Endlich wieder Wasser

Es hat Monate gedauert, bis das Problem endlich gelöst war. Der Reihe nach: Das Bohrloch am Kakaduposten brachte eines Tages immer weniger Wasser. Das konnte schlimmstenfalls bedeuten, das es versiegt. Das wäre eine größere Katastrophe, weil das dann schon das zweite Bohrloch wäre, das in diesem wichtigen Gebiet kein Wasser mehr hätte. Also wollten wir erst einmal das 54 Meter lange Pumpengestänge ausbauen, um zu sehen, ob  eventuell nur eine Manschette undicht ist oder der Zylinder ein Problem hat.

Kakaduposten ohne Wasser

Bei diesem Akt, der bei uns bisher immer gut gegangen ist, ist das erdenklich Schlimmste passiert – eine Kette ist gerissen und 33 Meter der Pumpenrohre sind runter ins Bohrloch gekracht. Die Chancen, die Rohre wieder hoch zu bekommen, stehen 50:50. Mehrere Versuche scheiterten, zumal sich herausstellte, dass Wurzelwerk und Schlamm das Loch verstopften. Was übrigens auch der Grund für das Reissen besagter Kette war. Um es kurz zu machen – einem Spezialisten aus Omaruru ist es schließlich mit seinem Team gelungen, die elf Rohre in diesem dunklen Loch wieder zu packen und ans Tageslicht zu befördern.

Kampf ums Wasser

Was das gekostet hat, darüber schweigen wir lieber. Wasser ist in diesem Land nun einmal unbezahlbar. Zudem müssen wir in diesem Dürrejahr froh sein, dass unsere Wasserprobleme zumindest im Moment noch nur technischer Natur sind. Das trifft hoffentlich auch auf den Mittelposten und den Gemsbockposten zu, die wir uns als nächstes vornehmen müssen. Hauptsache erst einmal, die Rohre knallen nicht wieder runter.

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Bertas Oryxpremiere

Sie müssen ja alle irgendwie klein anfangen – so auch die Rauhhaarteckelhündin Berta. Ihre erste richtige afrikanische Nachsuche war nicht besonders schwer, aber sie hat sie immerhin gemeistert und hat mit ihren zehn Monaten dabei eine Passion an den Tag gelegt, die ich so selten erlebt habe. Das Problem mit ihr wird also nicht sein, ihr Interesse an der Schweißfährte zu wecken, sondern sie ruhiger zu bekommen, damit sie nicht vor lauter Übereifer über die Fährte hinwegschießt. Das ist mir so aber lieber als umgekehrt, zumal sie dieses erste Mal trotz allen Übereifers sich durch einen Widergang des Oryxbullen nicht hat irritieren lassen.

Bertas erster Oryx

Bertas Oryx

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Schon so schön

Man tut ihr sicher nicht unrecht, wenn man unsere Fliegenschimmelstute Hotline nicht als Schönheit bezeichnet. Ansonsten hat sie aber alles, was wir von einem namibischen Westernpferd erwarten – Gelassenheit, Ausdauer, Genügsamkeit und ein sonniges Gemüt. Das stammt sicher auch von ihrer Abstammung als Basothopony. Vor allem aber hat sie wunderschöne Fohlen zur Welt gebracht, von denen leider nur zwei überlebt haben. Das hat aber nichts mit Hotline zu tun. Die prächtige Welcome Hope als die letzte Tochter von Jerome und jetzt Wah-ta-wah als die Tochter von Dolorit.

 

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Dolorits erstes Fohlen auf Gross-Okandjou ist Omaha – Tochter von Azo, die eine direkte Schwester von meinem Lenz ist. Auch sie kann sich schon sehen lassen.

Omaha

Wir haben uns von dem Hannoveraner Hengst Dolorit ja etwas mehr Muskelmasse erhofft. Ich denke, man sieht schon den Erfolg. Vielleicht rede ich es mir ja auch nur ein…

Muskelspielchen

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Regengott auf vier Beinen

Der Lichtbringer Jupiter muss in den verschiedensten Relegionen für so Vieles herhalten – Blitz, Gewitter, Beschützer von Recht und Treue – dass so ein kleines Palominoscheckenfohlen damit wirklich überfordert wäre. Deswegen soll unser Jupiter “nur” als Regengott tätig werden. Schließlich ist er einen Tag vor dem großen Osterregen nach wochenlanger Trockenheit geboren. Und da seine Mutter Omuriro in der Sprache der Herero für Feuer und Blitz steht, könnte er seinem Namen ja vielleicht alle Ehre machen. Sein Vater ist übrigens der Palominohengst Jonny. Sollte Jupiter auf Gross-Okandjou dann auch noch Deckhengst werden, dann wäre das mit seiner Dominanz sicher ein gutes Zeichen – wenn man dran glaubt. Im Moment freuen wir uns über die Rarität eines Palominoschecken. Obwohl – wie sagen wir immer – die Farbe muss bei der Zucht eine untergeordnete Rolle spielen…

Auf jeden Fall – von Dominanz ist zumindest bei unserem Jupiter noch nicht viel zu entdecken.

