In der Nase gebohrt

Nicht ganz trockenVielleicht bin ich ja zu kritisch. Aber wenn man nahe an einem Rivier bis auf 90 Meter bohrt, erhofft man sich eigentlich mehr als nur 500 Liter Wasser pro Stunde. Zumal es diese Menge bereits bei 45 Metern gab.

Großer Aufwand

Zur Vorgeschichte:

Unser Gemsbockposten – einer von zwei Posten mit Windmotor auf Gross-Okandjou – lieferte seit einiger Zeit kaum noch Wasser aus 39 Metern Tiefe. Ein Problem, das wir bisher an dieser Stelle nicht kannten. Zumal dieses Bohrloch in unmittelbarer Nähe von zwei Rivieren liegt. Wenn wir hier kein Wasser haben, können wir die Weidekamps im Umfeld nicht nutzen. Da wir ohnehin mit einem neuerlichen Dürrejahr rechnen und in  besagten Kamps auch tatsächlich noch Weide haben, mussten wir handeln.

Meter für Meter

Also entschieden wir uns, hier tiefer bohren zu lassen in der Hoffnung, dass der Grundwasserspiegel “nur” abgesackt ist. Das erwies sich aber offensichtlich als Fehlspekulation. Es kam zwar wieder Wasser – wie gesagt bereits bei 45 Metern – aber dabei blieb es dann auch, bis wir bei 90 Metern mit Rücksicht auf das Farmkonto stopp sagten.

Immerhin Wasser

Apropos Farmkonto – was wir nicht wussten bzw. nicht bedacht hatten ist die Tatsache, dass vor dem Bohren der gesamte Windmotor ab- und anschließend wieder aufgebaut werden muss.

Hoch hinaus

Gefährlicher Job

Genug des Mäkelns. Es  gibt auch die andere Seite. Ein Nachbar hat bis 160 Meter gebohrt und überhaupt kein Wasser gefunden. Und das ist keine Ausnahme in Namibia. Wenn es also dabei bleibt, dass wir am Gemsbockposten beständig 500 Liter in der Stunde pumpen können, dann können wir wenigstens den Posten und die umliegenden Kamps wieder nutzen wenn auch nicht mit der vollen Kopfzahl unserer Rinder- und Pferdeherde. Ob dem so ist, werden wir in ein paar Tagen wissen, wenn der Windmotor wieder steht.

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