Die gefährliche Zeit der Pferdesterbe ist überstanden und jetzt haben wir und vor allem unsere Pferde rund zehn Monate Ruhe. In diese Zeit fallen noch zwei zusätzliche Impfungen, die den Schutz gerade für die Fohlen noch verstärken. Zur Erinnerung: Einen hundertprozentigen Schutz gegen die Afrikanische Pferdesterbe gibt es trotz regelmäßiger Impfungen nicht. Diesmal kam uns offensichtlich das Wetter zu Hilfe. Es wäre ja beinahe ein Dürrejahr geworden, wenn es nicht auf den letzten Drücker noch geregnet hätte. Der Überträgermücke hat das anscheinend nicht gepasst. Die Nächte wurden früh kühl, sodass die schwüle Bodenfeuchte ausblieb. So ist das nun einmal in Namibia – es gibt trotz aller Dramatik auch immer eine gute Seite. Kein Regen, keine Pferdesterbe!
Jetzt können wir weiter optimistisch sein, dass unsere jüngste Generation gesund heranwächst und wir auf dem Weg zum Namibischen Westernpferd wieder einen Schritt voran kommen. Die vier Junghengste, die immer noch bei Dolorit stehen, machen uns viel Freude. Dem Dolorit allerdings weniger. Bei jeder günstigen Gelegenheit fordern sie ihn heraus – erst einer, dann zwei und dann alle. Sie merken offensichtlich, dass sie ihn in den Griff bekommen könnten. Er selbst zieht sich immer häufiger genervt zurück.
Aber da gibt es ja noch zwei weitere junge Kandidaten – den Falben Nugget und den kleinen Braunen Valentino – beide Söhne von Dolorit. Und nicht zu vergessen, es gibt auch Stutfohlen. Z.B. die beiden hellen Palominos Savannah und Miss Cool und die dunkelbraune Wah-ta-wah. Letztere ist die Tochter von Hotline und Dolorit. Eines ist jetzt schon zu erkennen – die Hoffnung, das Dolorit etwas mehr Muskelmasse in unsere Nachzucht bringt, scheint sich zu erfüllen.