Nun züchten wir schon so lange das Namibische Westernpferd und haben uns noch nie von einem trennen können. Das hat vor allem zwei Gründe. Wir wollten zunächst abwarten, ob unsere Zuchtergebnisse unseren Vorstellungen entsprechen und auch Pferde nicht so verkaufen, wie es in dieser Branche manchmal üblich ist. Also die mit Fehlern. Und natürlich fällt es uns immer noch schwer, uns von unseren Tieren zu trennen, die uns ans Herz gewachsen sind. Da aber alle Pferde bei uns ihr Gnadenbrot bekommen, müssen wir schon darauf achten, dass die Herde nicht zu groß wird. Also haben wir uns jetzt entschieden, gute und verdiente Pferde doch zu verkaufen. In der Hoffnung, dass sie ein gutes neues Zuhause haben und den neuen Besitzern gute Reitpferde mit Westernausbildung sind.
Während Nieke sich noch von Mr. Dean verabschiedet, werden Lina und Whisper schon geladen.
Weil die neue Besitzerin Libby keine Transportmöglichkeit hat, haben wir uns leichtsinnigerweise darauf eingelassen, ihr die Pferde mit unserer Lorry zu bringen. Wenn wir das geahnt hätten… Sechs Stunden Fahrt über z.T. gruselige Staubpads. Aber Ende gut Alles gut! Die Pferde und wir sind heil angekommen. Die neue Besitzerin ist happy und wir haben das gute Gefühl, dass die Pferde eine artgerechte neue Heimat gefunden haben auf der Farm Breitenbach südöstlich von Otavi.
Libby ist übrigens die neue Lebenspartnerin des Farmersohns und ist erst seit knapp drei Monaten in Namibia. Lothar – der junge Farmer – hat sie in Australien kennengelernt und nach Namibia locken können. Man sieht auf den ersten Blick, dass sie ein Pferdemädchen ist. Ein Grund mehr für uns, unbesorgt zu sein.