Worüber wundert Ihr Euch? Ich nehme jeden Job an, wenn er nur mit Jagen oder Fressen zu tun hat. In diesem Jahr wurde es allerdings ein paar Mal ernst. Da haben deutsche Menschen mich nach deutschen Regeln prüfen wollen. Ob ich für die Jagd was tauge. Was für eine Frage?! Den Deutschen Teckelklub interessiert es aber nicht die Bohne, wie viel Wild ich hier in Afrika auf Gross-Okandjou schon gefunden habe. Für die war und bin ich ein Prüfling, der zeigen muss, ob er auch unter Stress – den hatte mein Herrchen – in deutschen Wäldern und Feldern die Prüfungsordnung des DTK unter den Augen der gestrengen Richter erfüllen kann. Um es kurz zu machen – ich kann: 1. Preis Spurlaut, 1. Preis Schweißprüfung, 1. Preis Stöbern mit Gehorsamsfächern (!), letztere Prüfung jetzt im Oktober. Die Schweißprüfung war schon im Juni und ich glaube, man sieht meinem Herrchen an, dass er stolz auf mich ist. Ich bin da eher cool – afrikanisch eben.
Schaut Euch oben noch ein paar Bilder aus meinem bescheidenen Leben in Namibia an. Wenn Ihr das Gefühl haben solltet, dass das vielleicht gar nicht so schlecht ist, dann liegt Ihr richtig. Da gibt es allerdings auch einiges zu mäkeln. Es regnet doch tatsächlich manchmal. Herrchen meint, ich soll die Schnauze halten. Es könne gar nicht genug regnen. So ein Quatsch! Wenn wir an die Küste nach Swakopmund fahren, gibt es doch genug Wasser. Ok, es ist ein bisschen salzig und mir auch zu nass. Wenn jemand meint, Dackel hätten ein gestörtes Verhältnis zu ihrer Körpergröße, dann ist das ein schreckliches Missverständnis. Meine Herrschaften waren nur zu faul, den Rückenknochen des Oryx, den ich übrigens gefunden habe, zu zerkleinern. Die Schweine sind auch nicht mehr ganz so groß wie früher, als ich diese blödsinnigen deutschen Prüfungen noch nicht hinter mich gebracht hatte. Übrigens Schweine – die deutschen können mir auf der Jagd gar nicht groß genug sein. Es gibt eben nicht nur Prüfungsleben in Old Germany für mich. In der Sonne von Gross-Okandjou erhole ich mich dann wieder und lass mich von Emil vom Zigeunerbusch bewundern. Das will ich ihm auch geraten haben. Denn wer ist er schon ohne eine dieser deutschen Prüfungen.