Diese Wolken kamen oft aber kein Regen. Wenigstens nicht bei uns. Sollte es etwa wieder so ein Jahr werden wie das vergangene und einige davor? Das hätten wir nicht überstanden. Ihr merkt schon – “hätten” – . Hätte hätte Regenwette. Ich habe mit dieser Meldung so lange gewartet, um ganz sicher zu gehen. Und jetzt ist es eindeutig: DIESE REGENSAISON HAT UNS UND GANZ NAMIBIA GERETTET! Es fing so an wie auf dem Bild da oben. Der Futterbusch wurde grün – er ist immer der Erste – und dann wuchs das Gras so langsam dazwischen. Bei genauem Hinsehen erkennt man übrigens hinten in der Mitte eine Herde Springböcke. Sie scheinen mit den vielen Dürremonaten am besten klargekommen zu sein. Dann ging eigentlich alles ganz schnell. Die Riviere liefen mehrfach – besonders der Okandjou – die Dämme bekamen Wasser und das Gras wuchs schneller als das Auge es wahrnehmen konnte.
Das Bild vom Tierposten zeige ich gerne noch einmal, weil der Posten so wichtig ist. Er hat mehrfach Nachschub bekommen und sein Brunnen wird deswegen bald wieder Wasser nicht nur für den Tierposten selbst sondern auch für den Pipelineposten haben. D.h. dass wir auch die Weide in dem weiten Umfeld nutzen können.
Was das jetzt für unsere anderen Bohrlöcher – auch die, die schwächeln – bedeutet, müssen wir noch herausfinden. Es ist zwar eher unwahrscheinlich, dass wir plötzlich alle Probleme auf einen Schlag los sind, aber der Grundwasserspiegel wird hoffentlich wieder etwas steigen. Zeit haben wir auf jeden Fall gewonnen. Dennoch oder gerade wegen der guten Regensaison müssen wir für die Zukunft planen. Dürrejahre wird es weiter geben. Der Klimawandel, der in Namibia besonders deutlich ist, wird noch seinen Teil dazu beitragen. Im Moment genießen wir einfach die seltenen Bilder und neuen Perspektiven auf Gross-Okandjou.