Ein ungewohntes Bild auf Gross-Okandjou. Und ungewohnte Namen – Hamar und Hazip. Zwei Araber sind vor zwei Tagen bei uns eingetroffen. Araber als Westernpferde? So ungewöhnlich ist das nun auch wieder nicht. In unserer Zucht des Namibischen Westernpferdes steckt auch Araberblut. Wir schätzen ihre Wendigkeit und Ausdauer in Verbindung mit der Gelassenheit der Farmpferde, die zunächst die Basis unserer Zucht waren. Jetzt also reinrassige Araber. Allerdings nicht zur Zucht. Auch Araberwallache sind dazu nicht zu gebrauchen. Ein bekannter Araberzüchter im Süden in der Nähe von Aranos musste unbedingt seine Herde reduzieren, weil er offensichtlich noch weniger Weide hat als wir. Genau genommen gar keine. Auch wir müssen unsere Pferde bis zum nächsten Regen – wenn er denn kommt – mit teuer gekauftem Gras durchfüttern. Da dachten wir, auf zwei mehr kommt es dann auch nicht mehr an.
Jetzt sind sie also da. Ihr Zustand ist nicht bejammernswert. Auch wir haben magere Pferde. In diesen harten Zeiten ist das kein Wunder. Wir werden schauen, dass sie was auf die Rippen bekommen und an unsere Westernreitweise herangeführt werden. Für Farmarbeit seien sie schon geritten worden. Bei uns geht es erst einmal ganz bedächtig mit Bodenarbeit los. Dazu gehört auch das Putzen.
Unser Reitgast Mareike macht die erste positive Erfahrung mit Hazip. Er ist in der neuen Umgebung nicht aufgeregt und nicht angespannt. Schon mal ein gutes Zeichen. Später beim Hufeheben ist Hazip zwar etwas zögerlich, letztlich aber macht er keine Schwierigkeiten.
Hamar ist offensichtlich noch etwas entspannter als Hazip.
Er macht sogar den Eindruck, als ob er die Nähe zu unserem Gast Sandra geradezu sucht.
Mit den Hufen funktioniert es auch auf Anhieb.
Erstaunlich, dass die Beiden die Hufe widerstandslos hergeben. Denn oft haben sie das offensichtlich nicht müssen. Sie sind in einem erbärmlichen Zustand. Da hat unser Freund und Hufschmied Manfred harte Arbeit vor sich. Mehr haben wir im Moment aber nicht zu meckern.
Schaut auf den Kopf und nicht auf die Hufe!