…als ob wir aus dem Gröbsten raus wären. Leider ist es eine Täuschung. Diese Regensaison – wenn man überhaupt von einer reden kann – ist schon besonders verrückt. Dass uns El Nino nichts Gutes bescheren wird, war ja eigentlich zu erwarten. Aber so ungewöhnlich….
Es hat bisher im März etwas geregnet aber nicht viel und vor allem nicht flächendeckend. Am Neudamm ist gewissermaßen ein Wunder geschehen. Nicht einmal in guten Regenzeiten der letzten Jahre ist er vollgelaufen. Jetzt aber ist er voll. Zwei Kilometer weiter am Tierposten steht nur eine Pfütze in dem Damm, der normalerweise schneller Zulauf bekommt als der Neudamm. Dort aber im Tierpostendamm brauchen wir das Wasser dringend, damit der nahegelegene Brunnen wieder Nachschub erhält. Wasser ist zwar immer schön, aber am Neudamm können wir es kaum nutzen. Und wenn jetzt jemand auf die Idee kommt, man könne mit dem vielen Wasser doch die Weide, die nach wie vor trocken ist, bewässern, dann ist er sich über die Ausmaße der Weide, die es nötig hat, nicht im Klaren. Wir hatten ja immer noch die Hoffnung, dass das Neudammwasser irgendwohin versickert und wir es nur finden müssten. Zwei Trockenbohrungen – die letzte im Februar – haben uns da ernüchtert.
Noch ein Kuriosum dieser Regenzeit: Trotz geringen Niederschlags sind einige Riviere überraschenderweise gelaufen – auch der Okandjou. Und auch das Kakadurivier, das normalerweise sehr selten läuft. Seitdem ich dort am Pipelineposten vor gut einen Jahr einen kleinen Damm gebaut habe, hat es schon zweimal einen kleinen hübschen See gegeben. Was für´s Auge. Viel mehr ist es nicht.
Undankbar? Frustriert? Gar verzweifelt? Letzteres sicher nicht, eher frustriert. Wer sich auf dieses Land einlässt, muss damit rechnen. Wir wussten und wissen, worauf wir uns eingelassen haben. Ein bisschen Zeit ist ja noch. Dann aber – wahrscheinlich Mitte April – müssen wir einen Plan machen, der zumindest unsere Pferde bis zur nächsten Regenzeit durchbringen.