Der August hat so angefangen, dass ich mit diesen Meldungen nicht länger warten konnte. Das Wichtigste – wir haben zwei Jubilare zu ehren, auf die wir besonders stolz sind. Zum einen, weil sie es so lange bei uns ausgehalten haben und zum anderen, weil wir auf sie als Menschen und Mitarbeiter stolz sind. Rekorde sind das zwar noch nicht – bei unserem Johannes sind es bald 25 Jahre – aber es ist auch nicht üblich, dass Farmarbeiter so lange bei einem Arbeitgeber bleiben. Der Rekord? Siehe das Bild oben. Es ist der kälteste Winter, an den wir uns erinnern können. Gut, wir hatten auch schon im Juni minus 5 Grad – so wie jetzt Anfang August auch – aber so hartnäckig war der Winter auf Gross-Okandjou zu unserer Zeit noch nie.
Dabei ist die Kältewelle bei uns noch vergleichsweise harmlos. Gerade mal 100 Kilometer entfernt von uns haben Freunde von uns minus 21 (!!!) am Morgen gemessen. Dort sind demzufolge auch mehr Wasserrohre geplatzt sowie Gartenpflanzen und Obstbäume erfroren als bei uns. Uns reicht es aber auch so schon. Noch in dieser Woche soll sich das angeblich wieder umkehren. Kein Frost und Temperaturen bis zu 30 Grad. Gerade richtig für unsere nächsten Gäste.
So, jetzt aber zu dem, was wir noch wichtiger finden. Junias und Hermann! Viele unserer Gäste werden sich an sie erinnern. Junias der Reiter (rechts) und Hermann der Handwerker. Junias ist jetzt sage und schreibe 15 Jahre bei uns und Hermann zwar erst 5 Jahre angestellt, aber vorher hat er immer wieder schon für uns gearbeitet.
Und weil nun 15 mehr ist als 5, gab es für Junias noch eine zusätzliche Würdigung. Eine Urkunde haben allerdings Beide bekommen. Über die sie sich erstaunlicher Weise fast mehr gefreut haben als über die Geldprämie oder das gemeinsame Dinner, das wir natürlich wegen der Kälte in unsere Winterlapa am Kamin verlegt haben.
Es wurde ein langer, gemütlicher Abend. Seinen Abschluss fand er mit dem Hollywoodfilm “Little Big Man” mit Dustin Hoffmann. In ihm geht es um den problematischen Umgang der weißen Amerikaner mit den indianischen Ureinwohnern. Stellenweise hat er mich und sicher auch andere der anwesenden Zuschauer an die Geschichte Namibias erinnert. Der US-General Custer hatte eine verblüffende Ähnlichkeit – nicht optisch – mit dem deutschen General von Trotha, der die Hauptverantwortung für den grausamen Krieg gegen die Hereros und Namas trug.
Der Film hat allerdings Überlänge und die Aufmerksamkeit der Zuschauer erschlaffte so langsam. Deswegen haben wir ihn einige Minuten vor dem Ende gestoppt. Was aber überraschenderweise nicht erschlaffte, war das Interesse am Ende des Films. Offensichtlich, weil unsere Mitarbeiter wissen wollten, wie nicht nur der Film endet sondern vielleicht auch das Leben von General Custer. Kein Zweifel, dass sie ihm das gönnen. Heute Abend zeigen wir das Ende – eins oder zwei.
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