 

Palominoscheckenfohlen

Junger Schmuser

Außerdem muss der Regengott nicht glauben, dass er keine Konkurrenz hätte. Toro – Sohn von Torra und Jonny – macht sich prächtig, ist selbstbewusst und dem Menschen gegenüber völlig angstfrei.

Der selbstwusste Toro

Er sucht geradezu die Nähe und genießt völlig entspannt die Streicheleinheiten.

Toro - die Schmusemaschine

 

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Ostereier aus den Wolken

Diese Regensaison ist so wundersam wie selten. Hatte uns der Wettergott den letzten großen Regen als Weihnachtsgeschenk präsentiert, fand er es nach langer Pause offensichtlich originell, uns kurz vor Ostern die Ostereier in Form von Regentropfen zu präsentieren. Wir sind natürlich für jeden Millimeter Niederschlag dankbar, aber unsere Nerven wurden diesmal auf eine wirklich harte Probe gestellt. Im Januar gab es noch einmal nennenswerten Niederschlag, ansonsten aber trockene tote Hose. Am Gründonnerstag hatten wir 40 Millimeter am Haus und wir hüpften vor Freude wie die Regentropfen selbst. So einen scheinbaren Unsinn macht man eben, wenn man so von den Launen der Natur abhängig ist. Da versteht man plötzlich auch besser, wie die Regentänze der Urahnen zustande gekommen sein könnten.

Ostereier vom Himmel

Zurück auf dem harten Boden der Tatsachen müssen wir feststellen, dass wir in dieser Saison wohl nicht viel mehr als 100 Millimeter Niederschlag haben werden. Das reicht hinten uns vorne nicht. Zumal im Moment auch zweifelhaft ist, ob der späte Regen jetzt noch reicht, um unsere Weide nachhaltig wachsen zu lassen. Da wir in der Vergangenheit bewusst sehr vorsichtig beweidet haben, weil uns klar war, dass nach den vielen guten Jahren ganz sicher auch wieder die Dürreperioden kommen – so ist dieses Land nun mal –  könnten wir bis zur nächsten Regensaison eventuell durchkommen. Viele namibische Farmer allerdings gehen trotz bitterer Erfahrungen in der Vergangenheit in die Vollen und geben sich völlig erstaunt, dass es ja ganz überraschend und unerwartet doch tatsächlich immer noch Dürrejahre gibt. Wohin dann mit den vielen Rindern, mit denen sie ihre Farmen überstockt haben? Verkaufen?! Die Preise sind bereits bis zu 50 Prozent gepurzelt. Weide suchen?! Da gibt es doch noch Farmer, die ein paar Grashalme mehr haben als man selber. Natürlich eine Frage der Solidarität, dass die teilen! Ist es das wirklich?  Unsere Position: Wir helfen, wenn jemand unverschuldet (!) in Not geraten ist und wenn wir helfen können. Das können wir aber nicht, weil wir auch heute schon an das nächste Jahr denken müssen. Wie oft kamen mindestens zwei Dürrejahre hintereinander. Und im Gegensatz zu den reinen Rinderfarmern können wir zwar unsere Rinder alle verkaufen – was wir auch täten – aber nicht unsere Pferde. Ohne sie und unsere Reitgäste wäre Gross-Okandjou wirtschaftlich nicht haltbar. Zudem – und das muss man wohl einem Pferdefreund nicht extra erklären – hängen wir an unseren Pferden.

 

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Einladen nicht aussperren!

So ist es gedacht – als Einladung in eine neue, fremde Welt – das neue Eingangstor von Gross-Okandjou. Bisher gab es hier eines der üblichen Farmtore, so wie sie zu hunderten ein Weidekamp von dem anderen trennen. Wir hatten eigentlich immer mal wieder daran gedacht, unsere Gäste am Eingang so ähnlich zu begrüßen, wie das viele andere Gästefarmen schon längst taten. Da gab es für uns aber ein Problem. Wir wollten nicht mit einem protzigen Tor mehr scheinen als sein und fanden deshalb nie den richtigen Dreh. Bescheiden, aber trotzdem schön und vor allem unseren Stil ausdrückend – ein bisschen Western, aber nicht Ponte Rosa, eher afrikanisch und vielleicht sogar modern. Alinas Entwurf – so denken wir – hat es am besten getroffen. Ihr müsst Euch jetzt noch unseren Namen – also Gross-Okandjou – rechts auf der weißen Mauer vorstellen und links unser neues Logo. Das wird wohl noch ein bisschen dauern, weil wir schließlich – Ihr wisst schon – in Afrika sind. Schreibt doch einfach mal, wie Euch die neue Einfahrt in die abenteuerliche Welt von Gross-Okandjou gefällt. Ach ja, und wenn wir dann noch die richtige Technik finden, wird das Tor auch automatisch zu öffnen und zu schließen sein. Und natürlich im entscheidenden Moment wird die Technik versagen. Dann werden wir das tun, was sich in Afrika in Jahrhunderten bewährt hat – Muskelkraft einsetzen. Einfach aber wirksam – donkey – wie das hier heißt.

