Genau genommen haben wir genug Pferde. Wir züchten, was wir benötigen für unseren Reitbetrieb und was uns unserem Ziel – dem Namibischen Westernpferd – näher bringt. Die Zeiten, dass wir uns im Land nach geeigneten Pferden umschauen müssen, sind längst vorbei. Dennoch gibt es Ausnahmen. So eine ist Christian. Wir haben den Grauschimmelwallach mal vorerst so genannt, weil er den Weg von unserem Nachbarn Christian zu uns gefunden hat. Warum wir seinen ursprünglichen Namen nicht übernommen haben? Er hatte keinen. Christians Kühe bekommen ja auch keine Namen. Mit anderen Worten – Pferde sind nicht sein Ding. Jetzt ist der Wallach also bei uns, und wenn uns was Passendes einfällt, bekommt er auch einen richtigen Namen. Im Moment muss er erstmal zeigen, was er kann. Zunächst nämlich gar nichts.
Der Mensch Christian ist ja auch kein Reiter. Junias hat allerdings erkannt, dass der Namenlose Talent und genau das Wesen hat, was wir für ein gutes Westernpferd brauchen – Ruhe, Gelassenheit und lernwillig ist er auch.
Deswegen haben wir etwas versucht, was wir noch nie getan haben. Junias hat ihn kurz eingeritten und mit Manfreds Hilfe beschlagen. Ja, beschlagen! Das tun wir normalerweise ja nicht. Aber “Christian” sollte eins von acht Pferden werden, dass auf unserem neuen großen Testtrail bis an die Atlantikküste bei Hentisbai geritten wird. Was daraus geworden ist, erfahrt ihr später.