Neues Spiel, neues Glück. Was bleibt uns auch anderes übrig? Wir brauchen Wasser. Vom Himmel fällt es im Moment nicht. Und auch wenn es so wäre, unsere Weide würde davon vielleicht profitieren unsere Bohrlöcher aber nicht. Also haben wir wieder bohren lassen nach drei Fehlversuchen. Diesmal von einem Familienunternehmen aus dem Norden, das sowohl wünschelt als auch bohrt. Niemals (!) wieder, war bis dato meine Devise, nehme ich einen Bohrmeister, der auch selber wünschelt. Da ist das Risiko zu groß, dass sie erst ein paar Mal vorsätzlich trocken bohren, bis die Kasse stimmt. So einen Fall hatten wir ja schon. Aber was tust Du nicht alles aus Verzweiflung? Sogar Deine Prinzipien wirfst Du über Bord. Und das mir!
Gerechtfertigt habe ich mich damit, dass Vater und Sohn einen guten Ruf haben. In puncto Ehrlichkeit und Korrektheit zumindest haben sie ihn bestätigt. Sie besitzen auch viel Erfahrung über Gesteinsformationen, bei denen die Chance besteht, dass sie Wasser führen. Die Wünschelrute – in diesem Fall Kupferdrähte – liefert dann gewissermaßen nur noch die Bestätigung, wo genau gebohrt werden sollte.
Die Stelle, die dann Koos und sein Sohn Pedro angezeigt haben, liegt nur einen Steinwurf von dem Platz entfernt, den Eugen mit seinem Rosinenbuschzweig angezeigt hatte. Nach den drei Fehlversuchen von Eugen hatten wir uns aber einfach nicht mehr getraut, noch ein viertes Mal zu bohren. Übrigens auch auf den Rat oder besser Wunsch von Eugen hin.
Um es kurz zu machen – 60 Meter wollten wir bohren. Das hatte auch Koos empfohlen. Trotz goldenen Bohrkopfes wieder nur Staub, Staub, Staub. Anfangs ist das normal.
Zumindest wurde schnell deutlich, dass wir nicht schon wieder eine dicke Granitplatte erwischt hatten. Das durchgesiebte Gestein ließ hoffen.
Es kam auch immer wieder ein bisschen Wasser – oder besser Feuchtigkeit. Verschwand aber ein paar Meter tiefer wieder. Wir setzten noch einmal zwei Stangen drauf – also 66 Meter – und hatten Wasser. Aber schon an den Gesichtern der beiden Bohrmeister war zu erkennen, dass es nicht das war, was sie sich und auch wir uns erhofft hatten.
Wasser ja, aber kaum messbar. Koos hätte nur eine präzise Aussage über die Kubikmeter pro Stunde machen können, wenn das Wasser fontänenartig hochgeschossen wäre. Das tat es aber nicht. So blieb es uns später überlassen festzustellen, was da überhaupt rauskommt. So zwischen 100 und 300 Liter pro Stunde.
Das aber ist zu wenig, um eine normale Rindertränke dauerhaft mit Wasser zu füllen. Jetzt haben wir zwar ein bisschen Wasser aber immer noch ein Problem. Oder zwei – wir müssen nämlich entscheiden, ob sich bei so wenig Wasser überhaupt eine Förderinstallation rechnet und wenn ja was für eine. Koos hätte liebend gerne noch eine andere Stelle angezeigt und gebohrt. Irgendwann aber fehlt Dir der Glaube – und das nötige Kleingeld.