Es hat Monate gedauert, bis das Problem endlich gelöst war. Der Reihe nach: Das Bohrloch am Kakaduposten brachte eines Tages immer weniger Wasser. Das konnte schlimmstenfalls bedeuten, das es versiegt. Das wäre eine größere Katastrophe, weil das dann schon das zweite Bohrloch wäre, das in diesem wichtigen Gebiet kein Wasser mehr hätte. Also wollten wir erst einmal das 54 Meter lange Pumpengestänge ausbauen, um zu sehen, ob eventuell nur eine Manschette undicht ist oder der Zylinder ein Problem hat.
Bei diesem Akt, der bei uns bisher immer gut gegangen ist, ist das erdenklich Schlimmste passiert – eine Kette ist gerissen und 33 Meter der Pumpenrohre sind runter ins Bohrloch gekracht. Die Chancen, die Rohre wieder hoch zu bekommen, stehen 50:50. Mehrere Versuche scheiterten, zumal sich herausstellte, dass Wurzelwerk und Schlamm das Loch verstopften. Was übrigens auch der Grund für das Reissen besagter Kette war. Um es kurz zu machen – einem Spezialisten aus Omaruru ist es schließlich mit seinem Team gelungen, die elf Rohre in diesem dunklen Loch wieder zu packen und ans Tageslicht zu befördern.
Was das gekostet hat, darüber schweigen wir lieber. Wasser ist in diesem Land nun einmal unbezahlbar. Zudem müssen wir in diesem Dürrejahr froh sein, dass unsere Wasserprobleme zumindest im Moment noch nur technischer Natur sind. Das trifft hoffentlich auch auf den Mittelposten und den Gemsbockposten zu, die wir uns als nächstes vornehmen müssen. Hauptsache erst einmal, die Rohre knallen nicht wieder runter.