Sie müssen durchhalten

Es ist jetzt schon verdammt trocken und staubig. Es kann aber noch neun Monate dauern, bis der nächste Regen kommt – wenn er kommt. Noch sind fast alle Pferde in guter Kondition. Nur den schon recht alten sieht man an, welche langen Wege sie bei der Futtersuche gehen müssen.

Der Weg zum Wasser

Den Weg zum Wasser finden sie aber immer noch. Da Pferde in der Lage sind, im Gegensatz zu Rindern noch so kleine Futterstückchen vom Boden aufzuklauben, hoffen wir auf ein glückliches Ende. Sie scheuen sich auch nicht, den  Futterbusch, der hier aus guten Gründen auch Pferdebusch heißt, zu fressen. Und davon haben wir eine ganze Menge. Trotzdem legen wir uns sicherheitshalber schon einen Vorrat an Grasballen und Kraftfutter zu. Eine Maßnahme, die wir bisher nicht gekannt haben. Wir beeilen uns schon alleine deswegen damit, weil südafrikanische Farmer, die normalerweise Gras  nach Namibia exportieren, bereits bei uns das Gras aufkaufen, was glückliche Farmer mähen konnten. Auch viele Südafrikaner hat es hart getroffen.

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Soraya hat ihren Sharif

Der wird nochKnapp fünf Wochen nach Tatanka kam Sharif. Derselbe Vater – der Boerhengst Moonlight – und als Mutter Soraya mit 50 Prozent Araberblut. Jetzt sind wir alle mal gespannt, wie sich die beiden Fohlen entwickeln. Tatankas Mutter Cheyenne hat ja zu 50 Prozent Quarterhorseblut. Unsere jetzt schon sechsköpfige Junghengstherde wird sich dann auf acht erhöhen. Umso schwerer fällt die Wahl, wer denn das Rennen macht. Wer wird der Zuchthengst auf Gross-Okandjou? Der Stammvater des Namibischen Westernpferdes. Oder werden es zwei oder drei….

Der kleine Bruder

Im Moment sieht Sharif gegenüber Tatanka noch etwas kläglich aus. Das wird sich aber in einigen Wochen ändern und in ein paar Monaten sieht man sicher nicht mehr, wer von den Beiden der Ältere ist.

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Schnell und vorsichtig

HartebeestbulleHartebeestkuh

Sie besuchen uns immer wieder – häufiger als die Elefanten – und wir wären froh, wenn sie sich bei uns auf Dauer heimisch fühlten. Hartebeester oder Kuhantilopen gehören in unsere Landschaft, sind aber bisher immer nur sporadisch zu uns eingewechselt. Vielleicht wird es jetzt anders. Es sind mehrere kleine Gruppen – auch mit Kälbern, die nun schon seit einigen Wochen regelmäßig bei uns auftauchen.

Nur Tage alt

Das hängt sicher auch damit zusammen, dass wir noch ein bisschen mehr Weide haben als die meisten unserer Nachbarn. Aber das Bisschen brauchen wir für  unsere Pferde und die restlichen Rinder. Was uns also auf der einen Seite freut, macht uns auch wieder Sorgen. Das ist oft so in diesem Land. Im Moment heißen wir diese sehr vorsichtigen und schnellen Gäste immer noch willkommen.

Schnelle Flucht

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Immer dreister

Wir hatten lange Zeit Ruhe – oder glaubten es zumindest. Wir glaubten das, weil wir sicher mehr als viele andere Farmer auf unsere Rinder und unser Wild aufpassen und regelmäßige Kontrollen machen – zu Fuß, mit dem Auto und vor allem auch zu Pferd. Die lautlose und auch schnelle Annäherung mit dem Pferd fürchten die Wilderer besonders. Das war offensichtlich eine trügerische Sicherheit oder die Wilderer werden einfach dreister. Diese Klage hört man landesweit. Die Wilderei hat eindeutig zugenommen. Über die Gründe kann man viel spekulieren. Hunger ist auf jeden Fall schon lange nicht mehr der Hauptgrund. Mangelnde Aktivitäten der Polizei vermitteln uns Farmern den Eindruck, als ob die Wilderei auf Farmen, die hauptsächlich noch Weißen gehören, stillschweigend in Kauf genommen wird. Das steht im krassen Gegensatz zu den medienwirksamen Ankündigungen, die Wilderei mit allen Mitteln zu bekämpfen. Gemeint ist damit allerdings nur das Wildern von Nashörnern und Elefanten. Die Tierarten, bei denen die Weltöffentlichkeit (zu Recht) reflexartig aufschreit. Aber wo ist, wenn es um das Leid der Tiere geht, der Unterschied zwischen der Verstümmelung der großen und gefährdeten Tierarten und einer Oryxantilope, die jämmerlich in einer Drahtschlinge verreckt.

