Wenn auch einen Tag zu früh, wir haben es aber gerne angenommen unser schönstes Weihnachtsgeschenk. Am 23. Dezember hat es bei uns am Haus plötzlich Gewitter und Niederschlag gegeben, mit dem wir überhaupt nicht gerechnet hatten. Und auch die Menge überraschte uns und Berta offensichtlich auch, zumal es auch in der unmittelbaren Nachbarschaft nicht viel zu berichten gab.
Also nahmen wir 48 mm am Haus und sogar 72 mm am Neudamm als Geschenk, das speziell für uns gedacht war. Womit wir das allerdings verdient haben sollten, wissen wir nun wirklich nicht. Etwas nüchterner betrachtet ist das ein Beweis dafür, dass die Verteilung des Regens in den letzten Jahren immer lokaler, punktueller geworden ist.
Auch auf unseren 9000 Hektar hatten wir eine große Differenz – von den besagten 72 mm bis “nur” 18 mm am Kakaduposten. Wenn das die einzige Folge des Klimawandels in diesem Land bleiben sollte, käme Namibia noch glimpflich davon. Aber so wird es wahrscheinlich leider nicht kommen. Auch die letzten guten Regenjahre dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen – ob nun mit oder ohne Klimawandel – dass es wieder Dürrejahre geben wird. Im Moment genießen wir, was wir haben.
Gewissermaßen als Dessert haben wir dann gestern am 29. Dezember noch einmal 3 mm Niederschlag bekommen. Nicht viel im Vergleich zu den 48 oder 72 mm, aber der Regen kam gerade rechtzeitig, um dem zarten sprießenden Grün noch die Nahrung zu bringen, die es braucht, um nicht gleich wieder zu vertrocknen.
Interessant ist auch, dass trotz des heftigen Niederschlags kein Rivier gelaufen ist. Das Wasser, das im Neudamm und auch im Tierposten steht, ist ausschließlich Wasser von oben. Viel ist es noch nicht, es erleichtert uns aber unsere Organisation, weil wir vorerst kein Wasser mehr für die Wildtränken transportieren bzw. pumpen müssen.