Eines vorweg – dieses eindrucksvolle Bild ist der Allgemeinen Zeitung – der einzigen deutschsprachigen Tageszeitung Afrikas mit Sitz in Windhoek/Namibia entnommen. Eindrucksvoller kann man den Klimawandel in Afrika wohl kaum darstellen.
Ja, eine böse Überraschung! Fast alle Wetterfrösche hatten für dieses Jahr eine durchschnittliche bis überdurchschnittliche Regensaison vorausgesagt. Ihre Argumente klangen überzeugend. Was dann kam, war ein klimatisches Durcheinander und auch ein Novum, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Es regnete wohl punktuell im Land. Auch in Gegenden, die es dringend nötig hatten. Dafür aber blieb der Regen dort weg, wo er gemeinhin zuverlässig ist. Das natürlich auch mit Ausnahmen. Auf Gross-Okandjou war und ist das Desaster perfekt.
Im Januar hatte es geregnet- eigentlich zu früh für uns im Westen. Die Weide fing an, grün zu werden. Dann fiel der Regen wochenlang aus und das Grün verdorrte. So blieb es.
Der April – jetzt noch gestern – hat fast täglich dunkle Wolken aufziehen lassen. Der Niederschlag – wenn es ihn überhaupt gab – war kaum messbar. Also nicht genug für die Weide und schon gar nicht genug, um die Riviere laufen zu lassen und unseren Dämmen Wasser zu spenden. Als wir an einem Tag mal 2mm Niederschlag hatten, hatten Farmen nicht weit weg von uns z.T. 20mm und mehr. Wir werden in diesem Jahr Weidemangel haben. Wahrscheinlich auch Wassermangel in unseren Brunnen und Bohrlöchern. Wir wissen um die Herausforderungen in diesem Land und wir nehmen sie auch an. Aber so dicke musste es nun wirklich nicht kommen.