Kein Entkommen

Diese hier haben wir vor so einem Ende bewahren können. Aber auch nur auf Kosten ihres Lebens. Ohne das Leben von Menschen zu gefährden, war es unmöglich, sie von der Schlinge zu befreien. Bei dieser Aktion haben wir noch mehr fängisch gestellte Schlingen gefunden – einige davon mit ihren verluderten Opfern.

Folterwerkzeug

Das Zynische an dieser Art der Wilderei ist die Vorgehensweise der Täter. Sie stellen Dutzende von Schlingen und kontrollieren sie nicht einmal regelmäßig. Entweder aus Faulheit oder aus Angst, bei der Kontrolle erwischt zu werden. Bei der Menge der Fallen werden sie sicher auch einige schlicht vergessen. Das führt dazu,  dass mehr Fleisch im Busch vergammelt als dann tatsächlich genutzt werden kann.

Qualvoller Tod

Wie qualvoll z.B. muss dieses Warzenschwein gestorben sein, das diese Drahtschlinge so fest um seinen Kopf hatte, dass es weder fressen noch saufen konnte?!

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Sie sind wieder da

Eindeutig ElefantEs ist schon wieder acht Jahre her, dass uns das letzte Mal Elefanten besucht haben. Oder man muss wohl besser sagen, dass wir ihren Besuch bemerkt haben. Die grauen Riesen sind hervorragende Schleicher und man bemerkt sie eigentlich vor allem dann, wenn sie Schäden hinterlassen haben. Das allerdings tun sie äußerst selten. Es war ein niedergedrückter Zaun, der uns genauer hinschauen ließ.

Geringer Schaden

Eines unserer Rinder hatten wir in Verdacht. Die Spuren waren dann aber doch eindeutig. Da mischt sich dann wieder einmal Freude mit Sorge. Bei uns überwiegt die Freude. Nur zu gerne  würden wir  sie auch mal sehen und fotografieren. Wenn uns das gelingen sollte, werden wir das hier sofort veröffentlichen. Schließlich heißt Okandjou auf Herero ja auch Kleiner Elefant. Deswegen sind wir zu einer “Willkommenskultur” ja geradezu verpflichtet. Wer weiß, wie wir reagieren, wenn sie eine unserer mittlerweile wenigen Wasserstellen zerstören.

Sanfter Tritt

An dieser Spur sieht man besonders deutlich, wie sanft diese Riesen auftreten.

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Tatanka – der kleine Büffel

Noch etwas zartDer Name ist ein bisschen hochgestapelt. Tatanka – das heißt auf indianisch Büffel. Zumindest an seinem ersten Tag hat er wenig von einem Büffel – eher zart und staksig. Aber es musste schon ein eindrucksvoller Indianername sein, nachdem seine Mutter Cheyenne heißt. Sein Vater heißt Moonlight und ist ein reinrassiges Boerperd. Diese südafrikanische Pferderasse ist noch am ehesten mit den amerikanischen Quarterhorses vergleichbar. Der Fuchs in Tatankas Nähe ist natürlich nicht der Vater. Es ist mein Lenz, der bei jedem Fohlen sofort die Onkelrolle übernimmt.

Links Onkel Lenz

Da Cheyennes Vater ein reinrassiges Quarterhorse ist, versprechen wir uns von Tatanka schon einiges. Wir kommen unserem Zuchtziel – dem Namibischen Westernpferd – hoffentlich immer näher.

