Auf den ersten Blick sehen sie so aus, als hätten sie nie etwas Anderes gemacht. Die vier Hengste aus unserer Zucht, die wir im August vorigen Jahres haben legen lassen, sind seit einiger Zeit im Training und offenbaren ihren wahren Charakter. Im Busch schienen sie alle gleich zu sein. Wild, selbstbewusst, streitsüchtig untereinander. Auch als sie ans Haus zu ihren Artgenossen kamen, glaubten sie, Alles und Jeden aufmischen zu müssen. Schon bei oder auch wegen Sabines Training zeigte sich, dass sie so wild nun auch wieder nicht sind. Wie eigentlich zu erwarten war, reagierten sie sehr unterschiedlich auf das, was Sabine von ihnen bei der Bodenarbeit forderte. Mal mehr, mal weniger bereit, mitzumachen. Mal mehr, mal weniger aufmerksam.
Die verschiedenen Charaktere und Talente wurden aber von Tag zu Tag deutlicher. So ist der dunkelbraune Feuerstein Derjenige, der am besten mitarbeitet und die meiste Freude daran hat.
Der Palominoschecke Jupiter ist ihm recht ähnlich und hat die schönsten Gänge.
Der Palomino Little Joe dagegen muss immer wieder animiert werden, weil er doch lieber seinen Kopf durchsetzen möchte, lässt sich schließlich aber immer überreden.
Der Fuchs Torro muss noch etwas nachholen, weil er wegen einer Verletzung am Ohr ins Hintertreffen geraten ist. Er hat noch das Meiste von der anfänglichen Widerborstigkeit.
Nach der Vorarbeit von Sabine im Round Pen ist es jetzt aber kein Problem, sich bei den Bengeln, wie wir sie nennen, in den Sattel zu schwingen. Junias hat zwar noch einige Arbeit vor sich, aber unsere Praktikantin Leni konnte ihm dabei auch schon behilflich sein.
Michelle – gewissermaßen ihre Nachfolgerin – traut es sich ebenfalls zu, die Bengel in unserem Sinne weiter einzureiten und uns dabei zu helfen, aus ihnen das Namibische Westernpferd zu machen.
Züchterisch scheinen wir auf einem guten Weg zu sein. Das beschränkt sich übrigens nicht auf die Ex-Hengste. Auch die dunkelbraune Stute Wah-ta-wah – Tochter von Hotline und Dolorit – ist fast schon so gut wie Feuerstein. Ein schönes Gefühl.