Wie so viele Frauen in Namibia hat es Christofine nie leicht gehabt. Sie sorgte sich erst um ihre Kinder, trennte sich von ihrem Mann, betreute ihren alten Vater und betreut ihre Mutter heute noch, verlor ihren nächten Mann und kümmert sich um die Kinder der Kinder. Ein bisschen viel auf einmal. Ja, und dann hat sie ja auch noch bei uns gearbeitet. Nicht die ganzen letzten 30 Jahre, aber sie war da, wenn wir sie brauchten. So wie das letzte Jahr auch wieder, nachdem ihre Tochter Makie meinte, dass ihr die Arbeit, die ihre Mutter jahrelang bei uns leistete, zu anstrengend sei. Irgendwann reicht es, dachten wir. Christofine ist erst 49, aber wir merkten, dass ihr die Arbeit immer schwerer fiel und sie den Doktor immer häufiger aufsuchen musste. Ob der ihr gesagt hat, dass ein bisschen abnehmen auch nicht so verkehrt sei, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat sie Ruhe verdient. Deswegen haben wir sie gerne mit einer ansehnlichen Summe und einer monatlichen Rente in Höhe der Staatsrente verabschiedet. Das alles mit Brief und Siegel. Aletha – ihre Nachfolgerin – und Alina haben als Zeugen gegengezeichnet.
Es gibt bestimmt Farmerkollegen, die uns für verrückt erklären. Wir aber wissen, was wir tun und wofür wir es tun.
Ob Aletha jemals in den Genuss einer derartigen privaten Frührente kommt, steht in den Sternen. Natürlich liegt das auch an Aletha, mehr aber noch an der ungewissen Zukunft weißer Farmer in Namibia.