Die diesjährige Regenzeit ist noch nicht ganz zu Ende, bringt aber schon mindestens zwei Premieren. Die Regenmengen sind nicht einmal rekordverdächtig. Bisher 345 mm – das ist gut über unserem Durchschnitt aber natürlich sensationell nach den letzten Dürrejahren. Dennoch eben zwei Premieren. Unser Hermann setzt zum ersten Mal eine Motorsense ein, um den Parkplatz und das Umfeld vom Farmhaus vom Gras zu befreien. Bisher undenkbar! Eine Todsünde! Vergeudung von Ressourcen!
Jetzt aber können bzw. müssen wir es uns leisten, auch mal Gras zu vernichten. Der verantwortungsvolle Farmer schaut nach vorne. Das später trockene Gras in Hausnähe erhöht die Brandgefahr. Jetzt komme keiner auf die Idee, wir würden auch draußen die Motorsense wegen Brandgefahr einsetzen. Nee, trotz guter Regenzeit brauchen wir jeden Halm. Natürlich besteht auch dort Brandgefahr. Aber darüber wollen wir jetzt noch nicht nachdenken, obwohl unser Großbrand vor 15 Jahren noch immer in unseren Köpfen ist.
Die zweite Premiere: 52 mm Niederschlag innerhalb 18 Stunden – das ist noch keine Premiere. Dass sich das Wasser allerdings durch den Kücheneingang drängt, das ist neu.
Spaßeshalber rede ich immer mal wieder davon, dass uns das Wasser eines Tages auf der anderen Hausseite in Richtung Okandjourivier erreicht. Nach den Beobachtungen in diesem Jahr ist das gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Ein neuer Seitenarm des Okandjou ist dem Haus schon verdächtig nahe gekommen. Und was eben auch auffällt in Zeiten des Klimawandels, sind die besonders kräftigen, harten Niederschläge in kurzer Zeit. Der Boden kann dann den Regen nicht mehr schnell genug aufnehmen. Wie hier z.B. auf dem Weg zum Eingangstor. Das ist eigentlich kein Flusslauf, kann aber ganz schnell zu einem werden.