Da soll Wasser sein?!

Er heißt Leo und macht einen sehr professionellen Eindruck. Er ist uns mit seinem kleinen Unternehmen als seriös empfohlen worden. Um es überspitzt zu sagen, er fummelt nicht mit irgendwelchen Drähten oder Ruten in der Gegend herum, um dann Stellen anzuzeigen, die vielleicht, eventuell, möglicherweise irgendwo da unten Wasser vermuten lassen könnten. Das hatten wir schon einige Male. Ich zähle nicht mehr mit, wieviel erfolglose Bohrungen wir schon bezahlt haben. Zwei Wünschelrutengänger waren in über 30 Jahren bisher erfolgreich. Immerhin. Die anderen Null. Wir haben Wasser aber dringend nötig. Das Bohrloch am Haus schwächelt schon. Übrigens von einem Wünschelrutengänger angezeigt, der damals die Voraussage wagte, dieses Bohrloch würde 100 Jahre halten.

Nun gibt es auch noch die Anderen. Zu denen zählt Leo. Das sind Diejenigen, die nicht behaupten, sie fänden Wasser, sondern sie suchen nach Gesteinformationen, die Hinweise geben, dass da oder dort Wasser sein könnte. Sie nennen das Brüche. Um die zu finden, benutzen sie modernste Technik. In unserem Fall leider aus China. Die genau zu erklären, führt hier zu weit, zumal ich sie selber nicht zu 100% verstanden habe.

Nur so viel – die Geräte geben Rückmeldungen, was sich da unten in unterschiedlicher Tiefe befindet. Ist es z.B. Granit, sind die Erfolgsaussichten sehr gering. Treffen da allerdings sprödere, durchlässige Gesteinsschichten aufeinander, darf man auf Wasser hoffen.

Es gibt wohl kaum einen namibischen Farmer, der nicht scharf darauf ist, jemanden kennenzulernen, der bei der Wassersuche eine hohe Trefferqoute hat, obwohl auch der Beste keine Garantie gibt. Das weiß auch unser Nachbar Christian. Das bremst seine Neugier aber nicht. Er darf auch ein bisschen mit den Geräten spielen.

In der Nähe des Farmhauses hat Leo zwei Stellen gefunden, bei denen er sehr optimistisch ist. Übrigens nicht sehr weit entfernt von einer Stelle, die uns ein Wünschelrutengänger angezeigt hatte. Was immer das bedeutet. Die damalige Bohrung brachte nur sehr wenig Wasser.

Geradezu begeistert ist Leo von zwei Stellen in der Nähe von Ostende. Auch dort haben wir dringenden Wasserbedarf, weil der Brunnen immer wieder leer wird und wir auch dort schon vor einigen Jahren erfolglos haben bohren lassen.

Ob Leo nicht nur vertrauenerweckend und tüchtig war sondern auch erfolgreich, werden wir so schnell nicht erfahren können. Das hat zwei Gründe. Der eine ist die Tatsache, dass wir in diesem Dürrejahr nicht die Einzigen sind, die einen Bohrmeister brauchen. Der andere ist die Lage der Finanzen. Bohren ist teuer ebenso wie das Futter für die Pferde. Dieses Jahr ist schon ein besonderes.

 

 

 

 

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