Solche Bilder können einem in Mitteleuropa ganz schön auf ´s Gemüt gehen – vor allem wenn man tage- und wochenlang dem ausgesetzt ist. So etwas soll es ja geben. In Namibia läufst du diese Gefahr nicht. Im Gegenteil – du freust dich, wenn du morgens ausnahmsweise mal mit diesem Anblick aufwachst. Heute – am 31.März – war es mal wieder soweit. Lange hält das nicht an. Wenn die Sonne dort hinter den Kälbern aufgeht, ist der Nebel schnell verschwunden. Aber gerade Ende März genießt du das. Die Regenzeit geht langsam zu Ende und wir im Westen können immer hoffen, dass es noch ein anständiges Abschiedsgeschenk gibt. Und so war es diesmal auch. Der gesamte März hat uns wieder einmal auf die Folter gespannt. Nur ein paar Millimeter an ein paar Tagen. Wir konnten schon wieder befürchten, dass uns das Gras wegtrocknet. Und dann gab es doch noch großflächig anständigen Niederschlag – so zwischen 25 und 38 Millimeter. Das ist eine ganze Menge, wenngleich diese Regenzeit damit doch eher unterdurchschnittlich bei uns blieb. Für unsere Weide wird es aber reichen. Und das ist das Wichtigste.
Einige Stellen blöffen ganz gewaltig. Unter den üppigen Ähren ist der Boden zum Teil doch recht kahl. Anderswo tut sich das Gras nach wie vor schwer.
Das letzte Dürrejahr können auch wir nicht so einfach wegstecken, obwohl wir in den letzten Jahren vorsichtig beweidet haben. Bis zur nächsten Regenzeit – wenn sie denn kommt – wird die Weide reichen. Damit dürfen wir uns aber nicht zufrieden geben. Wir werden diesmal wieder dafür sorgen müssen, dass wir Notweide für das nächste Jahr bewahren. Wer weiß, was kommt? Die Wetterfrösche munkeln schon wieder von El Nino.
Die Bilder stammen übrigens alle von unserem Praktikanten Yanuk, der jetzt erst einmal wegen Corona nicht zurück nach Deutschland fliegen kann – oder Thailand, wo es eigentlich hingehen sollte. Wir sind mit diesen Coronafolgen wenigstens nicht unzufrieden. Yanuk hoffentlich auch nicht.