Des Büffels 3. Tag

Schon nach wenigen Tagen übrigens ist Tatanka runder geworden und könnte eventuell doch noch seinem Namen Ehre machen. Um das unter Beweis zu stellen, hat er ja noch mehr als drei Jahre Zeit. Er wäre dann der siebte Junghengst, der darum wirbt, unser Zuchthengst zu werden. Die Konkurrenz ist schon verdammt hart – Feuerstein, Jupiter, Torro, Little Joe, Nugget und Valentino.

Er tankt kräftig

 

 

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Schöner aber problematischer Besuch

Blue WildebeesterDas ist ein Zwiespalt, in den ein anständiger Jäger nicht gerne kommt – schießen, weil er muss und dann auch noch so prächtiges Wild.

Uriges Wild

Der Hintergrund:

Streifengnus oder Blue Wildebeester, wie sie in Afrika heißen, dürfen in kommerziellem Farmland nur in ausbruchssicheren Wildkamps gehalten werden. Sie können Krankheiten wie Rinderrotz auf Rinder übertragen. Die Überlebenschancen eines erkrankten Rindes sind nicht besonders hoch. Interessanterweise überträgt aber ein Rind diese Krankheit nicht auf ein anderes Rind.

Rinder und Gnus nahebei

Bei uns tauchen immer wieder Streifengnus auf und verschwinden so schnell, wie sie gekommen sind. Der Grund dafür sind aller Wahrscheinlichkeit nach zerstörte Zäune von Wildkamps in unserer Nachbarschaft. Seitdem Farmen an den Staat verkauft worden sind, der aus ihnen sogenannte Resettlementfarmen gemacht hat, kümmert sich kaum noch jemand anständig um die Zäune. Die Folgen haben wir zu tragen.

Ein guter Bulle

Eigentlich erfreuen diese urigen Tiere das Herz eines jeden Jägers und Tierfreundes. Die Pflicht des Tötens aber ist nicht die Sache eines anständigen Jägers. Ich hatte Glück. Nachdem ich einen alten Bullen erlegt hatte, war der Spuk vorbei. Die Herde war verschwunden. Diese Art der Problemlösung nach dem St. Florians Prinzip ist natürlich auch nicht besonders nachhaltig. Meinen Kopf muss sich jetzt ein anderer Farmer zerbrechen. Ich zumindest konnte mich ein wenig über meine Beute freuen, auf die jeder unserer Jagdgäste stolz wäre. Und – die Küche hat eine interessante Bereicherung erfahren. Gnufleisch ist fast noch schmackhafter als unser anderes Wildfleisch.

" Büffel des kleinen Mannes"

 

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Wer zu lange zögert….

Die Preise fallenWann ist der richtige Zeitpunkt? Kommt doch noch Regen? Wie schnell fallen die Preise? Wer macht sich wieder fett mit der Not der Anderen? Fragen, die die meisten Farmer zur Zeit umtreiben. Nicht alle sind von der Dürre betroffen. Uns aber im Westen hat es unumkehrbar erwischt. Also Rinder verkaufen! Jetzt oder später? Für die Pferde muss auf jeden Fall unser altes Gras bis zum nächsten Regen reichen. Nur, wann kommt der?

Über 100 Rinder

Der Auktionator

Wir gehen gestaffelt vor, um die günstigsten Preise auszuloten. Am 22. April haben wir mit der Versteigerung  in Omaruru begonnen. Schon da zeigte sich, dass die meisten den richtigen Zeitpunkt schon verpasst haben und damit auch die anderen Farmer in den Strudel der sinkenden Preis ziehen. Noch nie hat es über 1000 Rinder auf einer Versteigerung in Omaruru gegeben. Mindestens die Hälfte davon hätte längst verkauft gehört, bevor sie so erschreckend mager wurde. Aber gerade Hererofarmer können sich von ihren Rindern einfach nicht trennen. Sie warten lieber, bis sie umfallen. Das taten dann auch einige noch am Versteigerungstag. Die langen Gesichter bei den dann miserablen Preisen sind zwar verständlich aber eben auch selbstverschuldet.

Lange Gesichter

Viele schwarze Farmer

Auch wir sind nicht ganz sicher, ob wir alles richtig machen oder gemacht haben. Bei einigen wenigen unserer Kühe haben wir den rapiden Preisverfall mit ertragen müssen. Unsere jüngeren Tiere haben noch einen anständigen Preis bekommen.

