Der Deutsch-Drahthaar-Rüde Athos von der Windwiese ist gerade sieben Monate alt und ein Afrikaneuling. Eines Tages soll er ein schweres Erbe antreten. Unser Sando von der Dachswiese ist jetzt im zwölften Jahr und wird so langsam wackelig. Kein Wunder bei dem, was er in all den Jahren jagdlich hat leisten müssen. Seine Spezialität: Die Nachsuche auf Oryx, Kudu, Warzenkeiler.
Mit so einer lächerlichen Kapturteltaube hat er sich nie abgegeben. Es sei denn, er hatte Hunger. Dann hat er sie mitunter im Flug gefangen. Aber für Herrchen apportieren? Das ist was für Weicheier. Wir werden sehen. Im Apportieren ist Athos dem Sando bereits weit überlegen.
Bei der Nachsuche sollte er aber zumindest gleichwertig werden. Seine Anlagen sind nicht schlecht. Dem ersten Oryx mit Blattschuss musste er zwar nur 100 Meter folgen. Das tat er aber sicher mit Passion. Er zeigte sogar Ansätze zum Totverbellen.
In diesem Jahr ist es ja fast Ironie, wenn er auf Gross-Okandjou zeigen kann, dass er auch nicht wasserscheu ist. Die Pfütze im Neudamm hat ihm deutlich Vergnügen bereitet.
Fast wichtiger als seine jagdlichen Talente ist sein Wesen. Ist er ein Raufbold, ein Kläffer, versteht er sich mit anderen Hunden? Versteht er sich vor allem mit Sando? Die erste Begegnung – immer die wichtigste – war ein begeistertes Spiel, als ob sie lange auf diesen Augenblick gewartet hätten.
Dem alten Herrn wurde das aber bald zu stressig und er bevorzugte den friedlichen Kontakt. Athos drückte sein Einverständnis auf Hundemanier aus.
Traute Zweisamkeit…