Nach einer langen Reise von Deutschland nach Namibia und dann vom Flughafen per Auto raus nach Gross-Okandjou kann es schon mal vorkommen, dass Ihr im letzten Licht ankommt – müde, aber empfangen von Afrikas einmaligem Sonnenuntergang.

Das neue Tor

 

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Nie zu alt zum Cowboy

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Jürgen ist fast 74 Jahre alt und bestätigt, was Kenner schon lange wissen: Für einen Cowboy ist man nie zu alt! Wenn man die moderne Westernreitweise verinnerlicht hat und auch im höheren Alter noch bereit ist, etwas dazu zu lernen, dann kann man dieses Leben mit Pferden und Rindern lange genießen. Man muss eben nur irgendwie rauf kommen aufs Pferd. Runter kommen sie alle. Also Jürgen ist rauf und runter gekommen und hat, wie er selber sagt, auch noch eine Menge bei uns gelernt. Klar, ein Ruheständler kann sich Zeit nehmen. Fünf Wochen hat er es genossen, einfach Cowboy ohne Stress zu sein. Nebenbei hat er sicher auch erkannt, dass eine professionell geführte Farm gerade in einem Land wie Namibia kein Ponyhof ist.

Jürgen, Rocky und Rinder

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Ein Jahr wie befürchtet?

Fällig war es ja wieder nach den guten Regenjahren, aber wahr haben will man es bis zuletzt dann doch nicht. 2013 könnte wieder eines der gefürchteten Dürrejahre werden. Noch haben wir die Hoffnung nicht ganz aufgegeben. Bis Mitte April könnte ja noch genug Niederschlag zumindest für unsere Weide kommen. Es sieht im ganzen Land nicht gut aus. Wir haben in den letzten Jahren trotz guter Niederschläge sehr vorsichtig beweidet und hoffen deshalb, dass wir ein schlechtes Jahr eventuell verkraften. Aber was passiert, wenn wie so oft ein zweites Dürrejahr folgt? Daran wagen wir noch gar nicht zu denken. Sicher ist nur eines, dass unsere Pferde auf jeden Fall genug Futter brauchen. Die können und wollen wir nicht so verkaufen, wie man es zur Not mit den Rindern machen könnte. Wir waren vor gut zehn Jahren schon einmal in der Lage, unsere Rinderherde radikal reduzieren zu müssen. Daumen drücken…

Es wird schon knapp

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Toro der jüngste Mustang

Der Palominohengst Jonny hat offensichtlich ganze Arbeit geleistet. Nach Little Jo ist jetzt das zweite Hengstfohlen zur Welt gekommen – Toro der jüngste Mustang.

Toro ein Tag alt

Seine Mutter ist die Damarastute Torra. Man erkennt leicht, nach welchen Kriterien wir die Namen aussuchen – Eselsbrücken und inhaltliche Bezüge. Das hilft dem Gerdächtnis bei so viel Pferden. Im Moment können wir noch alle auseinanderhalten. Es sind immerhin 54. Jonny hat sich mit seiner Farbe nicht so durchgesetzt wie bei Little Jo. Toro ist ein Fuchs wie seine Mutter. Das spielt aber nicht wirklich eine Rolle. Schließlich züchten wir nicht in erster Linie nach der Farbe. Palomino wäre allenfalls das Sahnehäubchen gewesen, weil wir denken, zu einen namibischen Westernpferd passt diese Farbe einfach.

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Unsere jungen Mustangs

Savannah ist jetzt zwei Monate alt,

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Little Jo vier Wochen

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und

Feuerstein zwei Tage.

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Savannah als Tochter des muskulösen Dolorit hält immer noch das Versprechen ihrer ersten Tage. Sie ist nach wie vor einfach knackig mit kräftiger Hinterhand. Wenn das so bleibt, sind wir wieder einen Schritt weiter gekommen.

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Auf das Fohlen von JC  waren wir natürlich besonders gespannt. Schließlich wussten wir ja nicht viel von dem Vater Jonny – außer dass er uns gefiel. Nun wurde ein Little Jo daraus. Dieser Name soll uns dann später wieder bei der Familienzuordnung helfen. Ein selbstbewusster kleiner Kerl, der jetzt schon sehr menschenbezogen ist. Mit dem Legen dieses Hengstfohlens werden wir es sicher nicht so eilig haben wie damals dummerweise mit Geronimo.

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Was lag bei einer Mutter, die Flint heißt, näher als das Hengstfohlen Feuerstein zu nennen. Das hilft unserem Gedächtnis später dann auch wieder. Und das dann auch noch bei dem zu Pferdefleisch gewordenen Basaltgestein Dolorit als Vater. Je mehr Pferde es werden, desto mehr Eselsbrücken werden wir brauchen. Viel ist über Feuerstein noch nicht zu sagen. Es fällt allerdings auf, dass er jetzt schon starke Beine bzw. Gelenke hat. Genau das wollen wir. Der Trend zu immer dünneren Beinen und kleineren Hufen speziell bei den Quarterhorses, die im Wettkampfsport eingesetzt werden, halten wir für eine Fehlentwicklung.

Feuerstein und Flint

 

 

 

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