht bringt, scheint sich zu erfüllen.

 

Veröffentlicht unter News | Verschlagwortet mit , | Hinterlasse einen Kommentar