Trübe Aussichten?

Nebel am Morgen...Nebel über Gross-Okandjou – im September. Du fängst an zu grübeln. Was bedeutet das? Wie war das in den Vorjahren? Vorzeichen einer guten oder einer schlechten Regenzeit? Alles dreht sich im Moment um diese Frage. Jeder Furz wird auf seine Tauglichkeit als Wetterprophet getestet. Die professionellen Propheten, die zwar besser geworden sind, in den letzten Jahren aber auch noch gewaltig daneben lagen, sprechen von einer unterdurchschnittlichen bis durchschnittlichen kleinen Regenzeit – Oktober bis Dezember – und einer durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen großen Regenzeit – Januar bis März/April. Was bedeutet das für uns? Auf jeden Fall nichts Genaues, denn in den letzten Dürrejahren hat es Gegenden in Namibia gegeben – z.B. dieses Jahr im Osten – die trotzdem reichlich beschenkt wurden und umgekehrt. Wir haben von diesen sehr lokalen Regenschauern auch schon profitiert. Das muss ja auch mal gesagt sein. Nachbarn jammerten und wir hatten Gras. Diesmal allerdings jammern wir im Großraum Omaruru alle – zu Recht. Da wir immer noch ein bisschen Nahrung mehr im Busch haben als Nachbarn – kaum messbar – wandert das Wild aus der Umgebung zu uns ein. In normalen Jahren würden wir uns freuen, diesmal aber müssen wir uns zusätzliche Sorgen um unsere Pferde und Rinder machen. Wie wird das ausgehen? Schwer voraus zu sagen, da alles vom nächsten Regen abhängt. Im Moment sehen unsere Tiere noch manierlich aus. Die Problemfälle und die Pferde, die arbeiten müssen, füttern wir zu mit Heu und Kraftfutter.

Regelmäßig Nachschub

Das Heu wird langsam knapp und teuer. Auf Dauer ist das ohnehin nicht zu bezahlen. Unsere Rinderherde ist bereits bis auf ein Minimum der Zuchttiere geschrumpft.

Zukunft im Nebel

Der Erlös wird in das Futter der Übriggebliebenen gesteckt. Wobei die Pferde Vorrang haben. Nicht ganz fair, dass die Rinder für das Überleben der Pferde herhalten müssen, aber so läuft es nun einmal auf einer Farm in einem Dürreland wie Namibia. Von den Einnahmen, die die Pferde mit Reitgästen erwirtschaften, profitieren dann auch wieder die Rinder.

Übrigens: Im August vorigen Jahres hatte es auf Gross-Okandjou überraschend geregnet. Die offizielle Regenzeit war eine Katastrophe. Im September 2014 hatten wir Frost. Die folgende Regenzeit war mies.

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