Unser Dezembertitelbild suggeriert wunderschöne heile Welt und soll unsere Gäste – die ehemaligen und die neuen, die hoffentlich bald wieder kommen werden – auf die Vorweihnachtszeit einstimmen. Wunderschön stimmt nach wie vor. Aber heil? Der Viehdiebstahl und die Wilderei werden immer schlimmer. Wie oft habe ich gesagt und geschrieben, dass ich in der Vorweihnachtszeit ein gewisses Verständnis für den illegalen Festtagsbraten habe? Hatte!!! Der Festtagsbraten ist es schon lange nicht mehr. Auch der zunehmende Fleischhunger in Coronazeiten reicht als Erklärung nicht mehr aus. Es ist längst ein Riesengeschäft, an dem nicht die armen Schlucker verdienen, die wir bei uns im Busch gelegentlich erwischen. Das ist eine Mafia, die fett und fetter wird. Auch bei unseren Polizisten in Omaruru sieht man einige Bäuche stetig wachsen. Und auch das liegt nicht nur daran, dass sie sich zu wenig bewegen, um die Viehdiebe zu schnappen. Bewegen müssen wir uns. Das Risiko ist in vieler Hinsicht auf unserer Seite.
Ihr merkt schon, ich bin saumäßig verärgert. Damit Ihr das auch besser versteht, zeige ich Euch in der Folge einige Bilder von dem, was wir dann noch einsammeln können. Ich zeige Sie Euch jetzt erst so weit unten, damit Euch nicht auch noch gleich der Appetit auf den Festtagsbraten verloren geht.
Viehdiebstahl u n d Wilderei. Oryx die Opfer.
Es ist nicht nur der Verlust und das grundsätzlich Ärgerliche. Die folgenden Bilder lassen Euch vielleicht ahnen, welche Qualen die Tiere erleiden müssen, bevor sie zu Tode kommen. Die Wilderer setzen ihre Schlingen so, dass die Tiere kaum eine Chance haben auszuweichen. An traditionellen Wild- oder Zwangswechseln.
Das ist nur ein Teil unserer “Beute”. Es ist einfach nicht möglich, alle Schlingen zu finden. Den Draht für die Schlingen haben sie übrigens auch bei uns geklaut.
Besonders heimtückisch sind diese Trittfallen. Ein Tier tritt das Blech an den sternförmigen Schnitten durch und es bleibt schmerzhaft am Huf. Eine Flucht ist kaum möglich. Das Schlachten ist für die Profis dann eine Kleinigkeit. Zum Glück klappt das nicht immer. Kaum auszudenken, wenn es eines unserer Pferde erwischt!!!
Es ist hier vielleicht nicht der richtige Platz, um Euch dennoch ein besinnliches und frohes Fest zu wünschen. Wir wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, die in diesem schweren Jahr Probleme haben. Wenigstens bei Corona ist ja Licht am Ende des Tunnels, sodass wir gemeinsam auf ein besseres Jahr 2021 hoffen können. Ja gemeinsam – wir brauchen Eure Hilfe als Gäste und wir werden alles dafür tun, dass Ihr Euch auf Gross-Okandjou wieder so wohl fühlt, wie Ihr das in all den vielen coronafreien Jahren getan habt.
Also Frohe Weihnachten trotz allem und Guten Rutsch! Und auf bald beim schönsten Sonnenuntergang der Welt…