Einige unserer Färsen

Unser nächster Rindertransport wird höchstwahrscheinlich zum Schlachthof gehen. Aber auch dort gibt es bereits einen Massenandrang und eine lange Warteliste.

Rinder müssen weg

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Eine nette Geste

Am Farmtor war SchlussEs hatte wochenlang nicht geregnet. Am Tag meiner Rückkehr von einem Deutschlandaufenthalt fing es in Omaruru plötzlich an zu donnern und gerade als ich in Richtung Farm abbog, prasselte ein Platzregen auf das Autodach. Ein netter Empfang dachte ich. Auf den 30 Kilometern bis nach Hause machte der Regen zwischendurch mal eine kleine Pause, um dann wieder umso heftiger loszulegen. Das machte Mut. Eine nette Geste. Bei der blieb es dann aber leider auch. Direkt vor dem Farmtor war Schluss mit dem nassen Willkommensgruß. Nicht nur Schluss für diesen Tag sondern aller Wahrscheinlichkeit nach auch Schluss mit der Regensaison. An einem Tag im April tröpfelte es noch ein bisschen. Die Lage ist demnach so ernst wie schon lange nicht mehr. Wir haben kein frisches Grün und dort wo wir noch reichlich alte Weide haben, ist uns das Wasser ausgegangen. Wir tun, was wir tun können, um auf jeden Fall unsere Pferde nicht nur bis zur nächsten Regensaison durchzubringen, sondern sie auch in Kondition zu halten.

Schnell wieder trocken

Der Neudamm, der im März ganz überraschend vollgelaufen ist, kann als eine Art Symbol für das diesjährige Desaster gelten. Er ist vollgelaufen, ohne dass wir das Wasser dort dringend brauchten, und er wird so schnell wieder leer wie noch nie zuvor.

Bald ganz leer

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Es sieht so aus…

Tolle Überrschung…als ob wir aus dem Gröbsten raus wären. Leider ist es eine Täuschung. Diese Regensaison – wenn man überhaupt von einer reden kann – ist schon besonders verrückt. Dass uns El Nino nichts Gutes bescheren wird, war ja eigentlich zu erwarten. Aber so ungewöhnlich….

Es hat bisher im März etwas geregnet aber nicht viel und vor allem nicht flächendeckend. Am Neudamm ist gewissermaßen ein Wunder geschehen. Nicht einmal in guten Regenzeiten der letzten Jahre ist er vollgelaufen. Jetzt aber ist er voll. Zwei Kilometer weiter am Tierposten steht nur eine Pfütze in dem Damm, der normalerweise schneller Zulauf bekommt als der Neudamm. Dort aber im Tierpostendamm brauchen wir das Wasser dringend, damit der nahegelegene Brunnen wieder Nachschub erhält. Wasser ist zwar immer schön, aber am Neudamm können wir es kaum nutzen. Und wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, man könne mit dem vielen Wasser doch die Weide, die nach wie vor trocken ist, bewässern, dann ist er sich über die Ausmaße der Weide, die es nötig hat, nicht im Klaren. Wir hatten ja immer noch die Hoffnung, dass das Neudammwasser irgendwohin versickert und wir es nur finden müssten. Zwei Trockenbohrungen – die letzte im Februar – haben uns da ernüchtert.

Fast voll

Der Zaun hat gehalten

Noch ein Kuriosum dieser Regenzeit: Trotz geringen Niederschlags sind einige Riviere überraschenderweise gelaufen – auch der Okandjou. Und auch das Kakadurivier, das normalerweise sehr selten läuft. Seitdem ich dort am Pipelineposten vor gut einen Jahr einen kleinen Damm gebaut habe, hat es schon zweimal einen kleinen hübschen See gegeben. Was für´s Auge. Viel mehr ist es nicht.

Wasser für´s Auge

Undankbar? Frustriert? Gar verzweifelt? Letzteres sicher nicht, eher frustriert. Wer sich auf dieses Land einlässt, muss damit rechnen. Wir wussten und wissen, worauf wir uns eingelassen haben. Ein bisschen Zeit ist ja noch. Dann aber – wahrscheinlich Mitte April – müssen wir einen Plan machen, der zumindest unsere Pferde bis zur nächsten Regenzeit durchbringen.

 

 

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