Es geht wieder los! Wenn auch zaghaft. Die ersten Gäste wagen sich wieder ins Land und auch zu uns. Aber kein Vergleich zu 2019. Zwei Coronajahre haben Spuren hinterlassen. Auch wenn die Pandemie weltweit noch nicht im Griff zu sein scheint, ein Besuch in Namibia ist risikofreier als in den meisten europäischen Touristenzielen und auch in Deutschland. Wer genesen oder zweimal geimpft ist, hat ohnehin nichts zu befürchten. Wir und unser Personal sind übrigens vollständig geimpft. Mehr dazu in einer anderen Nachricht auf dieser Newsseite vom September.
Ach ja, neue Ideen. Vorausgesetzt man überlebt finanziell, kann man die tote Touristenzeit auch nutzen, um Zukunftspläne zu schmieden und eventuell auch auszuprobieren. Dafür hatten wir u.a. zwei Versuchskaninchen – Regula und Andy. Die Ersten, die nach vielen Monaten den Erongotrail gebucht haben. Regula war zum ersten Mal dabei, Andy schon häufiger. Ein ideales Testpaar.
Bei Regula ging es ja eigentlich “nur” darum, ob ihr der Trail gefällt. Sie hatte zumindest bei uns keinen Vergleich. Andy konnte und sollte beurteilen, ob für ihn die Veränderungen der Wege und Ziele ein Zugewinn sind. Ob ihm z.B. die Verlängerung auf sieben Tage und sechs Nächte statt sechs Tage und fünf Nächte besser gefiel. Ob er die Verlängerung der Ritte insgesamt angenehm oder zu anstrengend fand. Ob die Ruhephasen ausreichend waren und die Landschaften vielleicht noch attraktiver als in den Jahren zuvor. Eines ist sicher. So nah wie diesmal waren die Reiter noch nie an den Nashörnern. Da diese Urtiere sehr heimlich sind, gelingt es kaum, sie zu Gesicht zu bekommen. Aber sie waren nah dran, ganz nah dran. Sie konnten sie riechen und der Kot war noch warm. Vielleicht war es auch gut so, denn Nashörner können unberechenbar sein. Vor allem wenn sie Nachwuchs haben. Außerdem sind sie mitunter verunsichert, weil sie nicht besonders gut sehen. Auf jeden Fall spannend und geheimnisvoll. Das war die einhellige Meinung von Regula und Andy. Keine Nashörner zum fotografieren, dafür aber Kudus, Oryx, Sprinböcke, Zebras und vor allem die imposanten Giraffen.
Blicke in die afrikanische Unendlichkeit und Reitpassagen, die Pferd und Reiter fordern. Für die nicht so Geübten wählen wir einen anderen Weg. Mit Regula und Andy war das allerdings nicht nötig. Abends im kühlenden Schatten und später am wärmenden Feuer waren die Strapazen des Tages schnell vergessen. Entspannung für Pferd und Reiter.
Wie haben die Versuchskaninchen nun geurteilt? Regula schien begeistert. Aber ich nehme mal an, dass sie das bei der anderen Streckenführung auch gewesen wäre. So wie Viele vor ihr. Andy konnte vergleichen. Wir waren nicht überrascht, dass er sich über die neuen Ziele und Wege sehr gefreut hat. Jetzt wollen wir mal sehen, welche Lehren wir aus den aktuellen Erfahrungen ziehen. In dieser Beziehung haben wir ja ein Luxusproblem. Vieles brauchen wir ohnehin nicht zu verändern. Die schönen alten Wege und Plätze werden wir bewahren. So wie sie eigentlich schon seit Jahrhunderten sind.